Falschgeld: Movie Money immer häufiger ein Problem

Autor: Tom Wannenmacher

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Falschgeld-Experiment in Stuttgart
Falschgeld-Experiment in Stuttgart

Auf zahlreichen Online-Plattformen wird Falschgeld zum Verkauf angeboten. Die Euro-Reproduktionen werden als Movie Money – also Filmgeld – oder auch als Spielgeld deklariert.

Sie entsprechen aber nicht den gesetzlichen Vorgaben dafür, wie zum Beispiel einseitiger Druck, sondern wirken zum Teil täuschend echt. Das SWR Präventionsmagazin „Vorsicht Verbrechen“ zeigt, wie unter den Augen der Strafverfolgungsbehörden solche nicht rechtmäßigen Filmgeld-Scheine vertrieben werden. Immer häufiger kommen sie als Blüten in den Umlauf.

Falschgeld-Experiment in Stuttgart

24 Prozent mehr Falschgeld wurde im ersten Halbjahr des Jahres 2020 im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2019 aus dem Verkehr gezogen. Das trotz des Trends zum bargeldlosen Bezahlen wegen Corona. Es stieg vor allem die Zahl der gefälschten 10- und 20-Euro-Scheine durch Movie Money. Das angebliche Filmgeld ist originalen Euroscheinen weitgehend ähnlich, nur Aufdrucke wie „Prop copy“ oder „Movie Money“ kennzeichnen es als Kopie. Empfänger*innen achten bei diesen verhältnismäßig kleinen Beträgen meist nicht auf die Echtheit. Der „Vorsicht Verbrechen“-Showtrickdieb Giovanni Alecci versucht mit Billigung der Sicherheitsbehörden in der Stuttgarter Innenstadt mit Filmgeld-Blüten einzukaufen oder sie zu wechseln. Es gelingt ihm so gut wie immer.

Illegales Filmgeld

Das Filmgeld für „Vorsicht Verbrechen“ stammt aus einem Privatkauf bei Ebay, aber auch an anderer Stelle im Internet, wie auf der Onlinehandelsplattform von Real, wird Movie Money angeboten. Diese Scheine entsprechen keinesfalls den Richtlinien der Europäischen Zentralbank für legale Reproduktionen. Dazu dürfte es zum Beispiel nur einseitig bedruckt sein oder müsste sich in der Größe deutlich vom Original unterscheiden. Unterschiedliche Produzenten würden derartiges Falschgeld weltweit über das Internet verbreiten, beklagt Johannes Beermann, Vorstand bei der Deutschen Bundesbank und unter anderem für Bargeld zuständig. „Es gibt eine Reproduktionsrichtlinie für Geld, die ganz klar sagt, dass das verboten ist“, bekräftigt er.

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Betrugsabsicht für Strafverfolgung entscheidend

Auch Oliver Hoffmann vom Landeskriminalamt Baden-Württemberg bestätigt dem SWR Magazin, dass es sich um nicht rechtmäßige Reproduktionen handelt – also um Falschgeld. Dennoch schreiten die Behörden nicht gegen den Verkauf im Internet ein, denn Verkauf und Besitz seien nicht strafbar, solange es nicht in Umlauf gebracht werden soll, so Oliver Hoffmann.

Rechtsanwalt Sebastian Gorski erläutert dazu:

„Man muss differenzieren zwischen einer Rechtswidrigkeit und einer Strafbarkeit. Grundsätzlich ist der Verkauf von falschem Geld nicht per se strafbar, sondern das Feilhalten von Falschgeld ist nur dann strafbar, wenn es mit der Absicht erfolgt, dass es auch in Verkehr gebracht wird, also gewissermaßen als Falschgeld verwendet wird. Aber derjenige, der es verkauft oder zum Verkauf anbietet und auch schon derjenige, der es herstellt, begeht in Deutschland eine Ordnungswidrigkeit.“

Und dafür kann es Geldstrafen bis zu 10.000 Euro geben. An eine Legitimation – wie zum Beispiel den Nachweis der Tätigkeit als Filmschaffender – ist die Weitergabe des Movie Moneys nicht gebunden.

Ebay und Real untersagen Verkauf

Die Online-Marktplätze Ebay und Real haben auf Nachfragen von „Vorsicht Verbrechen“ reagiert und entsprechende Movie Money-Angebote entfernt. Bei Ebay gibt es eine Richtlinie, die den Verkauf nicht rechtmäßiger Reproduktionen untersagt. Real hat angekündigt, Suchbegriffe wie Movie Money oder Requisitengeld zukünftig in die Blacklist aufzunehmen.

Weitere Themen der Sendung:

  • Gefahr durch Geisterfahrer – wie lassen sich die Unfälle verhindern?
  • Der Payback-Schreck – wie Betrüger*innen die Punktekonten leerräumen
  • Vom Feld geklaute Ernte – Diebstähle in der Landwirtschaft
  • Verschwunden mit nicht mal drei Jahren – der mysteriöse Fall Felix Heger
  • Wenn Berry mal bellt – ein Alltagsheld mit „Wau-Effekt“

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„Vorsicht Verbrechen“

Das Sicherheitsmagazin des SWR – Südwestrundfunk stellt das Thema Prävention in den Mittelpunkt. Anschauliche Beispiele aus dem Südwesten warnen vor Diebstahl oder Betrugsmaschen und Expertinnen und Experten zeigen, wie man sich schützen kann. Außerdem unterstützt das Magazin die Polizei bei aktuellen Fahndungen und zeigt, wie Sicherheitsbehörden arbeiten.

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