Festivals ein Dorn im Auge der CDU?

Autor: Jens | ZDDK | MIMIKAMA

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Blicken wir einfach alle einmal in unsere Jugend: war nicht jeder von uns mal auf einem Festival? Ging schon gut ab, oder? Daher solle die CDU angeblich nun raten, Eltern sollten ihre Kinder auf Drogen testen lassen, falls sie Festivalbänder tragen.

Uns erreichen Anfragen zu diesem Bild, welches vorgeblich von der CDU erstellt worden sein soll. Böse Drogen!

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Nun ist es nicht gerade abwegig, dass die als erzkonservativ und damit eher auf dem Schlagermove beheimatete CDU, sich den Kampf gegen Rockfestivals und den vermeintlich damit einhergehenden Drogenkonsum, auf die Fahnen geschrieben hat.

Die Statements

Das Bild führt nun vier köstliche Punkte an, warum man mit einem Festivalbändchen um den Arm zwangsläufig vollgepumpt sein muss mit Drogen:

Festivals sind offene Drogenszenen, die seit „Woodstock“ existieren.

Auch bei dieser Feststellung könnte man sich darauf einlassen und sie der CDU zuschreiben, obwohl sie sowohl musik- als auch drogenhistorisch völlig unsinnig ist. Denn zum einen war „Woodstock“ nicht das erste große Musikfestival, dass diese Erde erlebt hat und es war auch nicht der Startschuss für ein bis dahin unbekanntes Phänomen genannt Drogenkonsum. LSD, eine der Modedrogen der damaligen Zeit, neben dem zeitlosen Marihuana, wurde zum Beispiel 19. April 1943 von seinem Erfinder Albert Hofmann einem zweiten Wirkungstest unterzogen. Da Hofmann am Beginn des Selbsttests mit dem Fahrrad nach Hause fuhr, begehen Fans der Droge an diesem Tag den „Bicycle Day“. Haschisch, Opium und weitere natürliche Drogen haben eine noch längere Geschichte. Aber wir versuchen ja auch die direkte Verbindung zu Rockfestivals zu knüpfen.

Die Aussage liest sich, als ob „Woodstock“ der Beginn aller Festivals gewesen sei, dabei war es eigentlich genau das Gegenteil – zumindest für die Hippie Festivals. Woodstock fand, bekanntermaßen, vom 15. bis 17. August 1969 statt und war der Höhepunkt und gewissermaßen auch der Endpunkt der Hippiebewegung. Unbestritten sei an dieser Stelle der Konsum von Drogen bei diesem historischen Musikereignis.

Exkursion: In den USA gab es von 1965 und 1967 Partys und Happenings, die „Acid Test“ genannt wurden. Wichtigste Elemente dieser Veranstaltungen waren Auftritte von Greatful Dead und Merry Pranksters sowie der Gruppenkonsum von LSD. (Acid = Säure – LSD = Lysergsäurediäthylamid, wobei der Begriff „Acid Test“ ursprünglich aus der Goldsuchersprache kommt). Beim zweiten Acid Test kam es zum ersten Auftritt von Greatful Dead. Rund 400 Besucher nahmen an der Veranstaltung teil mit allen Konsequenzen, also auch dem gemeinschaftlichen Drogenkonsum. Es war sozusagen der Beginn der Psychedelischen Ära der Blumenkinder Generation.

Aus den Acid Tests erwuchs das Trips Festival, eine dreitägige Veranstaltung vom 21. bis 23. Januar 1966, dass durch gemeinschaftliche Eigeninitiative auf die Beine gestellt wurde und gewissermaßen als Blaupause für die folgenden Festivals in Monterey oder auch Woodstock diente.

Wir bemerken an dieser Stelle eine gewisse zeitliche Diskrepanz zwischen Woodstock und dem Beginn des Drogenkonsums auf Festivals.

Junkies huldigen durch das Sammeln ihren vergangenen Trips.

Vermutlich sind damit die Festivalbänder gemeint, die Aussage hat sicherlich einen teilweise realen Hintergrund. Schließlich ist ein Großteil der Besucher von weit her angereist. Sie haben also einen langen Trip hinter sich. Sie tragen also durchaus die Bänder als „Huldigung“ ihres vergangen Trips und sicherlich erinnern sie sich beim Betrachten der Bänder an die eine oder andere lustige Begebenheit, die sich auf dem Festival zugetragen hat, sei es mit oder ohne Drogen.

Auf Festivals geht es weniger um die verschiedenen Bands, als viel mehr um den exzessiven Konsum verschiedener Drogen!

Je nach Musikgeschmack kann man es auf die verschiedensten Festivals anwenden. Diejenigen, die der Schlagermusik nichts abgewinnen können, würden dem Ersteller ebenso beipflichten wie der eingefleischte Schlagerfan, jedoch denken der dem Schlager Abgeneigte und der Schlagerfan während des Zustimmens, jeweils an das Festival, das der Andere gerne besucht. Beide sind sich aber soweit einig, ein solches, also das jeweils andere, Festival, kann man einfach nur unter Missbrauch diverser Betäubungsmittel lebend überstehen.

Konsumenten rufen auf Festivals „Helga!“ um Dealer ausfindig zu machen. Erwidern diese den Ruf kommt es zum Geschäft.

Wie genau muss man sich das vorstellen? Mir kommt dabei Rocky in den Sinn:

Doch halt, halt!

Nice try, aber am Ende kam hier lediglich der Malkasten zum Einsatz. Auch wenn das alles in allem durchaus Thesen seien mögen, die manche sicher gerne der CDU zugestehen würden, muss aber an dieser Stelle ich dann eine Perle der Wehmut in die traute Runde werfen. Das Bild mit dem CDU Logo ist eine Fälschung, das wahre und echte ist von „Hanffrei“ (Link zum Original) und ist eine Satire. Auch anhand der Nummerierung (#15) kann man erkennen, dass dieses Bild der Seite Hanffrei entstammt, denn dort arbeitet man mit Nummerierungen am Bild in der Kategorie “Ripps für Eltern”(vergleiche). Ein noch unbekannter „Künstler“ hat lediglich das Logo vertauscht und den Facebook Link weggelassen.

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