Keine Fledermaus-Coronavirus-Experimente in der Ukraine

In geheimen Biolaboratorien in der Ukraine sollen „Experimente mit dem Fledermaus-Coronavirus durchgeführt werden“, behauptet das russische Verteidigungsministerium.

Autor: Claudia Spiess

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Angebliche Fledermaus-Coronavirus-Experimente / Artikelbild: Symbolbild, Unsplash
Angebliche Fledermaus-Coronavirus-Experimente / Artikelbild: Symbolbild, Unsplash

Was schon sehr absurd klingt, wird derzeit von Igor Konaschenkow, Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, behauptet und von russischen Medien übernommen.

Diese falschen Angaben über ukrainische Biolaboratorien werden regelmäßig als russische Propaganda von Kreml-Medien und russischen Beamten genutzt, um die Notwendigkeit der Invasion Russlands in die Ukraine zu argumentieren.

Geheime Biolaboratorien in der Ukraine

In der Ukraine sollen geheime Biolaboratorien existieren, die von den USA finanziert werden. In diesen sollen nun „Experimente mit Proben des Fledermaus-Coronavirus durchgeführt“ werden.

Der Zweck dieser Experimente bzw. Forschungen bestünde laut Konaschenkow darin, einen Mechanismus für die verdeckte Verbreitung tödlicher Krankheitserreger zu schaffen. Seine Behauptungen stützt er auf angeblich vorhandene Dokumente, aus denen hervorgehen soll, dass die USA für 2022 Forschungen zu Krankheitserregern von Vögeln, Fledermäusen und Reptilien plant. Diese sollen in der Ukraine stattfinden und Möglichkeiten finden, gefährliche Krankheiten wie die afrikanische Schweinepest oder Anthrax (Milzbrand) zu übertragen.
Diese Dokumente sollen „in naher Zukunft“ veröffentlicht werden.

Statement aus Washington

Zu diesen Behauptungen meldete sich Ned Price, Sprecher des Außenministeriums der USA, zu Wort.

„Falsche Behauptungen von Kreml-Beamten über angebliche chemische und biologische Waffenlaboratorien der USA in der Ukraine sind völliger Unsinn. Es ist genau die Art von Desinformation, die Russland wiederholt benutzt hat, um seine schrecklichen Aktionen in der Ukraine zu rechtfertigen.“

Ned Price auf Twitter, 10. März 2022

In seinem Tweet verweist Ned Price auf eine Pressemitteilung vom 9. März 2020:

„Der Kreml verbreitet absichtlich unverblümte Lügen, dass die Vereinigten Staaten und die Ukraine chemische und biologische Waffenaktivitäten in der Ukraine durchführen. Wir haben auch gesehen, wie PRC-Beamte diese Verschwörungstheorien wiederholten. Diese russische Desinformation ist totaler Unsinn und nicht das erste Mal, dass Russland solche falschen Behauptungen gegen ein anderes Land erfindet. Außerdem wurden diese Behauptungen über viele Jahre hinweg schlüssig und wiederholt widerlegt.

Wie wir die ganze Zeit gesagt haben, erfindet Russland falsche Vorwände, um seine eigenen schrecklichen Aktionen in der Ukraine zu rechtfertigen. Die Vereinigten Staaten besitzen oder betreiben keine chemischen oder biologischen Laboratorien in der Ukraine, sie kommen ihren Verpflichtungen aus dem Chemiewaffenübereinkommen und dem Übereinkommen über biologische Waffen vollumfänglich nach und sie entwickeln oder besitzen solche Waffen nirgendwo. Es ist Russland, das über aktive chemische und biologische Waffenprogramme verfügt und gegen das Chemiewaffenübereinkommen und das Übereinkommen über biologische Waffen verstößt.

Schließlich hat Russland eine Erfolgsgeschichte darin, den Westen genau der Verbrechen zu beschuldigen, die Russland selbst begeht. Diese Taktiken sind ein offensichtlicher Trick Russlands, um zu versuchen, weitere vorsätzliche, nicht provozierte und ungerechtfertigte Angriffe auf die Ukraine zu rechtfertigen. Wir erwarten voll und ganz, dass Russland diese Art von Behauptungen mit weiteren unbegründeten Anschuldigungen weiter verdoppeln wird.“

Ähnliche Vorwürfe bereits 2020

Bereits 2020 gab es Diskussionen über mögliche von den USA finanzierte Biolaboratorien in der Ukraine, in denen das Coronavirus entstanden sein könnte. Diese Meldungen wurden von der „DVR“ sowie Abgeordneten der Partei „Oppositionsplattform – Für das Leben“ verbreitet. Darunter findet sich auch Viktor Medwedtschuk, der aus der Ukraine geflohene Patenonkel des russischen Präsidenten Putin.

Zu diesen Behauptungen gab die US-Botschaft in der Ukraine im April 2020 eine Erklärung ab. Eine Zusammenarbeit mit der Ukraine wird bestätigt, allerdings zu dem Zweck, sicherheitsrelevante Krankheitserreger und Toxine zu konsolidieren und zu schützen. So könne die Ukraine durch gefährliche Krankheitserreger verursachte Ausbrüche erkennen und melden, bevor sie eine Sicherheits- oder Stabilitätsbedrohung darstellen.

„Unsere gemeinsamen Anstrengungen tragen dazu bei, dass gefährliche Krankheitserreger nicht in falsche Hände geraten. Wir sind stolz darauf, mit dem Gesundheitsministerium, dem staatlichen Dienst der Ukraine für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz, der Nationalen Akademie der Agrarwissenschaften und dem Verteidigungsministerium zusammenzuarbeiten, um uns alle sicherer zu machen“, so die US-Botschaft weiter.

Fazit

Der Vorwurf, dass in Biolaboratorien in der Ukraine Experimente an Fledermäusen oder auch Vögeln und Reptilien durchgeführt werden, um tödliche Krankheitserreger zu finden, ist eine Falschbehauptung.

Diese wird wiederum als russische Propaganda genutzt, um die Notwendigkeit der Invasion in der Ukraine zu untermauern.

Quelle: U.S. Department of Statestopfake.orgsputnik.bynews.ru

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