Liebesbetrug im Internet: Frau um 400.000 EUR betrogen

Autor: Tom Wannenmacher

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Artikelbild: Shutterstock /Von fizkes
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„Liebesbetrug „, „Love-Scamming“ oder „Romance-Scamming“; Internet-Nutzerin um 400.000.- Euro betrogen; Vorsicht vor „falschen“ Internet-Flirts!

Vorname: Sam, Beruf: Pilot, Wohnort: Santa Barbara/USA oder
Vorname: Tom, Beruf: Unternehmer, Wohnort: London/England oder
Vorname: Anne, Beruf: Stewardess, Wohnort: Miami/USA.

Trotz unterschiedlicher, interessanter Biografien haben aber alle eines gemeinsam. Sie sind sogenannte „Liebesbetrüger“, die im Internet nicht nach der großen Liebe suchen, sondern nach dem großen Geld. Auch wenn das Internet gerade auch in Corona-Zeiten eine gute Möglichkeit bietet, andere Menschen kennenzulernen, steckt doch manchmal hinter dem netten Online-Flirt ein Betrüger oder eine Betrügerin.

Liebesbetrüger gehen im Netz, vor allem in den sozialen Netzwerken, besonders raffiniert vor, um ihre Opfer um den Finger zu wickeln. Gefälschte Lebensläufe, gestohlene Bilder, falsche Namen und erfundene Familientragödien sind oft erst der Anfang verhängnisvoller Affären. Über Wochen bemühen sich die Täter, das Vertrauen und die Herzen ihrer Opfer zu erobern.

Wenn es so weit ist, kommen Geldforderungen oder die Bitte nach kleinen Gefallen. Dazu gehören Geldüberweisungen, Scheckannahmen oder Paketweiterleitungen.

In Polizeikreisen firmiert diese Art des Betruges unter den Bezeichnungen „Love-Scamming“ oder Romance-Scamming“.

Oft merken die Opfer erst spät, dass sie es mit Betrügern zu tun haben. Diese Erfahrung machte jetzt leider auch eine Seniorin aus Wiesloch. Sie ging dabei nach derzeitigen Erkenntnissen nicht nur einem, sondern gleich mehreren Liebesbetrügern auf den Leim.

Über einen Zeitraum von rund zehn Jahren überwies die Frau ersten Schätzungen zufolge bis zu 400.000.- Euro an verschiedene „Liebesbetrüger“, die nach den Erfahrungen der Kriminalisten der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg überwiegend aus dem afrikanischen, asiatischen oder südamerikanischen Raum agieren.

Die Taten, sowie deren Tragweite wurden der Seniorin erst durch eine einfache Fahrzeugkontrolle am späten Donnerstagnachmittag, kurz nach 17 Uhr in der Wieslocher Innenstadt bewusst. Während des Kontrollgesprächs fiel den Beamten auf, dass die Seniorin einen größeren Geldbetrag und sogenannte „Stream-Karten“ (Guthaben-Karten für Onlinedienste) bei sich hatte. Wie die Beamten weiter erfuhren, hätte die Frau aktuell Kontakt zu einem Dr. Filho, Arzt in Helsinki/Finnland, der für eine lebensrettende Nierenoperation, durchzuführen an ihrem in den USA wohnenden Lebensgefährten, 150.000.- Euro verlange. Für Medikamente wären vorab mehrere hundert Euro über sogenannte „Stream-Karten“ fällig. Das Betrugsdezernats der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg hat die weiteren Ermittlungen übernommen und warnt eindringlich vor „Liebesbetrügern“ im Internet.

„Love-Scamming“ oder „Romance-Scamming“ ist nicht nur ein lokales oder deutschlandweites Phänomen, sondern tritt weltweit auf.

Im Bereich des Polizeipräsidiums Mannheim registrierten die Ermittler im Jahr 2020 insgesamt 66 Fälle (Mannheim: 14; Heidelberg: 8; Rhein-Neckar-Kreis: 44) wobei mit einer hohen Dunkelziffer gerechnet wird.

Der Schaden beläuft sich hierbei auf über 800.000.- Euro.

Doch wie schütze ich mich? Wie erkenne ich Betrüger? So gehen „Liebesbetrüger“, bzw. „Love-Scammer“ oder „Romance-Scammer“ vor:

  • Die erste Kontaktaufnahme findet über Soziale Medien oder Dating-Plattformen statt.
  • Die meisten Betrüger kommunizieren in gutem Englisch.
  • Während männliche Liebesbetrüger (Scammer) auf Bildern oft Uniformen tragen, locken die weiblichen Scammer mit einem attraktiven Erscheinungsbild und leichter Bekleidung.
  • Scammer überhäufen ihre Opfer bereits früh mit Komplimenten und überschwänglichen Liebesbekundungen.

Sie haben den Verdacht, bereits betrogen/gescammt worden zu sein? Das können Sie tun:

  • IGNORIEREN: Gehen Sie nicht auf die Forderung ein und überweisen Sie auf keinen Fall Geld.
  • SICHERN: Speichern Sie alle Mails und Chat-Texte als Beweis.
  • HILFE HOLEN: Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
  • BLOCKIEREN: Brechen Sie jeglichen Kontakt ab.

Für Opfer von „Love-Scamming“ ist dies oftmals mit hohem emotionalen Stress verbunden. Sollten Sie dahingehend Hilfe oder psychologische Beratung benötigen, wenden Sie sich jederzeit an die Beratungsstelle BEKO Rhein-Neckar.

Für weitere Auskünfte stehen auch die Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen des Polizeipräsidiums Mannheim sowohl in Mannheim, Tel.: 0621/174-1212, als auch in Heidelberg, Tel.: 06221/99-1234, sowie jede andere Polizeidienststelle zur Verfügung.

Weitere Informationen zum Thema „Love-Scamming“ oder „Romance-Scamming“ finden Sie hier.

Quelle: Polizeipräsidium Mannheim
Artikelbild: Shutterstock /Von fizkes
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