Geheimaktion WHO und Unicef: Frauen sterilisieren? Faktencheck!

Autor: Andre Wolf

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Geheimaktion WHO und Unicef: Frauen sterilisieren?
Geheimaktion WHO und Unicef: Frauen sterilisieren?

Eine Webseite behauptet, dass die Weltgesundheitsorganisation und UNICEF einen perfiden Plan mit einer Geheimaktion verfolgen. Die Organisationen wollen angeblich Millionen Frauen sterilisieren!

Da ist von Massensterilisation die Rede, von einer Geheimaktion und von UNO-Kolonialismus: Im Rahmen eines Anti-Tetanus-Programms würden UNICEF und WHO in Kenia Frauen sterilisieren.

Doch katholische Bischöfe und Ärzte hätten den Impfstoff analysiert und die Wahrheit ans Tageslicht gebracht. Damit konnte, wenn auch nach anfänglichen Schwierigkeiten, das Programm gestoppt werden.

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Diese Geschichte liest sich wie ein Impfgegner-Narrativ. Tatsächlich haben sich einige Sachen auch wirklich so abgespielt, doch eben nicht so, wie der Blogartikel die Geschichte erzählt.

„Geheimaktion“ aus dem Jahr 2014

Der Blogartikel und die Geschichte dazu gehen auf das Jahr 2014 zurück. Warum er im Jahr 2020 erneut eine gewisse Viralität erfährt, könnte auf einer gewissen Vergleichsebene mit dem Coronavirus zu tun haben (Geheimaktion von global agierenden Organisationen).

Die Faktenprüferkollegen von Snopes haben bereits schon vor mehreren Jahren die Geschichte analysiert und kamen zu folgendem Ergebnis: Die Behauptung ist ein Fake!

Im Oktober 2014 veröffentlichte eine Gruppe besorgter katholischer Bischöfe in Kenia eine Erklärung, in der behauptet wurde, dass ein Tetanus-Impfprogramm, das sich an Frauen richtet, ein heimlicher Versuch sei, Frauen aus nicht näher genannten Gründen massenhaft zu sterilisieren.

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Die Tetanus-Impfstoffkampagne in Kenia wurde infrage gestellt, da nach Beschreibung der Erklärung keine „Tetanus-Krise in Kenia“ erklärt worden war. Somit kam die Frage auf, warum ausgerechnet Frauen im gebärfähigen Alter geimpft werden sollen.

Gleichzeitig warfen die katholischen Ärzte der WHO und UNICEF vor, mit weiteren 10 Millionen Frauen auf den Philippinen, sowie in Mexiko und Nicaragua so verfahren zu haben.

Der Hauptkritikpunkt lautet, der Impfstoff beinhalte das Hormon Choriongonadotropin (b-HcG), welches ein Anti-Schwangerschaftshormon sei, das Frauen sterilisieren kann.

Wissenschaftler widersprechen katholischer Kirche

Tatsächlich sorgten die Vorwürfe der „Geheimaktion“ in Kenia 2014 für Aufsehen. Die katholische Kirche, die Betreiberin vieler gesundheitlicher Einrichtungen in Kenia ist, wurde auch von der kenianischen Lehrergewerkschaft unterstützt.

Die Weltgesundheitsorganisation wiederum verweist darauf (siehe hier), dass der Impfstoff in über 50 Ländern weltweit eingesetzt wird und es zu keinen Klagen gekommen sei.

Dr. Rudolf Richard Eggers von der WHO verweist darauf, dass die WHO die Impfstoffe nicht direkt von der WHO hergestellt werden, jedoch von der WHO kontrolliert und getestet werden. Eggers gibt auch an, dass das Hormon b-HcG kein Bestandteil des Impfstoffs ist und auch keine Rolle für den Impfstoff spiele.

In einem Artikel des Magazins world.wng.com (siehe hier) wird zudem genannt, dass falls der Tetanusimpfstoff als Verhütungsmittel funktionieren würde, es nach so vielen Jahren im Einsatz überall auf der Welt hätte auffallen müssen. Viele Frauen auf der ganzen Welt haben den Impfstoff bekommen und später Babys geboren.

Keine Geheimaktion!

Snopes sieht in den Vorwürfen den Aufgriff eines schon lange bestehenden Impfgegner-Narratives und kommt zu dem Ergebnis:

Trotz solcher Behauptungen gibt es keinen zwingenden Beweis dafür, dass das Tetanus-Impfprogramm in Kenia in irgendeiner Weise von dem Wunsch beseelt war, kenianische Frauen zu sterilisieren. Solche Behauptungen haben ihre Wurzeln in Labortests, die weithin als methodisch fehlerhaft gelten.

Quellen:

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