Geschmackloses Impfgegner-Motiv auf Spreadshirt
Autor: Claudia Spiess
Spreadshirt muss sich einem Shitstorm aufgrund eines Impfgegner-Motivs, das an den David-Stern erinnert, stellen.
Geschmackloses Impfgegner-Motiv auf Spreadshirt – Das Wichtigste zu Beginn:
Vergangenes Wochenende erntete Spreadshirt aufgrund eines äußerst geschmacklosen „Impfgegner“-Motivs einen Shitstorm. Das Motiv wurde entfernt, Spreadshirt veröffentlichte eine kurze Stellungnahme.
Eigene Designs auf T-Shirts
Das Leipziger Unternehmen Spreadshirt druckt Motive auf Shirts und andere Kleidungsstücke. Nutzer haben auch die Möglichkeit, eigene Designs zu erstellen und hochzuladen.
Beim Hochladen einer Grafik oder eines Bildes muss man bestätigen, dass man die dafür geltenden Bestimmungen akzeptiert.
Spreadshirt führt auf einer Info-Seite dazu Gründe für die Ablehnung eines Designs an: „Von Dir hochgeladene Designs dürfen nicht gegen bestehende Rechte Dritter oder gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Dazu zählen Urheber-, Persönlichkeits- und Markenrechte, aber auch radikale, diffamierende oder verfassungsrechtlich bedenkliche Motive, Logos oder Texte.“
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Geschmackloses Impfgegner-Design
Vergangenes Wochenende jedoch haben diese Ausschluss-Kriterien wohl nicht gegriffen, wie sie sollten. Ein Nutzer mit dem Namen „Q-Shirt17“ hat ein Design erstellt, das einen gelben Stern mit der Aufschrift „nicht geimpft“ zeigt. Das Motiv erinnerte an den David-Stern, den Juden zu Zeiten des Nationalsozialismus tragen mussten.
Unter dem Motiv konnte man lesen: „Da dieses Symbol wahrscheinlich bald zur Pflicht wird, gibt es dieses schon vorab hier im Angebot. Es ist wichtig in einer WHO Diktatur, dass man ungeimpfte Personen leicht erkennen kann.“
Bis zum Sonntagnachmittag konnte man Kleidung mit diesem Design auf Spreadshirt kaufen.
Shitstorm für Spreadshirt
Zahlreiche Meldungen zu diesem Angebot fanden sich auf Twitter, ein Shitstorm wurde losgetreten. Geschmacklosigkeit wurde dem Unternehmen vorgeworfen. Verschiedene Nutzer schrieben, sie bedauerten, schon jemals bei Spreadshirt etwas bestellt zu haben.
Unter anderem twitterte der Kabarettist Florian Schroeder:
Es ist sehr schockierend, dass @spreadshirt_de offensichtlich so niederträchtig ist, dass sie hemmungslos auch den widerlichsten Dreck noch zu Geld machen möchte.
(btw sind fast 24h vergangen, seit die ersten User hier lautstark dagegen protestiert hatten) pic.twitter.com/fT2wqYCb3O
— Florian Schroeder (@Schroeder_Live) May 17, 2020
Reaktion von Spreadshirt
Sonntagnachmittag entfernte Spreadshirt das Motiv aus den verfügbaren Designs und veröffentlichte eine Entschuldigung, die ein klein wenig halbherzig klingt:
Danke für Eure Design-Meldungen. Es tut uns leid, dass das Motiv online war, es ist gelöscht. Trotz technischer und menschlicher Filter kann es passieren, dass Designs durch’s Netz rutschen, die wir auf unserer Plattform nicht dulden. Die Hilfe von Dritten ist daher sehr wichtig.
— Spreadshirt DE (@spreadshirt_de) May 17, 2020
Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung
Artikelbild: mimikama / Screenshot Twitter
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