Google Maps hat Palästina nicht gelöscht

Seit dem jüngsten Konflikt im Gazastreifen kursieren wieder Behauptungen, Google Maps habe Palästina von der Landkarte entfernt. Diese Falschmeldung tauchte in den sozialen Medien auf und sorgt für Verwirrung.

Überprüfung der Behauptung

Die Behauptung, Google Maps habe es von der Karte entfernt, ist falsch. Eine Sprecherin von Google hat bereits mehrfach bestätigt, dass „Palästina“ nie als eigenständiges Land auf Google Maps verzeichnet war. Stattdessen werden der Gazastreifen und das Westjordanland getrennt dargestellt, da Google eine neutrale Haltung zu geopolitischen Konflikten einnimmt.

Politische Neutralität von Google Maps

Google Maps verhält sich bei der Darstellung umstrittener Gebiete neutral. Umstrittene Grenzen und Regionen werden objektiv dargestellt, meist mit gestrichelten Linien, um den umstrittenen Status widerzuspiegeln. Diese Politik gilt nicht nur für Palästina, sondern auch für andere umstrittene Gebiete weltweit, wie zum Beispiel die Grenze zwischen China und Indien.

Hintergrund des Konflikts

Die palästinensischen Gebiete, darunter der Gazastreifen und das Westjordanland, wurden 1967 im Sechstagekrieg von Israel erobert. Seitdem fordern die Palästinenser diese Gebiete für einen unabhängigen Staat. Zahlreiche Konflikte und Friedensverhandlungen haben bisher zu keiner Lösung geführt.

Google Maps und Palästina

Google Maps zeigt bei der Suche nach „Palästina“ die Regionen Gazastreifen und Westjordanland an, jedoch ohne das Label. In der Rubrik „Kurzinformationen“ wird es als De-facto-Staat bezeichnet und darauf hingewiesen, dass viele Länder, darunter die USA und Deutschland, Palästina nicht als Staat anerkennen.

Unterschiede zu anderen Kartendiensten

Im Vergleich zu Google Maps verwenden andere Kartendienste wie Bing Maps und Apple Maps ähnlich neutrale Darstellungen. OpenStreetMap, eine Open-Source-Kartenplattform, stellt es jedoch als eigenständige Region dar, basierend auf den Beiträgen seiner Nutzer. Diese Unterschiede zeigen, dass die Darstellung stark von den Richtlinien und Quellen der jeweiligen Kartendienste abhängt.

Reaktionen und Missverständnisse in sozialen Medien

Viele Nutzer in sozialen Medien äußern ihre Besorgnis und Verwirrung darüber, dass es nicht auf Google Maps verzeichnet ist. Solche Beiträge gehen oft viral und verstärken die Falschinformation, obwohl Google wiederholt klargestellt hat, dass es nie auf ihren Karten als eigenständiges Land dargestellt wurde.

Manipulative Karten und ihre Auswirkungen

Eine besonders populäre Grafik, die den angeblichen Landverlust zeigt, wird oft in sozialen Medien geteilt. Diese Karte zeigt vier Zeiträume und suggeriert, dass Israel sich aggressiv ausbreitet, während Palästina schrumpft. Diese Darstellung ist jedoch manipulativ und vermischt unterschiedliche Konzepte wie private Landbesitze und politische Kontrolle. Solche Grafiken verzerren die Realität und tragen zur Verwirrung bei.

Erste Karte:

• Zeigt angebliche private Landbesitze im britischen Mandatsgebiet Palästina (1920-1948). Die Darstellung ist falsch, da viele Gebiete in öffentlicher Hand waren und nicht der arabischen Bevölkerung gehörten.

Zweite Karte:

• UN-Teilungsplan (1947), der nie umgesetzt wurde. Die Karte ignoriert die nachfolgenden Kriege und Vertreibungen.

Dritte Karte:

• Zeigt palästinensische Gebiete nach dem Krieg von 1948/49, die in Wirklichkeit unter jordanischer bzw. ägyptischer Kontrolle standen.

Vierte Karte:

• Schlägt fälschlicherweise die von Israel verwalteten Gebiete des Westjordanlands dem israelischen Staatsgebiet zu.

Technische Details zur Kartenerstellung

Digitale Karten werden durch die Zusammenführung verschiedener geografischer und politischer Datenquellen erstellt. Google Maps verwendet Daten von internationalen kartografischen Behörden und berücksichtigt dabei die geopolitischen Realitäten und Kontroversen. Die Verwendung von gestrichelten Linien und neutralen Beschriftungen soll dabei helfen, eine objektive Darstellung zu gewährleisten.

Aktualität und zukünftige Entwicklungen

Google Maps wird regelmäßig aktualisiert, um aktuelle geografische und politische Entwicklungen zu reflektieren. Google betont, dass sie weiterhin die Entwicklungen umstrittener Gebiete verfolgen und ihre Karten entsprechend anpassen. Zukünftige Änderungen in der geopolitischen Lage könnten auch zu Änderungen in der Kartendarstellung führen.

Fragen und Antworten

Frage 1: Hat Google Maps Palästina jemals als eigenes Land dargestellt?
Antwort 1: Nein, Google Maps hat es noch nie als eigenständiges Land dargestellt. Stattdessen werden der Gazastreifen und das Westjordanland getrennt dargestellt.

Frage 2: Warum stellt Google Maps Palästina nicht als eigenständiges Land dar?
Antwort 2: Google verfolgt eine neutrale Politik bei der Darstellung umstrittener Gebiete und zeigt diese in der Regel ohne besondere Kennzeichnung an.

Frage 3: Wie werden andere umstrittene Gebiete in Google Maps dargestellt?
Antwort 3: Andere umstrittene Gebiete werden ebenfalls neutral dargestellt, oft mit gestrichelten Linien, die den umstrittenen Status anzeigen.

Frage 4: Wie hat Google auf die Vorwürfe reagiert, Palästina zu unterdrücken?
Antwort 4: Google hat wiederholt erklärt, dass es nie als eigenständiges Land in Google Maps verzeichnet war und dass die Darstellung umstrittener Gebiete auf neutralen kartographischen Standards beruht.

Frage 5: Gibt es offizielle Quellen, die bestätigen, dass Palästina nie auf Google Maps verzeichnet war?
Antwort 5: Ja, offizielle Stellungnahmen von Google und Berichte in Medien wie „The Guardian“ und „New York Times“ bestätigen dies.

Fazit

Die Behauptung, Google Maps habe Palästina von der Landkarte entfernt, ist falsch. Google Maps hat Palästina nie als eigenständiges Land auf der Karte dargestellt. Diese Politik der neutralen Darstellung umstrittener Gebiete bleibt bestehen.

Quellen: dpa, katapult

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