Hacker greifen Netzfrauen an? Unsinn!

Autor: Andre Wolf

Es wäre eigentlich kein Thema, wenn hier nicht so viele haarsträubende Aktionen und Behauptungen zusammenträfen. Doch wenn den über 200.000 Menschen einer Likegefolgschaft inbrünstig Unsinn erzählt wird und die Hilfesteller ins virtuelle Jenseits geschossen werden, müssen wir ein klares Wort reden.

Derzeit wird die Behauptung verbreitet, dass die Facebookseite der Netzfrauen „gehackt” worden sei. Richtig an dieser Meldung ist, dass man die dubiosen Statusmeldungen, welche tatsächlich gestern auf der Seite erschienen und auch heute noch auf Twitter zu lesen sind, nicht anklicken sollte. Mit dem Klick darauf bekommt man eine Malware untergejubelt, die Einfluss auf das eigene Facebookprofil nimmt und gegen den eigenen Willen Beiträge auf dem eigenen Profil, in Gruppen und eben auch auf den eigenen Seiten verfasst.
Doch das sind keine Hacker! Niemand, liebe Netzfrauen, hat eure Facebookseite angegriffen. Das war ganz allein eine Person aus eurem Admin-Kreis, da diese Person sich einen Profilviewer installieren wollte.
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Daher an dieser Stelle die KORREKTE Warnung (und NEIN, diese könnt ihr nicht blockieren):

Profilviewer Link

Am gestrigen Tage erschien auf der Facebookseite der Netzfrauen, einer Facebookseite mit über 220.000 Likes, eine gefährliche Statusmeldung. Es handelte sich dabei um eine Meldung mit der Aufforderung „Sieh dir an, wer dein Facebook-Profil betrachtet”. Diese Meldungen wurden nicht von den Seitenbetreibern selbst verfasst, die jeweiligen Nutzer, die ungewollt derartige Beiträge veröffentlichen, wissen oftmals gar nicht, dass sie diese Statusbeiträge veröffentlicht haben. So auch hier:
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Der Grund dafür ist, dass man Opfer einer Falle wurde  und eine Anwendung (Facebook-App) bestätigt hat, die nun diese Statusbeiträge veröffentlicht. Diese Meldungen werden aber nicht nur im eigenen Profil veröffentlicht, sondern auch auf allen Seiten, bei denen der Nutzer Admin ist. Dasselbe gilt auch für Gruppen, gleichzeitig wird dies auch über den Facebook-Messenger versendet. Und zwar solange, bis der Nutzer die APP / die Anwendung wieder entfernt!
Seit Jahren machen solche Apps bereits die Runde auf Facebook. Vor lauter Neugier klicken Nutzer solche Apps auch immer wieder an. Jedoch müssen wir viele User an dieser Stelle leider enttäuschen, denn es gibt keine App die so etwas auslesen kann. Alle Angaben zu diesen Apps sind frei erfunden.

Wie man diese Erweiterung entfernt und worauf man achten sollte, haben wir in diesem Artikel beschrieben. Bitte lesen und beherzigen:
Facebook-Warnung: “Sieh dir an, wer dein Facebook-Profil betrachtet”

Vergleiche hierzu: so sehen die Statusmeldungen aus, die durch die App erstellt werden:

MIMIKAMA

Und warum auch auf Twitter?

Man muss nun den BetreiberInnen zugute halten: diese schädliche Statusmeldung wurde auf Facebook recht zügig gelöscht. Auf dem Twitteraccount wird dieser schädliche Link jedoch weiterhin verbreitet. Die Frage, warum die Meldung auf Twitter auch zu lesen ist, lässt sich recht einfach beantworten.
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Twitternutzer haben die Möglichkeit, sich auf Twitter mit ihrem Facebookaccount zu verbinden und somit automatisch Inhalte ihrer bestehenden Seiten auf Twitter zu veröffentlichen. Das ist hier der Fall: der Twitteraccount @netzfrauen ist mit einem Profil verknüpft, welches einen Adminzugang zur Facebookseite der Netzfrauen hat. Daher werden automatisch die Inhalte auch auf Twitter gepostet.

Warum will man das nicht wahr haben?

An dieser Stelle bin ich jedoch irritiert und (um mal den Terminus zu übernehmen) schockiert, denn trotz freundlicher und wohlwollender Hinweise, sowohl von Nutzern der Seite der Netzfrauen, als auch direkt von uns, wird weiterhin behauptet, dass die Seite gehackt wurde. Mehr noch: die korrekten Hinweise werden gelöscht, die entsprechenden Nutzer blockiert.
Ferner erhielten wir auf unseren freundlichen Hinweis, was genau geschehen ist, folgende Auskunft:

Waren offline. Es wurden Fakeseiten erstellt,niemand hat auf eine Mailware geklickt. Man will unsere Accounts hacken 🙁

Augenscheinlich will man den wahren Grund nicht wahrhaben, stattdessen lieber eine Räuberpistole um irgendwelche Hacker veröffentlichen und sich selbst in eine Opferrolle begeben. Die Information, dass man „offline” gewesen sei, kann nicht für das komplette Team der Seite gelten, da durchgehend Kommentare auf der Webseite moderiert (also gelöscht und verborgen) wurden. Darüber hinaus wurden alle Nutzerhinweise auf den Profilviewer gelöscht oder verborgen.
Sei es drum. Dort, wo dieser Text Hilfestellung leisten soll, wird er wahrscheinlich auf Empörung stoßen. Hoffen wir, dass er zumindest dort, wo sich LeserInnen empört haben, die Erkenntnis erwacht. Wir zumindest lassen uns ungern für dumm verkaufen. Und jetzt dürft ihr gerne wieder unser Logo durchstreichen und gegen uns schimpfen.

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