Haltlose Behauptung: Wieler würde Impfung an Unterschicht testen lassen

Autor: Charlotte Bastam

Eigentlich unglaublich, doch im Netz geht dennoch diese Aussage herum, die RKI-Chef Lothar Wieler angeblich getätigt haben soll.

Auf Facebook macht zurzeit ein Post die Runde, in dem behauptet wird, auf  RKI-Chef Prof. Dr. Lothar Wieler sei folgende Aussage zurückzuführen: „Nach der Impfung der Unter- und Mittelschicht wird sich an den Nebenwirkungen und der Sterberate zeigen, ob der Impfstoff für die „obere“ Gesellschaftsschicht geeignet ist oder nicht. Dies werden wir aber frühestens nach 5 bis 7 Jahren wissen.“

Die Botschaft des Posts lässt die Schlussfolgerung ziehen, die Corona-Impfung würde erst an ärmeren Menschen getestet werden. Dafür, dass Wieler jemals so etwas geäußert hätte, fehlen jedoch jegliche Beweise.

Erst vor kurzem betonte er bei einer Informationsveranstaltung zum Thema „Impfen gegen Corona“ in Berlin, er würde sich sofort gegen das Corona-Virus impfen lassen.

Wieler ist vorsichtiger mit Zulassung als andere

Am 15. Dezember informierten Wieler und Gesundheitsminister Jens Spahn bei einer Pressekonferenz über die Einführung des Impfstoffes. Beide sprachen sich hier für den ordentlichen Zulassungsweg durch die EMA, die Europäische Arzneimittel-Agentur, und nicht für eine Notfallzulassung aus.

Es gibt auch andere Meinungen. So fordert die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG)  eine Notfallzulassung für den Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer. Laut dem Präsidenten der DKG Gerald Gaß könne man so „noch vor Weihnachten mit mobilen Teams in Pflegeheime“ gehen und Bewohner*Innen impfen.

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Wer wird zuerst geimpft?

Die Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut gab laut Redaktions-Netzwerk-Deutschland zusammen mit dem Deutschen Ethikrat und der Nationalen Wissenschaftsakademie Leopoldina bereits Anfang November im Auftrag der Bundesregierung eine Empfehlungen dazu heraus. Besonders gefährdete Menschen sollen demnach zuerst immunisiert werden. Darunter fallen Mitarbeiter*Innen in Pflegeeinrichtung und Krankenhäusern, aber auch Menschen in Pflegeheimen und mit Vorerkrankung.

Nun verschickte die Stiko (Ständige Impfkommission)  am 7. Dezember eine Entwurf für eine Priorisierung bei der Corona-Impfung. Sie empfiehlt darin vorrangige Impfungen für beruflich besonders exponierte oder gesundheitlich sehr bedrohte Personengruppen. Dazu gehören insbesondere Personen über 80 Jahren.

In der Empfehlung der Stiko heißt es: „Das zunehmende Alter ist der unabhängige Faktor, der mit Abstand die höchste Risikoerhöhung mit sich bringt.“ Von Testungen an der Unter- und Mittelschicht ist auch hier keine Rede.

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