Die Behauptung

Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt soll gesagt haben: „Ohne die Radwege in Peru hätten wir hier jedes Jahr Hochwasserkatastrophen“.

Unser Fazit

Das Zitat ist frei erfunden. Ein Mitarbeiter ihres Abgeordnetenbüros hat bestätigt, dass Göring-Eckardt diesen Satz nie gesagt hat. Das Zitat stammt von einem Satire-Account.


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In den sozialen Netzwerken kursieren immer wieder vermeintliche Zitate von Prominenten, die an Absurdität kaum zu überbieten sind. Aktuell wird der Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt ein Satz zugeschrieben, der keinerlei Grundlage in der Realität hat und dazu dient, Falschinformationen zu verbreiten.

Gerüchte/Behauptungen

Ein in sozialen Netzwerken verbreitetes Sharepic behauptet, Göring-Eckardt habe gesagt: „Ohne die Radwege in Peru hätten wir hier jedes Jahr Hochwasserkatastrophen“. Das Bild zeigt nur die angebliche Aussage und ein Foto der Grünen-Politikerin. Eine konkrete Quelle für das Zitat wird nicht genannt.

Erfundene Behauptung: Göring-Eckardt hat kein Hochwasser-Zitat zu Radwegen in Peru gemacht
Screenshot des Sharepics aus den sozialen Medien

Bewertung

Das Zitat ist frei erfunden. Ein Mitarbeiter aus dem Abgeordnetenbüro von Göring-Eckardt bestätigte gegenüber Correctiv, dass die Aussage frei erfunden ist. Auch eine Recherche in Pressedatenbanken und eine Google-Suche ergaben keine Hinweise auf ein solches Zitat. Bei dem Sharepic handelt es sich offenbar um einen Screenshot eines Satire-Accounts auf der Plattform X (ehemals Twitter).

Die Fakten zum angeblichen Göring-Eckardt-Zitat

Dementi aus dem Abgeordnetenbüro:
Ein Mitarbeiter des Abgeordnetenbüros von Katrin Göring-Eckardt erklärte, das Zitat sei frei erfunden.
Seriöse Hinweise oder Belege für diese Aussage gibt es nicht.

Keine Quelle:
Auf dem Sharepic ist keine Quelle für das Zitat angegeben.
Weder in der Pressedatenbank Genios noch bei einer Google-Suche findet sich ein Hinweis auf das Zitat.

Satire-Account als Quelle:
Über eine Textsuche mit Google Lens wurde ein identischer Beitrag vom 2. Mai 2024 gefunden.
Das Profil, von dem der Beitrag stammt, bezeichnet sich selbst als Satire-Account.

Weiterführende Informationen

Hintergrund zur Entwicklungshilfe-Debatte:
Das erfundene Zitat bezieht sich auf die Debatte um die deutsche Entwicklungshilfe für Peru. Die Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP hat Peru für das Jahr 2022 Mittel in Höhe von 529 Millionen Euro für die Entwicklungszusammenarbeit zugesagt. Die in diesem Zusammenhang oft genannte Zahl von 315 Millionen Euro für Radwege und Busse in Peru ist laut Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) nicht korrekt.

Radschnellwegenetz in Lima:
20 Millionen Euro wurden 2020 für den Bau eines Fahrradschnellwegenetzes in Lima zugesagt.
24 Millionen Euro wurden 2022 für den Bau von Fahrradwegen in Peru zugesagt.

Umweltfreundliches Bussystem:
Im Jahr 2015 wurden rund 55 Millionen Euro als Kredit für ein umweltfreundliches Bussystem in Peru zugesagt.
Für 2022 wurde ein weiterer Kredit in Höhe von gut 100 Millionen Euro zugesagt.
Diese Maßnahmen sollen Mobilität für alle Bevölkerungsschichten zu erschwinglichen Preisen ermöglichen, die Teilhabe der Armen am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben fördern und das Klima schützen.

Fazit

Das angebliche Zitat von Katrin Göring-Eckardt über Hochwasserkatastrophen und Radwege in Peru ist frei erfunden. Es stammt von einem Satire-Account und wurde von ihrem Abgeordnetenbüro klar dementiert. Es gibt keine Belege dafür, dass Göring-Eckardt eine solche Aussage gemacht hat.

Quelle: dpa

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2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)