Soziale Medien sind ein zweischneidiges Schwert. Sie können uns bei der Vernetzung untereinander, beim Austausch von Wissen und bei der Entfaltung unserer Kreativität helfen. Wie eine kürzlich durchgeführte Untersuchung gezeigt hat, können sie aber auch für dunkle Machenschaften genutzt werden. Die weit verbreitete Social-Media-Plattform Instagram scheint von Pädokriminellen genutzt worden zu sein, um sich zu vernetzen und ihre illegalen Inhalte zu verbreiten.

Enthüllung des Wall Street Journal

Die renommierte amerikanische Zeitung Wall Street Journal hat in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Universitäten Stanford und Massachusetts Amherst herausgefunden, dass Instagram Beiträge mit pädophilem Inhalt nicht von der Plattform entfernt hat. Schlimmer noch, durch den Algorithmus der Plattform wurden diese Beiträge anscheinend sogar weiter verbreitet.

Die betreffenden Posts waren häufig mit eindeutigen Hashtags versehen. Einige Accounts trugen entsprechende Namen, um den Eindruck zu erwecken, dass sie von Kindern betrieben werden.

Missbrauch des Algorithmus

Mithilfe dieser Beiträge und Hashtags hatten Pädosexuelle Zugang zu Websites, auf denen Aufnahmen von Kindesmissbrauch zum Verkauf angeboten wurden. Es gab sogar Berichte darüber, dass auf einigen dieser Plattformen Kinder für einen „angemessenen Preis“ für ein „Treffen“ angeboten wurden.

Diese Beiträge wurden nicht nur bestehenden Nutzern angezeigt, sondern auch neuen Nutzern vorgeschlagen. Dies war ein eklatanter Verstoß gegen die Richtlinien der Meta-Gruppe, zu der auch Instagram, Facebook und WhatsApp gehören.

Meta reagiert auf die Vorwürfe

Nachdem Meta mit den Enthüllungen des Wall Street Journal konfrontiert worden war, kündigte das Unternehmen an, eine interne Taskforce einzurichten, um das Problem zu untersuchen. In der Zwischenzeit hat Instagram bereits Tausende von Hashtags blockiert und Suchbegriffe, die mit Kindesmissbrauch in Verbindung gebracht werden, eingeschränkt.

Auch die Europäische Kommission hat das Unternehmen nun aufgefordert, aktiv zu werden. EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton mahnte auf Twitter. Facebook-Chef Mark Zuckerberg müsse Antworten liefern und entsprechend reagieren. Breton fügte hinzu, es scheine so, als ob die Verpflichtungen von Meta, Kinder zu schützen, offenbar unzureichend seien.

Für den Fall, dass Meta nicht im Einklang mit dem im August in Kraft tretenden Gesetzespaket der Europäischen Union, dem Digital Services Act, handeln sollte, könnte das Unternehmen mit empfindlichen Strafen konfrontiert werden.

Zusammenfassung

Instagram und seine Muttergesellschaft Meta werden durch die Enthüllungen des Wall Street Journal in ein düsteres Licht gerückt. Sie unterstreichen die Notwendigkeit, dass Social-Media-Plattformen ihre Verantwortung für den Schutz von Kindern und Jugendlichen ernst nehmen und wirksame Maßnahmen ergreifen müssen, um solche abscheulichen Aktivitäten zu verhindern und zu bekämpfen. Denn unsere Kinder zu schützen und zu fördern, sollte immer an erster Stelle stehen.

Quelle:

Wall Street Journal

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