Steht die Islamisierung der Donuts bevor?
Die Schrift auf dem Donut sieht auf den ersten Blick aus wie arabisch. Und nein, das Foto der seltsam beschrifteten typischen amerikanischen Süßigkeit ist keine Fotomontage.
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Die Behauptung
In sozialen Medien kursiert ein Meme, das ein Foto eines Donuts mit „arabischer Schrift“ zeigt. Im Text wird behauptet, dass Starbucks diese Donuts nun gratis an Kinder verteile und der Text zum „Shakira Recht“ in Amerika aufrufe.
Unser Fazit
Die Inschrift auf dem Gebäck ist echt, es ist aber kein arabisch, sondern das Ringgedicht, verfasst in der Fantasiesprache aus dem Fantasie Roman „Herr der Ringe“ von Autor J.R.R. Tolkien.
Die Inschrift auf dem Gebäck ist echt, es ist allerdings kein arabisch, sondern angeblich elbisch. Elbisch kennen wir als Fantasiesprache der unsterblichen spitzohrigen Elben aus dem Fantasieroman „Herr der Ringe“ von Autor J.R.R. Tolkien.
Die Inschrift auf dem Donut kennt man aus den Filmen, es ist der berühmte Satz:
»Ash nazg durbatulûk, ash nazg gimbatul, ash nazg thrakatulûk, agh burzum-ishi krimpatul.«
Übersetzt:
»Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.«
Für einen Donut doch genau der passende Spruch. Wer zu viele davon isst, bekommt tatsächlich einen nahezu ewigen Rettungsring um die Hüften.
Das Foto selbst ist zwar echt, aber die Warnung vor „Shakiras Gesetz“ im Meme sollte einen schon stutzig machen. Denn Shakira ist eine weltbekannte Sängerin. Gemeint ist wohl die Sharia, das islamische Rechtssystem.
Woher stammt der Donut?
Der gezeigte Leckerbissen wurde im Juni 2015 von Rosanna Pansino kreiert, einer amerikanischen YouTuberin, Schauspielerin, Autorin und Sängerin. Pansino ist einer der bestbezahlten Content-Ersteller auf YouTube und wurde 2017 auf der Forbes-Liste „Top Influencers: Food“ an erster Stelle aufgeführt.
Pansino nennt die Schrift auf dem Donut in Ihrem Video elbisch. Jedoch ist der Donut mit glasierten Buchstaben auf orkisch (oder genauer gesagt Black Speech) umringt – einer fiktiven Sprache, die vom Autor JRR Tolkien für seine Herr der Ringe-Trilogie geschaffen wurde.
Das Meme wurde in der Unterhaltungs-Facebook-Gruppe „Christians For Michele Bachmann“ (mittlerweile gelöscht) gepostet, die behauptete, dass diese Donuts tatsächlich bei Starbucks verschenkt würden.
Angesichts der Vorliebe des Internets für Donuts und Tolkien ist es vielleicht nicht überraschend, dass dies nicht der erste „Herr der Ringe“-Donut war, der seinen Weg durch das Internet fand. Im April 2014 teilte die Künstlerin Mirach Ravaia ihre Version des Donuts: HIER
Elbisch oder Orkisch?
Die Inschrift auf dem süßen Gebäck ist verfasst in der schwarzen Sprache von Mordor und geschrieben in Tengwar. Die Inschrift ist ebenfalls im Kapitel Der Schatten der Vergangenheit abgedruckt. Gandalf spricht diese Zeilen in Bruchtal bei Elronds Rat aus, woraufhin sich der Himmel verdunkelt.
Sauron entwickelte diese Sprache für seine Untertanen. Für sein Werk benutzte er Worte aus dem Ur-Elbischen, aus verschiedenen Ork-Sprachen und aus anderen Sprachen, die er so abänderte, dass sie in die Schwarze Sprache passten.
Fazit
Das Foto des Donuts ist echt. Jedoch handelt es sich nicht um arabisch, sondern laut Rosanna Pansino um elbisch bzw. genauer: um orkisch.
Die Beschriftung im geteilten Meme ist falsch. Der Donut hat weder etwas mit Starbucks, noch mit einem „Shakira Law“ zu tun.
Als Warnung vor der angeblichen Islamisierung taugt diese Fakenews nicht. Diese Falschnachricht wird missbraucht, um Ängste vor einer Religion zu schüren. Zudem unterscheidet diese falsche Botschaft nicht zwischen Milliarden friedlich lebender Menschen einer Religion und nur wenigen Terroristen.
Dabei sind die Länder, in denen der Islam verbreitet ist, bekannt für Ihre süßen Leckereien, und gebackene süße Sesamkringel gibt es dort schon lange. Süße Gebäckringe sind demnach etwas, was die Kulturen vereint.
Quelle: Ringgedicht, Deutsche Tolkien Gesellschaft e.V. – Elbisch, Schwarze Sprache (Orkisch), Textgenerator (Black Speech), Elben-Donut auf Facebook/MordorFirst
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