Gipfeltreffen in Madrid – Wenn klassische Gemälde zur Horror-Kunst werden

War doch logisch: Da treffen sich mächtige Politiker zu einem Gipfeltreffen, und was schauen sie sich an? Satanische Horror-Kunst natürlich! Zumindest, wenn man alles auf Telegram glaubt…

Autor: Ralf Nowotny

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Die Behauptung

Während des Nato-Gipfeltreffens in Madrid sollen sich Politiker bedächtig satanische Horror-Gemälde angeschaut haben.

Unser Fazit

Die Fotos wurden durchweg teilweise recht deutlich sichtbar nachbearbeitet, in Wahrheit aber betrachteten die Politiker diverse Werke klassischer Künstler.

Ende Juni trafen sich die mächtigsten Politiker der Nato zu einem Gipfeltreffen in Madrid. Da aber ständiges Diskutieren ein wenig langweilig ist, wird auch Kunst betrachtet. Satanistisch anmutende Horror-Kunst natürlich, denn schließlich sind alle Politiker Satanisten und die Nato deren Kult. Oder so. Wird zumindest auf Telegram geglaubt:

Horror-Kunst am Gipfeltreffen?
Horror-Kunst am Gipfeltreffen?

„NATO-Gipfel in Madrid, Spanien. Es gibt keine Zufälle; was sagt dir das Wesen dieser „Kunst“? Sind diese Weltführer Satanisten?“

Ein genauerer Blick

Da die meisten Telegram-Nutzer die App am Smartphone nutzen, werden ihnen auch wahrscheinlich weniger die kleinen Details der Fotos auffallen, die uns aber misstrauisch machen. So stimmen die Helligkeit der Bilder zumeist nicht mit Bildern daneben überein, und manchmal wurde auch beim Zurechtschneiden geschludert, wie hier:

MIMIKAMA
Kein sehr sauberer Schnitt um den Kopf herum

Um es kurz zu machen: Sämtliche Bilder wurden manipuliert, die Originale finden sich in diversen Datenbanken im Internet.

Keine Horror-Kunst beim Gipfeltreffen

Hinweis: Aus urheberrechtlichen Gründen (soviel Geld haben wir dann doch nicht, um die Pressefotos für diesen Artikel kaufen zu können) verlinken wir nur die Originalfotos unter den Fake-Bildern, aber dürfen sie nicht in den Artikel einbinden.

Das Fake-Bild mit Boris Johnson
Das Fake-Bild mit Boris Johnson

Boris Johnson steht in Wirklichkeit im Prado-Museum vor einem Gemälde von Tizian (Quelle Publico)

Das Fake-Bild mit Justin Trudeau
Das Fake-Bild mit Justin Trudeau

Der kanadische Premierminister Justin Trudeau steht in Wirklichkeit vor einigen Bildern von Rubens (Quelle: Alamy).

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Das Fake-Bild mit Emmanuel Macron

Der französische Präsident Emmanuel Macron schaut sich ebenfalls einige Rubens-Bilder an (Quelle: GettyImages)

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Noch ein Fake-Bild mit Emmanuel Macron

Wieder Emmanuel Macron vor zwei Rubens-Bildern (Quelle: GettyImages)

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Das Gruppenfoto im Prado-Museum mit einem Fake-Gemälde

Auf diesem Foto sind alle Gemälde echt, bis auf jenes in der Mitte, denn dort ist eigentlich das Gemälde „Hoffräulein“ von Velázquez zu sehen (Quelle: GettyImages)

Fazit

Nein, im Prado-Museum, welches von den Politikern besucht wurde, hängen keine satanischen Horror-Gemälde – dies war einfach nur eine Photoshop-Spielerei mit diversen Pressefotos, um die Telegram-Fangemeinde der Verschwörungsgläubigen zu füttern.

Quelle: dpa

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