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Antikörperschnelltest mit Kaffee soll angeblich ein positives Testergebnis zeigen!

Das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 hat, zumindest im deutschsprachigen Raum, die Bevölkerung gespalten. Vielleicht nicht das Virus per se, sondern die Maßnahmen, dieses einzudämmen und auf kleiner Flamme zu halten.

Zum einen gibt es jene Menschen, die sich vernünftig an die von der Regierung und den Spezialisten vorgegebenen Regeln halten und in jene, die in sozialen Medien dagegen wettern. So auch eine Nutzerin, die einen Corona(Schnell)Test mit Kaffee machte, um beweisen zu wollen, dass ja alles nur Lug und Betrug wäre.

Worum geht es in diesem Video?

Die Nutzerin  hat einen Corona(Schnell)Test für den Hausgebrauch gekauft. Statt diesen mit dem eigenen Blut zu machen, wie es die Gebrauchsanweisung vorgibt, füllt sie eine ganze Pipette Kaffee in die Testkassette ein. Danach erscheint ein roter Strich und sie meint, dass der mit CE-Prüfzeichen gekennzeichnete Test doch tatsächlich ein positives Testergebnis zeigt.

War der Test im Video nun positiv oder negativ?

Der Test war definitiv negativ. Der rote Strich, der erschienen ist, zeigte nur den Kontrollwert, dass der Test funktioniert hat. Der Kaffee ist somit absolut „gesund“.

Screenshot / Video
Screenshot / Video

Welche Tests gibt es aktuell eigentlich? Momentan gibt es unterschiedliche Arten von Tests.

PCR-Test zum Nachweis einer akuten Erkrankung:

Dieser wird bei einem Verdacht auf das Vorliegen einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2) durchgeführt.
Es wird mittels eines Tupfers im Rachenraum eine Probe genommen und im Labor untersucht. Das Ergebnis liegt innerhalb weniger Stunden bis Tage vor.

Diese Test sind an sich sehr sicher. Ein negatives PCR-Testergebnis schließt allerdings eine Infektion nicht automatisch aus.
Aufgrund schlechter Qualität der Probenentnahme, unsachgemäßem Transport der Proben oder aber auch einem ungünstigen Zeitpunkt, können Fehler auftreten.

Antikörper (Schnell) Test:

Hier gibt es zwei Arten von Tests. Einmal den Antikörpertest, wo man sich entweder im Labor/beim Arzt Blut abnehmen lässt und getestet wird oder eben alles selber (Schnelltest) zu Hause durchgeführt wird.

Mit einem Antikörpertest können, wie der Name schon sagt, Antikörper, die der eigene Körper nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 produziert nachgewiesen werden.
Hier gibt es allerdings massive Qualitätsunterschiede. Sparen Sie hier nicht an der falschen Stelle.

In der Regel lassen sich Antikörper erst frühestens nach 1-2 Wochen nach einer Infektion nachweisen. Bei immunsupprimierten Menschen kann es allerdings vorkommen, dass Antikörper erst viel später bzw. gar nicht entwickelt werden.

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Wie funktioniert ein Antikörper (Schnell) Test?

Man kauft bei einem der vielen Anbieter ein Antikörperschnelltest-Kit.
In diesem sind verschiedene für den Test notwendige Materialien enthalten.

Je nach Kit funktionieren die Tests alle sehr ähnlich. Man sticht sich mit der Lanzette in die Fingerkuppe, saugt das ausgetretene Blut (mit einer Pipette) auf und gibt davon einen Tropfen Blut in die Öffnung der Testkassette. Nach ca. 10 Minuten kann man das Testergebnis ablesen.

Testergebnis – Was sagen die roten Streifen auf der Testkassette aus?

Die Testkassette hat mehrere Werte, die abgelesen werden können.
Zum einen einmal der Kontrollwert, der aussagt, dass der Test funktioniert hat.
Das war auch der im Video gezeigten roten Streifen der Fall.

Dies ist der sogenannte C-Wert. Dies ist ein sogenannter Kontrollwert, der nur bestätigt, dass der Test funktioniert hat. Dies müssen alle Tests solcher Art vorweisen.

igM:  deutet auf eine Infektion in der frühen Phase an (4-10 Tage)
igG: deutet auf eine Infektion in der späteren Phase hin (10-14 Tage)
Zeigt somit auf eine bestehende bzw. abgelaufene Infektion hin.

Den genauen Testverlauf bzw. Ergebnisse entnehmen Sie bitte des jeweiligen Tests.

Was ist ein CE-Prüfzeichen?

Die Buchstaben CE stehen für „Conformité Européenne“ und heißt auf Deutsch „Europäische Konformität“.

Das CE-Kennzeichen ist kein Qualitätssiegel, sondern eine Kennzeichnung, die durch die Inverkehrbringen in eigenem Ermessen aufzubringen ist und mittels der sie zum Ausdruck bringen, dass die besonderen Anforderungen an das von ihnen vertriebene Produkt kennen und dass dieses auch diesen Anforderungen entspricht.

Bei Medizinproduktion müssen nach den „Grundlegenden Anforderungen“ auch noch der Richtlinie 93/42/EWG (Anhand 1) und Richtlinie 90/385/EWG (Anhand 1) nicht nur sicher, sondern auch im Rahmen vom Hersteller vorgegebenen Zweckbestimmung medizinisch-technisch leistungsfähig sein.

Ist ein Antikörpertest wirklich so schlecht, wie der Ruf, der ihm bei vielen vorauseilt? Wo liegen etwaige Probleme:

Viele Tests wurden gleich in der Anfangsphase auf den Markt gebracht.
Hier gibt es offenbar große Qualitätsunterschiede.

Wichtig ist eine hohe Spezifitäts- und Sensitivitätszahl.
Erstere zeigt, wie viele Testergebnisse von 100 durchgeführten Tests falsch sind.
Je höher die Sensitivitätszahl, desto geringer ist das Risiko, dass Kreuzreaktionen mit anderen Coronaviren das Testergebnis verfälschen.

Eines kann gesagt werden, ein negatives Testergebnis von Antikörpern gegen die SARS-CoV-2 Viren bedeuten nicht automatisch, dass man auch wirklich negativ ist.
Ebenso zeigt ein positives Testergebnis mit Antikörpern nicht automatisch auch, dass man nicht mehr ansteckend ist bzw. dass eine Immunität (vor allem, wie lange diese wirklich anhält ist noch ungeklärt) gegen SARS-CoV-2 Viren vorhanden ist.

Wenn man einen Antikörpertest machen möchte, sollte dieser von Laboren, die mit Tests arbeiten, die eine hohe Spezifität, Sensitivität und höchste Präzision aufweisen und von den Laboren auch verifiziert wurden, durchgeführt werden.

Bei Schnelltests zu Hause sind falsche Testergebnisse durch die nicht sachgemäße Durchführung von Laien natürlich leider häufig.
Das kann aber fatale Folgen haben, da sich Menschen, zumindest bei negativen Ergebnissen in falsch geglaubter Sicherheit wägen.

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Fazit

Der Test war definitiv negativ. Somit glauben Sie bitte nicht alles, was Ihnen in diversen sozialen Medien vorgesetzt wird.

Autor: Irina Fetter-Ilwof

 


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2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)