Klapperklaus: Es gab keine Umbenennung
Autor: Andre Wolf
Der Name von Produkten zur Weihnachtszeit sorgen immer wieder für Unruhe: Werden christlich-abendländische Bräuche abgeschafft? Was ist los mit dem Klapperklaus?
Der Klapperklaus. Das ist die Schokohohlfigur mit Smarties im Korpus. Der Klapperklaus steht nun (erneut) in der Kritik, ein Symbol linksgrüner Politik zu sein, welche die christliche Kultur ausradiere. So liest man unter anderem:
Nach Ikea setzt Lidl noch einen drauf. Statt Weihnachtsmann oder Nikolaus heißt es nun Klapperklaus.
Wir lassen unsere christliche Kultur wegen einer linksgrünen Politik nicht ausradieren.
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Der Text ist an einem Bild zu finden, welches auf Facebook aufgetaucht ist. Dieses Bild zeigt einen solchen Klapperklaus. Es ist kein Fake, weder Preisschild, noch Motiv selbst wurden bearbeitet:
Faktencheck Klapperklaus:
NEIN, der Smarties Klapperklaus ist kein islamisierter Nikolaus, sondern ein Kofferwort aus klappernder Santa Claus (er klappert, weil da Smarties drin sind). Dieser heißt definitiv mindestens seit 2004 so.
Namen von Produkten eignen sich auch nicht wirklich, um einen vermeintlichen Traditionsverlust zu verzeichnen. Denn, und das muss man ganz nüchtern sehen, jede Firma versucht natürlich, so viele ihrer Produkte wie möglich zu verkaufen.
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Da werden Namen so gewählt, dass sie in eine entsprechende Saison passen (Beispiel Herbststern), auch für Menschen zugänglich sind, die nicht an einen Weihnachtsmann oder ähnliches glauben (siehe Zipfelmann), oder eben das Produkt charakterisieren. So wie der Klapperklaus, weil er eben klappert.
Die Strategie
Hinter all diesen kleinen Vorwürfen, die sich vielfach auch als Falschmeldungen entpuppen, steckt natürlich eine gewisse Strategie. Wir sehen hier immer nur kleine Teile eines Mosaiks, viele kleine Scheinbeweise, die auf der Mikroebene recht einfach widerlegt werden können.
Doch sie sind Teil eines großen Mosaikbildes, das sich über Jahre hinweg bildet. Es ist ein Narrativ des Traditionsverlustes, gepaart mit dem Narrativ eines Bevölkerungsaustauschs. Allein die Menge der (teilweise sehr absurden) Scheinbeweise sorgt dafür, dass sich die Narrative dahinter immer weiter verfestigen.
Ziel sind die bestehenden Strukturen: Es geht um die (Schein-)Beweisführung, dass kulturelle Identitäten verschwinden, ja sogar ausgetauscht werden sollen. Der Klapperklaus ist dabei nur einer von vielen Scheinbeweisen. Wir haben bereits vor 2 Jahren diese Form der Strategie analysiert und verweisen daher auf unseren Artikel „Die Stöckchen, die hingehalten werden: Phantomdiskussionen„.
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