Krisen: Wir werden massive Probleme bekommen! Wenn wir sie nicht bereits haben.

Coronakrise. Energiekrise. Wirtschaftskrise. Klimakrise. Unsere Gesellschaft wird so viele Krisen auf einmal nicht vertragen. Wir müssen daher endlich die Probleme nicht nur erkennen und davor warnen, sondern auch Lösungen entwickeln und vor allem umsetzen! Ein Kommentar.

Autor: Andre Wolf

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Gebeutelt von über zwei Jahre Pandemie sehen wir uns alle einer Teuerungsrate gegenüber, die wir zu Lebzeiten noch nicht erfahren haben. Die Preise für Gas und Strom schießen aktuell in die Höhe und haben entsprechend viele Konsequenzen. Eine Ruhepause zwischen diesen Krisenphasen haben wir nicht. Denn die Krisen sind keine Fußballsaison, in der die Menschen zwischen den Spieltagen Zeit haben, sich zu erholen und auf das nächste Spiel vorzubereiten.

Nein, was wir jetzt gerade erfahren, ist das echte Leben und die entstandenen und sich weiter entwickelnden Krisen im Grunde ein absehbarer Vorgang, den bisher niemand wahrhaben wollte. Aus eigener Bequemlichkeit, aus Angst vor Konsequenzen, aus Angst vor Verlusten? Ich weiß es nicht.

INFO!
Bei diesem Inhalt handelt es sich um einen Kommentar. Ein Kommentar spiegelt die Meinung des Autors wider.


Ressourcenausbeutung, Rücksichtslosigkeit gegenüber Mitmenschen und Umwelt, Macht- und Geldgier, alles Dinge, die zu jenen Problemen führten, vor denen wir heute stehen. Wie bereits erwähnt, alles vorhersehbar! Und dementsprechend auch zusammenhängend. Daher bin ich der Ansicht, wir stehen erst am Anfang einer Entwicklung, die wir nicht steuern können, uns jedoch in vielen Bereichen anpassen müssen, um sie so mild wie möglich verlaufen lassen zu können.

Auf den Verwundbarkeitsindikator in Krisen achten!

Schutzmaßnahmen werden leider häufig immer erst dann entwickelt, wenn ein Schaden entstanden ist. Und dann auch häufig erst, wenn ein bestimmter Machtkreis betroffen ist. „Ohnmächtige“ gesellschaftliche Bereiche werden da gerne ignoriert, obschon diese einen guten Verwundbarkeitsindikator darstellen.

So auch in unseren Krisen. Bremseffekte und deren Maßnahmen aufzubauen, wenn erst bestimmte Machtzirkel betroffen sind, ist schlichtweg zu spät. Der Gedanke „solange es mir gut geht“, während andere wirtschaftlich über die Klinge springen, wird am Ende zum Kollaps führen. Denn wer sich jetzt noch sicher fühlt, sei gewarnt: Die Preiserhöhungen im kommenden Herbst und Winter können pro Haushalt im vierstelligen Bereich liegen. Das zumindest hat Wirtschaftsminister Habeck nun verkündet. Seinen Angaben nach kann diese Preiserhöhung ein komplettes Monatseinkommen für eine Familie sein. Nach meiner Einschätzung hat Habeck ein Problem mit der Kenntnis realer Einkommen, denn es dürfte sich um zwei Monatsgehälter handeln.

Wir reden von der reinen Erhöhung! Bei gleichbleibendem Produkt! Wenn wir in diesem Moment nur an unsere Gas- oder Stromrechnung denken, denken wir einfach viel zu kurz. Denn unser komplettes Industrie- und Wirtschaftssystem ist von leistbarer Energie betroffen. Am Ende wird sich nicht nur alles verteuern, sondern aufgrund von Sparmaßnahmen, Pleiten oder fehlenden Verfügbarkeiten werden auch Jobs wegfallen! Die Verarmung droht. Eine Verarmung, die der bereits beschriebene Verwundbarkeitsindikator heute schon uns zeigt.

Ungut! Denn im Grunde habe ich weniger Angst davor, dass es im Winter einen Energieengpass geben wird und ich nicht mehr heizen kann, als davor, dass es zwar Gas und Strom geben wird, ich mir beides aber nicht mehr leisten kann. Und nicht nur ich, sondern auch meine Familie, mein Leistungsempfänger (aka „Arbeitgeber“), im Grunde unsere gesamte Gesellschaft.

Drohende Verarmung erzeugt Angst!

Mir wurde kürzlich „Schwarzmalerei“ vorgeworfen, weil ich der Ansicht bin, die anstehende Krise kann gesellschaftliche Unruhen entfachen. Das ist in meinen Augen keine Schwarzmalerei, sondern eine aus der Analyse entstandene Warnung.

Denn abgesehen von den wirtschaftlichen Problemen, die auf uns prallen werden, sehe ich auch politische und gesellschaftliche Probleme auf uns zukommen. Zusammenfassend für meine Analyse stelle ich die treffende Aussage des Wissenschaftsautors Florian Aigner voran:

Brandgefährliche Situation: Wenn die Bevölkerung bis tief in die Mittelschicht wegen hoher Energiepreise zu verarmen droht und im Winter friert, dann werden autoritäre Rechtsextreme eine einfache Lösung versprechen. Danach verarmen und frieren wir immer noch, aber im Faschismus.

Florian Aigner auf Twitter

Der wesentliche Punkt ist also an dieser Stelle: Wenn die Energiepreise die bisher stabilen Schichten der Bevölkerung in Existenzängste treiben (und auch bringen wird), wird das ein Futter für Extremisten und Populisten aller Art werden! Denn aus der Beobachtung der letzten Jahre heraus bin ich davon überzeugt, dass unsere Gesellschaft dem Dauerfeuer und den Dauerängsten verschiedener Krisen nicht aushalten kann. Corona war da lediglich eine Belastungsprobe! Mit verstimmenden Ergebnissen.

Unsere Demokratie wird stark gefährdet sein, wenn Extremisten und Populisten auch noch die Energie- und Wirtschaftskrise sich aneignen und vermeintlich einfache Lösungen für komplexe Probleme bieten. Damit wären erneut gefährliche Andockpunkte an die Mitte der Gesellschaft geschaffen, die sich durch die explodierenden Preise stark bedroht sieht.

Existierende Ängste werden in den politischen Schlachtplan integriert. Die einfachen Parolen von Extremisten bringen am Ende jedoch keine Lösungen, sie dienen lediglich dazu, die eigene Position zu stärken und Menschen auf ihre Seite zu ziehen.

Das ist nicht neu, das habe ich auch nicht erfunden. Und so können Gesellschaften kippen! Wie die Form der Kommunikation und Manipulation in Krisen (speziell auf Social Media) funktioniert, habe ich nach langjähriger vorhergehender Analyse in meinem Buch „Angriff auf die Demokratie“ verdeutlicht.

Zum Fazit dieser Analyse gehört: Krisen sind immer auch ein Katalysator vorhandener gesellschaftlicher Probleme, die je nach Andockpunkten an die Mitte einer Gesellschaft Extremisten einen Vorteil verschaffen. Und hier müssen die Lösungen angesetzt werden.

Probleme der Krisen erkennen, warnen, Lösungen entwickeln und umsetzen!

Und diese Lösungen sind leider komplex, da reicht keine Symbolpolitik bestehend aus irgendwelchen „Einmalgutscheinen“ für Energie oder Schnellschusssubventionen in jene Wirtschaftskreise, die gerade sowieso brummen. Da müssen leider handfeste Maßnahmen her, die uns und auch vielen Wirtschafts- und Industriezweigen nicht schmecken werden, weil sie sich nicht dynamisch zeigen (wollen? / können?).

Gleichzeitig dürfen wir nicht vergessen, dass die verlockend süßen Bonbons der Extremisten und Populisten zwar angenehm und einfach funkeln, jedoch am Ende zersetzend, gar zerstörerisch wirken. „Einfach“ ist nicht. Die Maßnahmen, die wir persönlich am wenigsten mögen, werden die effizientesten sein. Auch wenn diese nicht immer perfekt sein mögen, so sind sie doch besser als jede Art von Lethargie oder „Gewurschtl wie bisher“.

Wer sich in der Vergangenheit gegen Windräder im eigenen Ort gewehrt hat, muss sich heute damit konfrontiert sehen, dass Strom knapp wird. Wer sich bewusst entschieden hat, in der Stadt zu arbeiten und gleichzeitig günstig auf dem Lande ein Haus zu bauen, wird sich nun mit teuren Arbeitswegen und fehlender Infrastruktur bei öffentlichen Verkehrsmitteln quälen müssen.

Und das wird in meinen Augen in Zukunft noch heftiger! Es ist jetzt nicht so, dass ich bereits das Handtuch geworfen habe. Im Gegenteil, ich gehöre zu denjenigen, die (mal mehr oder mal weniger in der Nähe der Schaltzentralen) Lösungen entwickeln. Das Schlimme ist ja, dass wir viele Lösungen bereits kennen, sie jedoch aus Gründen wie Bequemlichkeit, Angst, Wohlstandseinbußen oder reiner Aufrechterhaltung eines vermeintlichen Status Quo nicht akzeptieren wollen. Mit Pseudoargumenten, die gleichzeitig eine Selbstverlogenheit tarnen und das Fortbestehen des eigenen Verhaltens scheinlegitimieren, werden effiziente Lösungen zur Abwehr verschiedener Kriseneffekte vereitelt.

Warum soll ich mit unbequemen Maßnahmen beginnen, wenn mein Nachbar es sich weiterhin gutgehen lässt? Diese Denkweise ist sowohl auf der Mikroebene als auch auf der Makroebene zu finden. Und sie spiegelt eines der menschlichen Probleme wider, nämlich die Angst vor Veränderungen. Unser Problem ist jedoch: Die Veränderung findet auch ohne uns statt, nur dann passen wir nicht mehr in diese Welt. Im Zweifel ist das physisch zu verstehen, wenn der Klimawandel nicht abgemildert werden kann.

Alle für sich ist schon gut, aber wir brauchen mehr!

Ich will an dieser Stelle keine einzelnen Lösungsideen diskutieren oder erneut aufzeigen. Wir sitzen global in diesem Boot. Wir alle befinden uns gerade in einer globalen Mixtur aus Pandemie, Wirtschaftsproblematik, Klimawandel und Energiekrise.

Sicherlich ist es gut und richtig, wenn wir als Privatpersonen uns und unser Verhalten reflektieren und anpassen. Aber das ist eben nur ein Teil des Ganzen. Ich sehe hier Politik und Wirtschaft ebenso in der Pflicht.

Die Politik, weil es ihre verdammte Aufgabe ist, Menschen zu dienen (nicht sich selbst!) und Gefahren abzuwenden. Dazu gehören aber auch unangenehme Dinge, die am Ende jedoch unser gesellschaftliches Fortbestehen innerhalb einer funktionierenden Demokratie gewährleisten. Kooperationen über Gräben hinweg sind ebenso wichtig, wie auch eine ehrliche und aufklärende Kommunikation. Eitelkeiten und Seilschaften sind nicht angebracht.

Aber auch Industrie und Wirtschaft muss sich klar sein, dass sie eine gesellschaftliche Verantwortung tragen. Was bringen überdimensionale Gewinne, wenn am Ende keine Kaufkraft mehr für Produkte vorhanden ist? Ist ja nett, wenn beispielsweise ein Amazon (einer der Krisengewinner) im Jahr 2021 rund 470 Mrd. US-Dollar Umsatz gemacht hat, ich mir aber 2023 überlegen muss, aufgrund einer drohenden Verarmung Amazon Video zu kündigen, weil verzichtbar, und generell online nichts mehr zu kaufen, da ich mir nur noch gebrauchte Produkte leisten kann.

Krisen: Wir werden massive Probleme bekommen! Wenn wir sie nicht bereits haben.

Ich hoffe und wünsche mir daher, dass uns diese Krisen nicht an den Rand einer gesellschaftlichen Katastrophe bringen. Oder gar darüber hinaus. Doch leider weiß ich auch, dass wir hier nur mit großflächigen Bemühungen im Kleinen, wie im Großen gegensteuern müssen. Und wir dürfen uns dabei nicht auf manipulative Versprechen einlassen, denn es wird nicht einfach werden!

Es ist daher an der Zeit, uns darauf einzustellen. Die Zukunft wird anders werden.

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