Die Behauptung

Madagaskars Präsident Andry Rajoelina habe von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 20 Millionen Dollar angeboten bekommen, um ein Covid-19-Medikament zu vergiften und deshalb die WHO verlassen.

Unser Fazit

Diese Vorwürfe entbehren jeder Grundlage. Madagaskar ist nach wie vor Mitglied der WHO und es gibt keine Beweise für die angeblichen Bestechungsversuche.


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Während der Corona-Pandemie wurden zahlreiche Falschinformationen verbreitet, die auch heute noch in den sozialen Medien kursieren. Eine dieser Behauptungen betrifft Madagaskar und das umstrittene Heilmittel „Covid-Organics“. Präsident Andry Rajoelina soll Millionen von der WHO erhalten haben, um das Medikament zu vergiften. Diese Geschichte wurde bereits widerlegt, taucht aber immer wieder auf.

Die verbreitete Behauptung

Auf Facebook und anderen Plattformen wird behauptet, Madagaskar sei aus der WHO ausgetreten, weil die Organisation dem Präsidenten Rajoelina 20 Millionen Dollar für die Manipulation von „Covid-Organics“ angeboten habe.

Keine Bestechung: Madagaskars Präsident sprach nur über Covid-19-Medikamente
Screenshot der Behauptung aus den sozialen Medien

Bewertung

Die Vorwürfe sind nachweislich falsch. Madagaskar ist weiterhin Mitglied der WHO und es gibt keine glaubwürdigen Beweise für die angeblichen Bestechungsversuche.

Fakten

  • WHO-Mitgliedschaft: Madagaskar ist nach wie vor Mitglied der WHO. Auf der offiziellen Website der WHO wird das Land unter den 194 Mitgliedsstaaten aufgeführt. Der derzeitige WHO-Vertreter in Madagaskar ist Laurent Musango, der in der Hauptstadt Antananarivo arbeitet.
  • Fehlende Beweise: Es gibt keine verlässlichen Quellen, die das angebliche Zitat von Präsident Rajoelina bestätigen. Die Faktencheck-Organisation „Africa Check“ hat herausgefunden, dass die Behauptung ursprünglich von der Webseite „Ibarapa Parrot“ stammt, die inzwischen nicht mehr erreichbar ist. Archivierte Versionen der Seite führen nur noch zur Startseite und nicht mehr zu dem fraglichen Artikel.
  • Herkunft der Gerüchte: Die irreführenden Behauptungen stammen aus falschen Schlagzeilen der Zeitungen „Zambian Observer“ und „Tanzania Perspective“. Diese Publikationen wurden entweder eingestellt oder die entsprechenden Artikel sind nicht mehr online verfügbar.
  • Interview mit France 24: Präsident Rajoelina sprach in einem Interview mit dem französischen Fernsehsender France 24 über „Covid-Organics“, erwähnte aber kein Bestechungsangebot seitens der WHO.
  • AFP-Stellungnahme: Laut der französischen Nachrichtenagentur AFP hat die damalige Leiterin des Präsidialamtes, Lova Ranoramoro, die Vorwürfe gegen den Präsidenten bestritten.

Weiterführende Informationen

„Covid-Organics“ ist ein auf der Pflanze Artemisia annua basierendes Produkt, das in Madagaskar als Mittel gegen Covid-19 beworben wurde. Trotz fehlender wissenschaftlicher Beweise warnte die WHO vor der Anwendung des Mittels. Die Verbreitung falscher Behauptungen über Korruption und den Austritt Madagaskars aus der WHO dient dazu, Misstrauen gegenüber internationalen Gesundheitsorganisationen zu schüren.

Die WHO bleibt eine wichtige Institution im Kampf gegen globale Gesundheitsprobleme und betont die Notwendigkeit wissenschaftlich fundierter und sicherer Behandlungsmethoden.

Fazit

Madagaskar ist weiterhin Mitglied der WHO und es gibt keine Hinweise auf Bestechungsversuche seitens der WHO. Die immer wieder auftauchenden Vorwürfe beruhen auf falschen und nicht belegbaren Quellen. Die Verbreitung solcher Gerüchte untergräbt das Vertrauen in wichtige Gesundheitsinstitutionen und sollte kritisch hinterfragt werden.

Quelle: dpa

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