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Das alte Problem! Bereits während des Wahlkampfes zur US-Präsidentschaftswahl 2016 gab es auf sozialen Medien ein massives Problem: Fake-Profile, die mit massenhaften Posts versuchten, in den Wahlkampf einzugreifen und verschwörungstheoretische Inhalte zu verbreiten.

Eine Recherche des gemeinnützigen Netzwerks The Conversation im Rahmen einer Studie der University of Southern California, bei der insgesamt 240 Millionen Tweets analysiert wurden, die im Kontext zur diesjährigen Wahl stehen, zeigt: Diverse Gruppierungen versuchen erneut, den Wahlkampf zu beeinflussen.

Amerikaner, die sich derzeit auf sozialen Medien über die Präsidentschaftswahl informieren möchten, werden so häufig mit automatisierten Propagandakampagnen konfrontiert. Dies geschehe, laut The Conversation trotz aller Bemühungen von Technologieunternehmen, politischen Entscheidungsträgern und der Öffentlichkeit, gegen Kampagnen der Desinformation vorzugehen.

Fake-Konten beeinflussen politische Meinungsbildung

Die Nutzung von sogenannten Bots (Profile, die automatisiert Beiträge verbreiten) sei sowohl bei politisch rechten als auch linken Gruppierungen üblich. Rund fünf Prozent der analysierten Accounts fielen durchschnittlich in dieses Profil. Gefährlich daran sei, dass andere Nutzer glaubten, die Beiträge stammen von echten Menschen, wodurch eine Manipulation von Meinungen entstehe. Auch spielt hier das repetitive Element eine Rolle. Je häufiger ein Nutzer sich mit Meldungen ähnlichen Inhalts konfrontiert sieht, desto wahrscheinlicher ist, dass er diese glaubt.

Insbesondere in Bezug auf die Verbreitung von verschwörungstheoretischen Inhalten mit politischem Bezug seien sogar 13 Prozent der Accounts automatisierte Bots. So verbreiten sich aktuell besonders Theorien, die Falschnachrichten zur Corona-Pandemie enthalten sowie Inhalte im Kontext zu QAnon und angeblichen Skandalen, wie „Pizzagate“. Es sei auffallend, dass viele dieser Bot-Accounts häufig all diese Themenbereiche gleichermaßen bedienen. Das hochfrequentierte Teilen von Falschmeldungen durch Bots erweckt den Anschein, als sei die Anhängerschaft von Verschwörungs-„Bewegungen“ wie QAnon deutlich größer und populärer, als dies in Wahrheit der Fall ist.

Verbindung zu rechten Medien

Darüber hinaus haben die Recherchen von The Conversation ergeben, dass bei Beitragen von Accounts mit verschwörungstheoretischem Kontext eher Verlinkungen zu rechtsgerichteten Medien, wie beispielsweise Breitbart stattfänden, als bei Konten ohne diesen Bezug.

Was tun?

Die großflächige Verbreitung von Fake-News sei sowohl im Rahmen des derzeitigen US-Wahlkampfes als auch in der politischen Landschaft Europas ein Problem, das perspektivisch das Potential hat, Demokratien zu gefährden. Um dieser Entwicklung entgegenzutreten, braucht es unabhängige Medien, die einen faktenbasierten Diskurs fördern und dazu einladen, die eigene Filterblase zu verlassen.

Quellen:
QAnon: Verschwörungs-Bots übernehmen Twitter
On Twitter, bots spread conspiracy theories and QAnon talking points
Twitter Bots Poised to Spread Disinformation Before Election
Artikelbild: Artikelbild: Shutterstock / Von Koshiro K
Gastautorin: Annika Hommer von „“Irgendwas Mit Schreiben


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