Die Freude und Aufregung über den Einzug eines neuen Haustieres in die Familie kann schnell in Verzweiflung und Enttäuschung umschlagen, wenn man Opfer eines Online-Betrugs wird. Ein aktueller Fall zeigt, wie Cyberkriminelle den Wunsch nach einem vierbeinigen Familienmitglied ausnutzen, um unschuldige Menschen in die Irre zu führen und ihnen finanziellen Schaden zuzufügen.

Ein teurer Traum, der zerplatzt ist

Eine 30-jährige Frau hatte sich für den Kauf eines Hundes entschieden und wurde über eine Internetplattform auf eine angebliche Hundezüchterin in Belgien aufmerksam. Sie vertraute der Verkäuferin und überwies mehr als 2.000 Euro. Darin enthalten war auch eine Anzahlung für die Transportkosten. Doch statt des ersehnten neuen Mitbewohners wurde sie aufgefordert, immer mehr Geld für Transportboxen, Tollwutimpfungen und eine Reiseversicherung zu bezahlen.

Obwohl sie all diese zusätzlichen Kosten bezahlte, kam der Hund nie an. Die aufkeimenden Zweifel veranlassten sie, Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Nun wird wegen Betrugs ermittelt.

Wie funktioniert der Betrug beim Haustierkauf?

Online-Plattformen werden häufig von Betrügern genutzt, um potenzielle Käufer mit Bildern und Geschichten über zum Verkauf stehende Haustiere anzulocken. Sobald ein Interessent Kontakt aufnimmt, beginnt der Betrüger, eine Vertrauensbasis aufzubauen. Um den Eindruck der Legitimität zu verstärken, stellen sie oft hohe Anforderungen an die Pflege des Tieres und zeigen scheinbar großes Interesse am zukünftigen Zuhause.

Sobald eine finanzielle Verpflichtung eingegangen wurde, beginnen die Betrüger, zusätzliche Kosten zu erfinden. Dabei kann es sich um angebliche Transportkosten, Impfungen, spezielle Transportboxen oder sogar um eine Reiseversicherung handeln. Die Käufer werden häufig gedrängt, diese Kosten schnell zu begleichen, um das Wohlergehen des Tieres nicht aufs Spiel zu setzen.

Die Gefahren des Online-Haustierkauf-Betrugs

Neben dem offensichtlichen finanziellen Verlust kann ein Betrug beim Kauf eines Haustieres auch zu einem erheblichen emotionalen Schaden führen. Wenn das versprochene Haustier nie eintrifft, schlägt die Vorfreude auf ein neues Familienmitglied in Enttäuschung und Trauer um. Darüber hinaus kann der Betrug dazu führen, dass das Vertrauen in andere Menschen und in Online-Transaktionen ernsthaft erschüttert wird.

Wie kann man sich schützen?

Hier sind einige Tipps, wie Sie sich vor Betrug beim Haustierkauf schützen können:

  • Seien Sie wachsam bei der Kommunikation: Wenn der Verkäufer nur per E-Mail kommunizieren möchte und nicht an einem persönlichen Kontakt interessiert ist, könnte dies ein Warnsignal sein.
  • Recherchieren Sie über den Verkäufer: Informieren Sie sich über den Züchter und sehen Sie nach, ob und wie er bewertet wurde. Überprüfen Sie, ob der angebliche Züchter auf einer Liste von Betrügern zu finden ist, und lesen Sie Bewertungen von anderen Käufern.
  • Überprüfen Sie die Unterlagen des Züchters: Kann der Verkäufer keine entsprechende Zertifizierung oder Legitimation vorweisen, ist es sehr wahrscheinlich, dass es sich um einen Betrüger handelt. Die Unterlagen könnten auch gefälscht sein, dennoch Sie haben immer die Möglichkeit, mit dem Zuchtverband Kontakt aufzunehmen und zu überprüfen, ob der Züchter legitim ist oder nicht. Fragen Sie zur Absicherung bei Zucht- bzw. Kynologenverbänden (Deutschland: VDH, Österreich: ÖKV) nach, ob es sich bei dem Verkäufer tatsächlich um einen registrierten Züchter handelt.
    Auf einigen Verkaufsplattformen ist es auch Voraussetzung, einen Züchter-Bescheid vorzuweisen, um Tiere zum Verkauf anbieten bzw. inserieren zu können.
  • Persönlicher Kontakt und Besuch: Wenn möglich, besuchen Sie den Züchter persönlich. Sehen Sie sich den Hund und die Hundehaltung an und holen Sie ihr neues Haustier persönlich ab. So können Sie Betrügereien im Zusammenhang mit dem Transport von Haustieren vermeiden.
  • Seien Sie skeptisch gegenüber Werbeplattformen und sozialen Medien: Betrüger sind überall im Internet anzutreffen, besonders aber auf Werbeplattformen und in sozialen Medien. Diese Plattformen bieten oft keine Garantien oder Schutz. Seien Sie daher besonders vorsichtig, wenn Sie dort einen Verkäufer finden.
  • Melden Sie Verdachtsfälle: Wenn Sie an einen Betrüger geraten sind, brechen Sie den Kontakt sofort ab und melden Sie den Betrüger auf Websites, die Betrügereien auf dem Online-Heimtiermarkt verfolgen. Auf diese Weise können Sie dazu beitragen, andere vor Schaden zu bewahren.

Sie können das Risiko, Opfer eines Online-Betrugs zu werden, minimieren, indem Sie auf diese Warnsignale achten und die oben genannten Schutzmaßnahmen ergreifen. Man sollte sich unbedingt vor Augen halten, dass ein Angebot, das zu gut scheint, um wahr zu sein, es oft auch nicht ist. Ein gesundes Maß an Misstrauen kann sich in solchen Fällen als sehr hilfreich erweisen.

Quelle:

Presseportal, Petpedia

Das könnte auch interessieren:
Faktencheck: Schützen Sie die Pfoten Ihres Hundes vor heißem Asphalt im Sommer
Die hitzige Debatte: Verbrennen Hundepfoten auf heißem Asphalt wirklich?
„Gesunder Menschenverstand“ im digitalen Zeitalter: Helfer oder Hindernis?

Unsere virtuelle Faktencheck-Bewertungsskala: Bei der Überprüfung von Fakten, in der Kategorie der „Faktenchecks„, nutzen wir eine klare Bewertungsskala, um die Zuverlässigkeit der Informationen zu klassifizieren. Hier eine kurze Erläuterung unserer Kategorien:

  • Rot (Falsch/Irreführend): Markiert Informationen, die definitiv falsch oder irreführend sind.
  • Gelb (Vorsicht/Unbewiesen/Fehlender Kontext/Satire): Für Inhalte, deren Wahrheitsgehalt unklar ist, die mehr Kontext benötigen oder satirisch sind.
  • Grün (Wahr): Zeigt an, dass Informationen sorgfältig geprüft und als wahr bestätigt wurden.

Unterstütze jetzt Mimikama – Für Wahrheit und Demokratie! Gründlicher Recherchen und das Bekämpfen von Falschinformationen sind heute wichtiger für unsere Demokratie als jemals zuvor. Unsere Inhalte sind frei zugänglich, weil jeder das Recht auf verlässliche Informationen hat. Unterstützen Sie Mimikama

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)