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Medien verschweigen, dass das RKI zugibt, dass nach dem 19. April keine „neuen Corona-Viren“ mehr nachgewiesen werden konnten? Hier fehlen einige Puzzleteile.

Ein Zitat aus dem Lagebericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) sorgt aktuell auf Social Media-Plattformen für Verwunderung.

Es geht dabei um folgenden Screenshot:

Screenshot des angefragten Abschnitts
Screenshot des angefragten Abschnitts

( D., ENG. ) – WAHNSINN: Das Robert-Koch-Institut selbst – also die Bundesregierung – gibt zu, dass nach dem 19. April keine der „neuen Corona-Viren“ mehr labortechnisch in den Stichproben nachgewiesen werden konnten … warum aber verschweigen die herrschenden Medien das? – ….

Der Faktencheck

Wie die dpa-Faktenchecker aufklären, stützt sich die Behauptung auf ein Zitat aus dem RKI-Bericht, das aus dem Zusammenhang gerissen wurde und nur einen kleinen Teil der Infektionsmeldungen an das Institut beschreibt.

Der Lagebericht des RKI zum Coronavirus vom 25. Juni 2020 ist online abrufbar. Die Formulierung ist auf Seite 12 des Dokuments zu finden. Dort heißt es wörtlich: „Seit der 15. KW 2020 wurde keine Influenza-Aktivität mehr beobachtet, seit der 16. KW 2020 gab es keine Nachweise von SARS-CoV-2 mehr.“ Die 16. Kalenderwoche begann am 13. April und war in diesem Jahr ein Ostermontag.

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Das Zitat stammt aus einem Absatz, in dem es lediglich um COVID-19-Nachweise aus einem bestimmten Meldenetzwerk des RKI geht – der „Arbeitsgemeinschaft Influenza“ (AGI). Laut RKI besteht dieses Netzwerk aus so genannten Sentinelpraxen. Ärztinnen und Ärzten, die einen Überblick über die epidemiologische Situation der akuten Atemwegserkrankungen im Allgemeinen und der Influenza im Besonderen geben.

Der weitaus größere Teil der Coronavirus-Infektionen wird dem RKI von den Gesundheitsämtern gemeldet. (Abschnitt „Wie funktioniert der Meldeweg“) Die Ämter werden von Ärzten und Laboratorien informiert, die Verdachtsfälle und bestätigte Infektionen gemäß Infektionsschutzgesetz den Behörden melden müssen. Auf diesem Weg erfasste das RKI zum Beispiel am 22. Juli 454 neue Fälle gegenüber dem Vortrag.

Der Absatz zur AGI im Corona-Lagebericht des RKI vom 25. Juni beschreibt ein Meldesystem, in dem COVID-19-Nachweise eher „nebenbei“ und entsprechend selten auftreten.

Bis zum Stand 22. Juli 2020 erwähnte das RKI die AGI das letzte Mal in einem Corona-Lagebericht am 16. Juli, auch hier mit dem Hinweis, dass es auf diesem Weg seit der 16. Kalenderwoche keine Meldungen über SARS-CoV-2 mehr gegeben habe.

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Artikelbild: Shutterstock / Von creativeneko / Facebook Screenshot


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