Forderte Robin Williams die Anstellung von Obdachlosen?

Autor: Claudia Spiess

Artikelbild: Robin Williams / Screenshot Facebook
Artikelbild: Robin Williams / Screenshot Facebook

Eine Geschichte rankt sich um den Schauspieler Robin Williams, die besagt, er hätte bei jeder Filmproduktion die Anstellung von Obdachlosen gefordert.

Ich kannte Robin Williams natürlich nicht persönlich, ich bin auch nicht unbedingt ein Fan von ihm, mag aber viele seiner Filme. So unterschiedlich seine Rollen auch waren (man vergleiche hier zum Beispiel „One Hour Photo“ und „Mrs. Doubtfire“), ich mochte ihn. Bei ihm hatte ich das Gefühl, dass er einfach ein sehr sympathischer und geradliniger Mensch war. – So mein Eindruck von ihm, meine persönliche Meinung.

Die Geschichte, die seit Jahren um Robin Williams kursiert, würde meiner Meinung nach gut in das Bild, das ich von ihm habe, passen: Williams soll bei jeder Filmproduktion gefordert haben, dass mindestens 10 Obdachlose angestellt werden.

„Wussten Sie, dass Robin Williams für jeden Film, den er drehte, die Produktionsfirma aufforderte, mindestens 10 Obdachlose einzustellen, damit sie Arbeit haben. In seiner gesamten Karriere half er etwa 1520 Obdachlosen. Ein Mann mit einem großen Herzen.“

Basierend auf einer Anekdote

Ein gewisser Brian Lord veröffentlichte in einem Blog-Beitrag (hier archiviert) eine Anekdote, was er über den Schauspieler erfuhr, als er versuchte, Williams für eine Veranstaltung zu buchen.

Perry Marshall postete diese Geschichte auf Facebook:

„Eine wenig bekannte Robin-Williams-Geschichte:

„Vor Jahren habe ich eine sehr coole Sache über Robin Williams gelernt, und ich konnte mir danach keinen Film von ihm ansehen, ohne daran zu denken. Ich habe Robin Williams nie für eine Veranstaltung gebucht, aber ich kam ihm so nahe, dass sein Büro mir seinen Rider schickte.

Für alle, die nicht aus der Unterhaltungsbranche kommen: In einem Rider sind die spezifischen persönlichen und technischen Anforderungen eines Künstlers für eine Veranstaltung aufgelistet – von Wasser in Flaschen über den Green Room bis hin zu den Anforderungen an Ton und Beleuchtung. Aus dem Rider kann man viel über eine Person erfahren.

[…]

Als ich Robin Williams‘ Rider erhielt, war ich sehr überrascht, was ich fand. Er hatte die Auflage, dass das Unternehmen, das ihn engagierte, für jede Veranstaltung oder jeden Film, den er drehte, auch eine bestimmte Anzahl von Obdachlosen einstellen und ihnen Arbeit geben musste.

Danach habe ich mir nie wieder einen Robin-Williams-Film auf dieselbe Weise angesehen. Ich bin mir sicher, dass er in seiner Freizeit und mit seinem eigenen Geld mit diesen bedürftigen Menschen arbeitete, aber er beschloss auch, seinen Einfluss als Entertainer zu nutzen, um sicherzustellen, dass Produktionsfirmen und Veranstaltungsplaner ebenfalls den Wert der Möglichkeit erkennen, Menschen eine Chance zu geben, sich wieder hochzuarbeiten.

[…]

Er war ein großer Multiplikator seiner Wirkung. Hoffen wir, dass diese Wirkung auch ohne ihn anhält. Danke, Robin Williams – nicht nur für die Lacher, sondern auch für ein cooles Beispiel.

Wiederveröffentlicht mit Genehmigung von brianlord.org“

Williams´ Engagement für Obdachlose

2014 sprach Robin Williams vor dem US-Senat, als die Verhinderung der Obdachlosigkeit in Amerika thematisiert wurde.

During the height of America’s homelessness crisis in the 90’s — Robin Williams asked if he could testify before the Senate.

Whoopi Goldberg was by his side.

It’s the most powerful two minutes you’ll see today… pic.twitter.com/y1yiTRQUfd

— Goodable (@Goodable) April 13, 2021

„Während des Höhepunkts der amerikanischen Obdachlosigkeitskrise in den 1990er Jahren bat Robin Williams um eine Aussage vor dem Senat. Whoopi Goldberg war an seiner Seite. Es sind die besten zwei Minuten, die du heute sehen wirst…“

Hier erklärte er unter anderem, dass er in der wohltätigen Organisation „Comic Relief“ mitarbeitet, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Bedürftigen – insbesondere Obdachlosen in den USA – zu helfen. Spendenaktionen dieser Organisation wurden im Fernsehen übertragen und von Robin Williams, Billy Crystal und Whoopi Goldberg gehostet.

Spendenaufruf von Zelda Williams

Hilfe für Obdachlose ist in der Familie von Robin Williams offensichtlich ein großes Thema. So hat auch Zelda, die Tochter von Robin Williams, an seinem 69. Geburtstag auf Twitter dazu aufgerufen, 69,69 Dollar an diverse Obdachlosenheime zu spenden.

Today would’ve been Dad’s 69th birthday, so to honor him (& that glorious number), I will be donating $69.69 to as many local homeless shelters as I can. Join me if you like, but regardless, know I am wishing you all at least one hearty, immature belly laugh on Dad today ♥️

— Zelda Williams (@zeldawilliams) July 21, 2020

„Heute wäre Papas 69. Geburtstag gewesen, und um ihn (und diese glorreiche Zahl) zu ehren, werde ich 69,69 Dollar an so viele Obdachlosenheime in der Nähe spenden, wie ich kann. Schließt euch mir an, wenn ihr wollt, aber egal, ich wünsche euch allen mindestens ein herzhaftes, kindliches Bauchlachen über Dad heute ♥️.“

Weder bestätigt, noch widerlegt

Ob die Geschichte eventuell wegen seines Engagements für Obdachlose entstanden ist oder tatsächlich wahr ist, bleibt ein Rätsel. Es liegt keine Bestätigung von jemandem vor, der jemals mit Robin Williams zusammengearbeitet hat, noch sind Schriftstücke oder eventuelle Auszüge aus Verträgen mit besagter Klausel zu finden.

Es gibt keine offizielle Bestätigung für den Rider – die Anforderungen – von Robin Williams, was die Anstellung von Obdachlosen bei Filmproduktionen betrifft.

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Quelle: Snopes, Newsweek
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