Die Behauptung

Eine schwedische Studie belegt angeblich, dass mRNA-Impfstoffe das menschliche Erbgut verändern können.

Unser Fazit

Diese Interpretation der Studie ist falsch. Es gibt keinen Beweis dafür, dass mRNA-Impfstoffe das menschliche Erbgut verändern können.


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Trotz umfassender wissenschaftlicher Aufklärung kursieren immer noch Fehlinformationen über mRNA-Impfstoffe. Eine besonders hartnäckige Fehlinformation ist, dass mRNA-Impfstoffe das menschliche Erbgut verändern könnten. Diese Behauptung wird häufig durch die Fehlinterpretation einer schwedischen Studie aus dem Jahr 2022 gestützt. Was steckt wirklich dahinter?

Verbreitete Behauptungen zum mRNA-Impfstoff

In sozialen Netzwerken wird häufig auf eine schwedische Studie aus dem Jahr 2022 verwiesen, um zu behaupten, dass der genetische Code von Pfizer-Impfstoffen schnell in das menschliche Genom eingebaut werden könnte. Nutzer argumentieren, dass mRNA aus Impfstoffen in die DNA von Zellen integriert wird und so das Erbgut verändert.

Bewertung der Behauptungen

Obwohl die Studie existiert, bestätigt sie die in den sozialen Medien verbreiteten Behauptungen nicht. Die Forscher selbst betonen, dass ihre Untersuchung nicht zeigt, dass mRNA in die menschliche DNA eindringen oder diese verändern kann. Die Ergebnisse der Studie wurden unter kontrollierten Laborbedingungen (in vitro) gewonnen und sind nicht direkt auf lebende Organismen übertragbar.

Hintergrund der Studie

Im Februar 2022 wurde die schwedische Studie veröffentlicht, in der die Auswirkungen des Pfizer-Biontech-Impfstoffs auf menschliche Leberzellen untersucht wurden. Die Experimente wurden in vitro durchgeführt, d. h. außerhalb eines lebenden Organismus in einer kontrollierten Umgebung wie einem Reagenzglas oder einer Petrischale.

Durchführung und Ergebnisse

Die Forscher behandelten menschliche Leberzellen, die von einem Lebertumor stammten, mit dem Impfstoff in verschiedenen Dosierungen. Sie beobachteten, dass ein bestimmtes Gen das Protein LINE-1 produzierte, das RNA in DNA umwandeln kann. Daraus schlossen sie, dass die mRNA des Impfstoffs in der Zelllinie in DNA umgewandelt wurde.

Interpretation der Ergebnisse der Studie

In einem Artikel der Universität Lund stellten zwei der Studienautoren klar, dass die Ergebnisse nicht bedeuten, dass die neu entstandene DNA in die menschliche DNA integriert wird. Sie betonten die besonderen Bedingungen des In-vitro-Experiments und wiesen darauf hin, dass Zelllinien genetisch instabiler sind als Zellen in lebenden Organismen.

Bedenken und Fakten

Die mRNA-Technologie wurde erstmals in großem Maßstab bei den Corona-Impfstoffen von Pfizer/Biontech und Moderna eingesetzt. Das Robert Koch-Institut (RKI) erkennt an, dass eine gewisse Skepsis verständlich ist, stellt aber klar, dass die mRNA der Impfstoffe nicht in das Erbgut der Zellen eingebaut werden kann. mRNA dringt nicht in den Zellkern ein, wo die DNA gespeichert ist, und kann daher die DNA nicht verändern oder beeinflussen.

Fazit

Die schwedische Studie 2022 wird in sozialen Netzwerken oft als Beweis für die Veränderung des menschlichen Erbguts durch mRNA-Impfstoffe missverstanden. Tatsächlich zeigt die Studie nur, dass mRNA unter speziellen Laborbedingungen in DNA umgewandelt werden kann, nicht aber, dass diese DNA in das menschliche Erbgut eingebaut wird. Die Behauptung, dass mRNA-Impfstoffe das menschliche Erbgut verändern, ist wissenschaftlich nicht belegt.

Quelle: dpa

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