„Seite 55“: Wusste die Bundesregierung schon 2013 vom neuen Coronavirus? (Faktencheck)

Autor: Ralf Nowotny

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"Seite 55": Wusste die Bundesregierung schon 2013 vom neuen Coronavirus? (Faktencheck)
"Seite 55": Wusste die Bundesregierung schon 2013 vom neuen Coronavirus? (Faktencheck)

Angeblich hat die Bundesregierung schon 2013 vom Ausbruch des neuen Coronavirus gewusst und Maßnahmen geplant.

So wird zumindest vorschnell geglaubt, als Beweis für die Behauptung dient ein offizielles Dokument der Bundesregierung, welches die jetzige Situation bezüglich des neuen Coronavirus und die Maßnahmen exakt beschreiben soll.

Anfragen kamen Beträgen wie diesen
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„Gebt das mal bitte bei Google ein und ladet euch die pdf runter.
Ab Seite 55 ist unsere jetzige Situation genaustens beschrieben

bundesdrucksache januar 2013″

Googlet man nach den Begriffen, stößt man auch tatsächlich in den ersten Treffern auf ein Dokument namens „Bericht zur Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz 2012“.

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Worum geht es ab Seite 55?

Ab der Seite 55 findet sich der Anhang 4 mit dem Titel „Risikoanalyse Bevölkerungsschutz Bund – Pandemie durch Virus „Modi-SARS“.

Es handelt sich um ein hypothetisches Szenario, beruhend auf vorangegangenen Seuchengeschehen, weswegen das fiktive Virus auch den Namen „Modi-SARS“ bekam.

Wird das jetzige Szenario exakt beschrieben?

Nein.
Es finden sich zwar Gemeinsamkeiten, aber auch viele Unterschiede. Eine der Gemeinsamkeiten ist beispielsweise, dass von einem Coronavirus ausgegangen wird, was keine ungewöhnliche Ausgangssituation ist, da es sich bei SARS und MERS ebenfalls um Coronaviren handelte, die ein Pandemie-Potential hatten; die Daten jener Viren liegen den beschriebenen Szenarien zugrunde.

Unterschiede finden sich beispielsweise bei der Infektionsrate, der Sterberate, der Verbreitung in Deutschland und dem Zeitpunkt des Auftretens. Eine detaillierte Aufzählung der Gemeinsamkeiten und der Unterschiede haben wir in einem gesonderten Artikel untergebracht.

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Fazit

Das Szenario in dem Dokument beschreibt nur eine ähnliche, hypothetische Situation, welche zudem noch schwerwiegender verläuft, als es aktuell der Fall ist.

Die Schlussfolgerung, dass jenes hypothetische Szenario die jetzige Situation exakt beschreibt, ist in sehr vielen Punkten nicht haltbar. Zum damaligen Zeitpunkt wurde von einem Virus ausgegangen, das ähnlich wie SARS funktioniert, die hypothetischen Zahlen wurden aber viel höher gegriffen, als es jetzt der Fall ist.

Beispielsweise wurde von einer Sterberate von 10 Prozent ausgegangen, sie liegt aber im Durchschnitt nur bei etwa über 3 Prozent und wird wahrscheinlich niedriger werden, da nicht alle Infizierten auch erfasst sind. Auch bekam die Regierung in dem Szenario erst wenige Tage vor dem Auftreten des Virus in Deutschland dessen Gefährlichkeit mitgeteilt, nun allerdings wussten wir schon Wochen vorher davon.

Weiterführende Quellen:


Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


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wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


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