Wer bei Spotify Musik mitschneidet, könnte gesperrt werden!

Autor: Ralf Nowotny

Wer bei Spotify Musik mitschneidet, fliegt raus
Artikelbild: Von Funstock / Shutterstock.com

Diverse Programme erlauben es, dass man Musik von Spotify mitschneidet. Doch unter bestimmten Umständen riskiert man eine Sperre!

In den letzten Wochen bekamen Nutzer von Audials und anderen Programmen, die es ermöglichen, Songs von Spotify in mehrfacher Geschwindigkeit aufzunehmen, eine Mail:
Darin steht, dass man gegen die Nutzungsbedingungen verstoßen habe und man deswegen von dem Dienst gesperrt werde.

So sieht die Mail aus:

Die Mail über die Sperre bei Spotify
Die Mail über die Sperre bei Spotify

„Spotify hat festgestellt, dass dein Konto an einer unzulässigen Nutzung des Spotify Dienstes beteiligt war, die die Nutzungsbedingungen verletzt, darunter möglicherweise unzulässige Downloads von Inhalten. Daher hat Spotify deinen Zugriff auf den Dienst gesperrt.“

Wer glaubte, dass es sich vielleicht um eine Fake-Mail handelt wurde spätestens beim Start von Spotify eines Besseren belehrt: Tatsächlich war es nicht mehr möglich, sich auf den Musikdienst einzuloggen.

Mehrere Spotify Nutzer, die die zeitreduzierende Aufnahmefunktion des Programms „Audials“ nutzten, welches gelegentlich von diversen Seiten in älteren Versionen kostenlos angeboten wird, erhielten diese Mails offenbar am 4. Juni und am 8. Juli.

Auch in dem Audials-Forum wird die Sperrung diskutiert, das Audials-Support Team meldete sich selbst bezüglich der Sperren.

Von den Nutzungsbedingungen nicht erlaubt, aber nicht illegal

Das Audials-Support Team erklärt, dass man rein technisch gesehen die Lieder nicht herunterlädt (wie in der Mail angedeutet), sondern Spotify die Songs abspielt und diese von Audials aufgenommen werden.

Dies kann im Normalfall nicht von Spotify überprüft werden und ist auch legal, da sowohl das deutsche (§ 53, siehe HIER) als auch das österreichische (§ 42, siehe HIER) Urheberrechtsgesetz private Kopien digitaler Inhalte aus legalen Quellen erlaubt.

In den AGB von Spotify steht jedoch unter Abschnitt 7 (Nutzerrichtlinien), Punkt 1:

„Folgendes ist unter keinen Umständen gestattet:
Das Kopieren, Weiterverbreiten, Vervielfältigen, „Rippen“, Aufzeichnen […] von Spotify-Diensten oder den Inhalten oder Teilen davon[…]“

Bei dem Aufzeichnen der Musik handelt es um das Aufzeichnen bzw. „Rippen“, also verstößt man damit tatsächlich gegen die Spotify-AGB, auch wenn es von der Gesetzgebung her legal ist.

Wie oben bereits erwähnt, kann das Spotify im Normalfall nicht feststellen. Allerdings nutzten die gesperrten Nutzer die Schnellaufnahmefunktion von Audials: Dabei werden die Lieder in bis zu 30-facher Geschwindigkeit abgespielt, die Aufnahme klingt dann allerdings normal.

Spotify ist wahrscheinlich aufgefallen, dass einige Nutzer viele Lieder hintereinander in kürzester Zeit hörten und sperrte zumindest einen Teil dieser Nutzer.

So bekommt ihr euren Spotify-Account wieder

Falls ihr zu den Betroffenen gehört, deren Account gesperrt wurde, müsst ihr euch deshalb keine neue E-Mail Adresse zulegen und euch neu registrieren.

Laut Audials genügt es, Spotify unter der URL https://support.spotify.com/de/contact-spotify-anonymous/ zu kontaktieren und ihnen zuzusagen, keine „unzulässigen Downloads“ mehr zu tätigen. Mehrere Nutzer bestätigten, dass danach ihr Account wieder freigeschaltet wurde. Auch genügt es, eine Mail an Spotify zu schreiben (geht auch auf Deutsch).

Audials weist auf deren Homepage auch darauf hin, dass die Funktion der Highspeed-Aufnahmen nicht mehr genutzt werden sollte, stattdessen solle man, wenn man aufnimmt, die Songs in normaler Geschwindigkeit abspielen, da dann eine Aufnahme der Musik für Spotify nicht sichtbar sei.

Artikelbild: Von Funstock / Shutterstock.com
Weitere Quellen: Heise, DerStandard
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