Die strafrechtliche Bedeutung von „Fake News“

Autor: Tom Wannenmacher

Neben einer gezielten Desinformation der Bevölkerung haben „Fake News“ auch eine strafrechtliche Dimension.
Neben einer gezielten Desinformation der Bevölkerung haben „Fake News“ auch eine strafrechtliche Dimension.

Eine Information der Polizei Hessen!

In der heutigen Zeit ist es selbstverständlich, dass Menschen im Netz jederzeit auf eine Vielzahl von Informationen zugreifen können.

Doch Vorsicht: Nicht immer ist alles wahr, was im Internet kursiert.

Strafrechtliche Bedeutung von „Fake News“

Neben einer gezielten Desinformation der Bevölkerung haben „Fake News“ auch eine strafrechtliche Dimension. Diese kommt beispielsweise zum Tragen, wenn „Fake News“ zu Hass und Gewalt gegen Einzelpersonen oder gegen bestimmte Teile der Bevölkerung aufrufen. Dies kann auch der Fall sein, wenn jemand „Fake News“ in entsprechender Art und Weise kommentiert.

Für den Umgang mit Fake News gibt die hessische Polizei folgende Tipps:

  • Prüfen Sie, ob der Beitrag reißerisch formuliert ist und so lediglich dazu führen soll, dass möglichst viele Menschen ihn anklicken. („Clickbaiting“)
  • Schauen Sie sich den Absender der Nachricht an: Wer bzw. welche Gruppe teilt oder teilen die Nachrichten?
  • Falschmeldungen nutzen manchmal verfälschte Fotos oder Fotos die aus dem Kontext gerissen wurden. Prüfen Sie daher nach Möglichkeit woher die Fotos stammen und ob sie noch in ihrem ursprünglichen Kontext verwendet werden.
  • Soweit möglich, versuchen Sie die Quellen zu identifizieren und prüfen Sie, ob die entsprechende Nachricht auch von vertrauenswürdigen Medien aufgegriffen und thematisiert wird.
  • Prüfen Sie, ob es sich bei der Nachricht möglicherweise um einen bewussten Witz, Satire oder eine Parodie auf das aktuelle Zeitgeschehen handelt.
  • Bleiben Sie skeptisch und teilen Sie nur Informationen, die Sie für glaubwürdig halten. Gerade für den Bereich der sozialen Medien sollte unbedingt gelten: „Zuerst nachdenken, dann teilen.“
  • Sollten Sie auf rechtswidrige Inhalte, wie beispielsweise Aufrufe zu Hass und Gewalt gegen bestimmte Teile der Bevölkerung stoßen, sichern sie diese per Screenshot und wenden sie sich an die Polizei.

Wir sagen wir als Mimikama zu diesem Thema!

Falschmeldungen, die sich als News ausgeben, kann man grundsätzlich mit ein paar Handgriffen schon selbst enttarnen. Man muss zunächst zumindest nach erweckter Skepsis sich die richtigen Fragen stellen und ein paar Griffe anwenden.

1. Kenne dich selbst!

Stelle dir immer die Fragen: Was erwarte ich? Wie rezipiere ich Inhalte? Welchen Inhalten stehe ich skeptisch gegenüber, welchen nicht?

2. Überspitzte Darstellung

Ein überspitzte Darstellung eines Inhaltes unter Auslassung von umsichtigen Erklärungen sollte ein erstes Alarmsignal sein. Viel Meinung, wenig Inhalt, eine kaum belastbare Quelle, wenn überhaupt vorhanden, sowie stark verkürzte und nahezu auf Schlagzeilen komprimierte Darstellungen sollten mit Vorsicht genossen werden.

3. Wer schreibt hier überhaupt?

Schaue in das Impressum einer Webseite oder eines Blogs. Hast Du es mit transparenten und seriösen Angaben zu tun oder eher einer wahllosen und nicht nachvollziehbaren Adressangabe eines Postfaches in Mittelamerika? Oder ist vielleicht sogar gar kein Impressum vorhanden? Nicht vorhandene Ansprechstellen sind eher kritisch einzuordnen.

Ebenso gilt es zu differenzieren: handelt es sich um einen Meinungsblog oder eine seriöse Presseseite?

4. Inhaltlicher Gegencheck

Finden sich diese Inhalte auf anderen Medienportalen ebenso? Hier hilft eine Googlesuche unter dem News-Reiter. Wurde dieses Thema von verschiedenen Journalisten jeweils aufbearbeitet oder findet sich lediglich ein reines Copy&Paste durch anonym betriebene Blogs wieder? Trage Teile der Schlagzeile in die Google Suchzeile ein, ein oftmals gleicher Wortlaut der Meldungen weist auf unreflektierte Kopien hin.

5. Bildercheck

Verrückte Situationen mit harten Bildern: gehört das Bild zu einer Geschichte oder gar die Geschichte zu einem Bild? Sehr verbreitet ist der “Hybrid-Fake”, bei dem entweder das Bild eine reale Situation zeigt, der dazu gehörige Text  jedoch falsch ist, oder aber ein Textinhalt korrekt ist, jedoch bildlich falsch in Szene gesetzt wird. Hier hilft eine Rückwärtssuche für Bilder:

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Tipp für Fortgeschrittene: Rückwärtssuchen über Google oder TinEye Reverse Image Search werfen zuweilen kein Ergebnis aus, weil sie ein Bild nicht kennen oder gar nicht im Index aufgenommen haben. Hier kann die Bildersuche über Yandex erstaunliche Ergebnisse zuweilen liefern.

5b. Filter in Suchmaschinen nutzen

Grenze die Suche ein! Wenn Du bemerkst dass ein Ergebnis offensichtlich doch nicht so  brandneu ist, wie es Dir eine Webseite verkaufen möchte, dann wende im Schachtelprinzip beispielsweise den Zeitfilter an. Filtere Suchergebnisse nach ihrem Erscheinungszeitraum und finde dadurch heraus, wann eine Meldung beispielsweise das erste Mal veröffentlicht wurde.

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6. Ja, wir haben eine Suchmaschine!

Ein bequemer Weg unter der Voraussetzung, dass ein bestimmtes Thema bereits bei uns behandelt wurde, ist unsere Suchmaschine! Unter http://hoaxsearch.com/ kannst Du mit Suchbegriffen auf klassische Weise nach Falschmeldungen suchen. Sollte hier unter Anwendung verschiedener Suchbegriffe kein Ergebnis zeigen, dann ist eine direkte Anfrage über unser Kontaktformular möglich.

Wer möchte, kann sich dieses Bild downloaden und ausdrucken bzw.

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HINWEIS! Zu diesem Thema gibt es eine weiterführende und tiefergehende Analyse. Diese kannst Du HIER lesen.

 

Quelle: Polizei Hessen

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