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Die „alternativen Medien“ schwenken um: Statt Fake News erscheinen nun mehr Verschwörungstheorien.
Dies fand eine Studie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster unter der Leitung von Kommunikationsforscher Professor Thorsten Quandt heraus: Seiten wie „Tichys Einblicke“ und „Achse des Guten“, die sich als Alternative zu „Mainstream-Medien“ sehen, verbreiten seit geraumer Zeit mehr Verschwörungstheorien und weniger reine Fake News rund um den neuen Coronavirus.
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Die Studie
Jene Studie, welche auch online einsehbar ist, untersuchte insgesamt 120.000 Facebook-Postings, die zwischen Januar und dem 22. März erschienen. 15.000 Postings waren von „alternativen Medien“, der Rest von klassischen Medien.
Dabei fiel auf, dass insbesondere Verschwörungstheorien nun sehr viel häufiger von „alternativen Medien“ verbreitet werden, die vorher mehr auf Fake News, also frei erfundene oder stark verzerrte Nachrichten setzen.
In Tabelle 4 der Studie (Seite 15) findet sich eine Aufzählung der Gerüchte und VT-Theorien, die von jenen Medien verbreitete wurden:
Ibuprofen verschlimmere COVID-19, die Bundesregierung wusste seit 2012 Bescheid, das Virus entstand in einem Labor, COVID-19 sei nicht schlimmer als eine Grippe.
Laut der Studie dominiert Coronavirus
Inhaltlich befassen sich rund 20.000 der 120.000 Facebook-Postings mit dem neuen Coronavirus, Tendenz seit März sowohl in klassischen als auch in alternativen Medien steigend, wobei die „alternativen Medien“ eine subtilere Strategie an den Tag legen: Offensichtliche Falschmeldungen wie beispielsweise gefälschte Screenshots sind schnell entlarvt, bei Verschwörungstheorien ist das schwieriger.
So beruhen Verschwörungstheorien öfters auf einen wahren Kern, der oftmals auch überprüfbar ist (beispielsweise das Strategiepapier der Bundesregierung oder Patente auf Coronaviren), werden dann aber weiter fantasiert und verzerrt, so dass sie zur eigenen Agenda passen.
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Das Ziel: Schüren von Misstrauen
Besonders Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sind häufig Ziel von Kritik und Beleidigungen. Damit solle langfristig eine kritische Haltung gegenüber Politikern, Flüchtlingen, dem Klimawandel oder schlicht „dem System“ erzeugt werden, so Quandt.
Von einem Verbot jener Medien hält Quandt jedoch nichts, da sich gerade in Krisenzeiten die Stärke einer Demokratie in ihren offenen und pluralistischen Debatten widerspiegele.
Quelle: Münstersche Zeitung
Artikelbild: chainarong06 / Shutterstock
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