Neue Twitter-Funktion wird getestet: Erst lesen, dann teilen!

Autor: Ralf Nowotny

Neue Twitter-Funktion wird getestet: Erst lesen, dann teilen!
Neue Twitter-Funktion wird getestet: Erst lesen, dann teilen!

Sehr viele Artikel finden alleine nur wegen einer reißerischen Überschrift Verbreitung, obwohl sie im Inhalt dann weniger sensationshaschend sind.

Eine Überschrift soll den Lesern in nur wenigen Worten sagen, worum es in einem Artikel geht. Doch oftmals werden einfach nur die Überschriften gelesen und Meinungen gebildet, ohne zu wissen, worum es genau geht. Dem will Twitter nun entgegen wirken: Man soll einen Artikel erst teilen können, nachdem man den Link dazu angeklickt hat.

So verkündete Twitter selbst auf der eigenen Plattform:

Auf Deutsch:

„Das Teilen eines Artikels kann eine Diskussion auslösen, weswegen man ihn vielleicht auch lesen sollte, bevor man ihn tweeted.

Um eine informierte Diskussion zu fördern, testen wir eine neue Funktion auf Android-Smartphones – wenn Sie einen Artikel retweeten möchten, den sie vorher nicht über Twitter geöffnet haben, werden wir Sie vielleicht fragen, ob Sie ihn zuerst öffnen möchten.“

Ein schnelles Retweeten eines Artikels wird also weiterhin möglich sein, doch wenn man nicht den Artikel-Link angeklickt hat, wird es eine „Sicherheitsabfrage“ geben.

Jene Funktion ist derzeit auf englischsprachige Android-Nutzer beschränkt. Unbekannt ist, wann die Funktion auch in anderen Sprachen und auf iOS eingeführt wird; wahrscheinlich wird der Nutzen der Funktion erst einmal für mindestens einige Wochen getestet und ausgewertet werden.

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Zumindest ein Ansatz

Twitter kann natürlich nur überprüfen, ob ein Link in einem Tweet angeklickt wurde, nicht aber, ob der Artikel hinter dem Link auch wirklich gelesen, geschweige denn verstanden wurde. Zumindest technisch geht Twitter damit einen weiteren Schritt, um Desinformationen einzudämmen und sinnvolle Diskussionen zu fördern.

So führte Twitter im Mai bereits testweise eine Funktion ein, mit der Nutzer einschränken können, wer auf Tweets antworten kann; ein kleiner Kreis von Nutzern bekam auch die Möglichkeit, die Antwortmöglichkeit auf Nutzer zu beschränken, die ihnen folgen oder die erwähnt werden.

Das Überschriften-Problem

Hauptsächlich kennen wir selbst das Problem von Facebook: Nutzer kommentieren, ohne offensichtlich den Artikel überhaupt gelesen zu haben. Es ist bei uns auch oftmals schwierig, alles in die Überschrift zu packen, denn manchmal kann man Dinge nicht mit einem einfachen „Fake oder Wahrheit“ beantworten, ohne die Situation zu kennen.

So gibt es zwar wahre Bilder, aber falsche Behauptungen – oder umgekehrt falsche Bilder mit (halb)wahren Behauptungen. Eine Überschrift bei uns müsste dann oftmals 3 – 4 Zeilen lang sein, was technisch zwar möglich, aber unsinnig ist, denn man kann in Vorschauen ohnehin nur den Anfang der Überschrift lesen.

Also wird die Überschrift kompakt formuliert, und das in jedem Online-Medium. Manchmal wirken diese Überschriften reißerisch oder missverständlich, manchmal ist es auch reines Clickbait (z.B. wenn die Überschrift etwas gänzlich anderes als der eigentliche Artikel aussagt).

Somit ist es immer wichtig, einen Artikel auch wirklich zu lesen und sich nicht alleine auf die Überschriften zu verlassen – genauso wenig, wie man sich eine Meinung über ein Thema bilden kann, weil man nur die Überschrift einer Zeitung mit großen Buchstaben nebenher an der Kasse im Supermarkt gelesen hat.

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Fazit

Twitter kann niemanden dazu zwingen, einen Artikel zu lesen. Aber die Plattform kann durch diese Funktion die Nutzer wenigstens dazu ermutigen, etwas zu lesen, bevor es vielleicht vorschnell geteilt wird.

Facebook: Nun seid ihr dran! Wir wünschen uns eine solche Funktion, bevor unter einem Artikel kommentiert werden kann!

Artikelbild: Shutterstock / Von Ink Drop
Weitere Quellen: The Verge, BuzzFeed
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