Die Behauptung
Der „Pakt für die Zukunft“ der Vereinten Nationen soll angeblich ein Schritt zur Einführung einer globalen biometrischen Überwachung sein, die durch künstliche Intelligenz gesteuert würde. – Mit dem Ziel, abweichende Meinungen zu unterdrücken und eine Weltregierung zu errichten.
Unser Fazit
Diese Behauptungen sind falsch. Der „UN-Zukunftspakt“ fokussiert sich auf Nachhaltigkeit, Menschenrechte und verantwortungsbewussten Technologieneinsatz, ohne jegliche Pläne zur biometrischen Überwachung oder totalitären Kontrolle.
- Behauptung einer biometrischen digitalen ID: Keine Hinweise im „UN-Zukunftspakt“ auf die Einführung einer solchen Überwachungsstruktur.
- Einsatz künstlicher Intelligenz: KI soll im Sinne der Menschenrechte reguliert werden, nicht zur Unterdrückung von Meinungen dienen.
- Bestrafungssystem: Der Pakt enthält keine Sanktionen gegen Menschen, die sich dem System widersetzen.
Bewertung: Falsch
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Der Zukunftspakt zur totalen Kontrolle? – Die Behauptungen
In einem Video behauptet Dr. Sherri Tenpenny, dass der „UN-Zukunftspakt“ / „The Pact for the Future“ darauf abzielt, eine globale Überwachung einzuführen, bei der jeder Mensch eine biometrische digitale ID erhält, die als Mittel zur totalen Kontrolle der Bevölkerung dient. Sie warnt davor, dass der Pakt von künstlicher Intelligenz gesteuert wird und dazu dienen soll, abweichende Meinungen als Desinformation zu unterdrücken.
Sie behauptet auch, dass Menschen, die sich dem System widersetzen, mit Sanktionen wie dem Entzug von Bankkonten, der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und anderen wesentlichen Lebensbereichen bestraft werden sollen, was ihrer Meinung nach Teil eines Plans zur Errichtung einer Eine-Welt-Regierung ist.
UN-Zukunftspakt – The Pact for the Future
„The Pact for the Future“ ist ein umfassendes Abkommen der Vereinten Nationen, das sich auf verschiedene globale Themen und Herausforderungen konzentriert. Hier ist eine Zusammenfassung der wichtigsten Bereiche und ihrer Inhalte:
Behauptungen vs. Tatsächliche Inhalte des „UN-Zukunftspakts“
Behauptung 1 – Die biometrische digitale ID: „Der Pakt der Zukunft sieht eine biometrische digitale ID für alle Bürger vor, um eine vollständige Kontrolle der Weltbevölkerung zu ermöglichen.“
Fakt: Die offiziellen Dokumente des „UN Pact for the Future“ (GDC Rev 3 – Draft Under Silence Procedure (PDF) und Summit of the future outcome documents (PDF)) enthalten keinerlei Hinweise auf die Einführung einer biometrischen digitalen ID. Vielmehr konzentriert sich der Pakt auf den Ausbau digitaler Infrastrukturen und den Zugang zu digitalen Technologien, um die Kluft zwischen entwickelten und Entwicklungsländern zu schließen. Der Pakt bekräftigt den Schutz der Menschenrechte und die Förderung einer inklusiven, fairen und sicheren digitalen Zukunft für alle.
Behauptung 2 – KI als Instrument der Überwachung: „Der Pakt soll durch künstliche Intelligenz (KI) ein System der totalen Kontrolle etablieren, das abweichende Meinungen als Fehlinformation abstempelt.“
Fakt: Der „UN-Zukunftspakt“ betont die Notwendigkeit eines verantwortungsvollen und menschenzentrierten Einsatzes von KI. Anstatt abweichende Meinungen zu unterdrücken, zielt der Pakt darauf ab, KI-Technologien im Sinne der Menschenrechte und des Datenschutzes zu regulieren. Die Dokumente enthalten keinerlei Bestimmungen, die darauf hindeuten, dass KI zur Massenüberwachung oder Bestrafung eingesetzt werden soll.
Behauptung 3 – Sanktionen gegen Widerstand: „Wer sich nicht an die Vorgaben hält, wird mit Sanktionen belegt, wie dem Ausschluss von Bankkonten, dem Verbot, Flugzeuge oder U-Bahnen zu benutzen, und anderen Maßnahmen.“
Fakt: Im „UN-Zukunftspakt“ gibt es keine Passage, die Sanktionen dieser Art vorsieht. Stattdessen zielt der Pakt darauf ab, den Zugang zu digitalen Diensten für alle Menschen zu verbessern, um so mehr Inklusion, Gerechtigkeit und digitale Teilhabe zu fördern. Die Idee eines Bestrafungssystems oder die Einschränkung von Grundrechten ist in keinem der Dokumente enthalten.
Behauptung 4 – Das Weltregierungskomplott: „Der Zukunftspakt ist Teil eines Plans zur Schaffung einer Eine-Welt-Regierung, die alle Aspekte des Lebens kontrolliert.“
Fakt: Der „UN-Zukunftspakt“ ist eine Initiative, die darauf abzielt, globale Herausforderungen wie Armut, Klimawandel, Frieden, Bildung und digitale Zusammenarbeit durch internationale Kooperation anzugehen. Es handelt sich um ein Dokument, das die Zusammenarbeit zwischen Staaten fördert, um die Probleme des 21. Jahrhunderts zu lösen. Die Souveränität der Staaten wird nicht infrage gestellt, und es gibt keine Forderung nach einer Eine-Welt-Regierung.
Hintergründe zum „UN-Zukunftspakt“
Der Anstoß zum „Pact for the Future“ kam schon vor drei Jahren, nachdem das Vertrauen in die Vereinten Nationen und die multilaterale Weltordnung durch die Trump-Präsidentschaft und die Corona-Pandemie gelitten hatte. UN-Generalsekretär António Guterres forderte eine Reform der Institutionen der Vereinten Nationen, um den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht zu werden. Die 193 Mitgliedsstaaten der UN einigten sich auf eine Reformagenda, in der der „Zukunftspakt“ verabschiedet wurde, um als Leitfaden für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu dienen.
Am 22. September 2024 haben die Staats- und Regierungschefs der Welt diesen Zukunftspakt beim UN-Zukunftsgipfel verabschiedet.
Und wer ist Dr. Sherri Tenpenny?
Dr. Sherri Tenpenny ist Ärztin auf dem Gebiet der Osteopathie, die vor allem durch ihre impfkritischen Ansichten bekannt geworden ist. Sie hat in der Vergangenheit durch ihren Podcast und ihre Website zahlreiche Verschwörungstheorien verbreitet. Das Center for Countering Digital Hate zählt Tenpenny zu den „Disinformation Dozen“, also zu den zwölf Personen, die für fast zwei Drittel der impfgegnerischen Inhalte in den sozialen Medien verantwortlich sind.
In einer Anhörung vor dem Gesundheitsausschuss des Repräsentantenhauses von Ohio im Jahr 2021 stellte sie wilde Behauptungen über COVID-Impfstoffe auf, unter anderem, dass diese Menschen magnetisieren könnten und eine Verbindung zu 5G-Türmen hätten. Diese Behauptungen wurden wissenschaftlich widerlegt.
Fazit
Dr. Sherri Tenpennys Behauptungen über den „Pakt für die Zukunft“ der Vereinten Nationen sind eindeutig falsch und beruhen auf unbegründeten Verschwörungstheorien. Der tatsächliche Inhalt des Pakts zielt auf die Förderung von Menschenrechten, Nachhaltigkeit, Frieden und eine verantwortungsvolle Nutzung digitaler Technologien ab. Es gibt keine Hinweise auf biometrische Überwachung, digitale IDs, KI-Kontrolle oder Bestrafungssysteme, wie von Dr. Tenpenny behauptet.
Quellen:
UN – Pact for the Future
UN – Pressemitteilung Zukunftsgipfel in New York am 22.09.2024
Tagesschau – Was ist der UN-Zukunftspakt?
Tagesschau – UN-Staaten beschließen Zukunftspakt
Bundesregierung – Rede von Bundeskanzler Scholz beim UN-Zukunftsgipfel
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