Videoschnipsel mit Spahn und Drosten: Schutzmasken sinnlos? (Faktencheck)

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Autor: Ralf Nowotny

Videoschnipsel mit Spahn und Drosten: Schutzmasken sinnlos? (Faktencheck)
Videoschnipsel mit Spahn und Drosten: Schutzmasken sinnlos? (Faktencheck)

Ein kurzes Video mit Aussagen von Spahn und Drosten, die sich gegen Schutzmasken aussprechen, wird aktuell verbreitet.

In dem 53 Sekunden langen Video äußern sich Jens Spahn und Christian Drosten zur Wirkung von Schutzmasken – diese seien eigentlich nutzlos, die Erkrankung an dem neuen Coronavirs eigentlich nur eine Erkältung, die die unteren Atemwege befällt.

Um jenes Video handelt es sich:

https://www.facebook.com/leo.gerding/videos/2840995832801050/

Doch auch, wenn es im September auf Facebook erschien: Wirklich aktuell ist es nicht, denn bereits im Mai wurden diese Videoschnipsel auf YouTube hochgeladen.

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Die Aussagen

Jens Spahn sagt in dem Video, dass ein Mundschutz nach Aussagen der Experten nicht nötig sei, zumal „der Virus sich in den unteren Atemwegen festsetzt und dadurch gar nicht durch Atmen so leicht übertragbar ist“.

Christian Drosten äußert sich, dass man das Virus mit einer Schutzmaske nicht aufhält, die technischen Daten dafür seien nicht gut. Im nächsten Videoschnipsel schätzt er COVID-19 als eine milde Erkrankung, in erste Linie eine Erkältung, die für den Einzelnen problemlos sei.

Von wann stammen die Aussagen?

Jens Spahn: Der Ausschnitt stammt aus einem Interview mit Kai Weise von der „Bild“, Thema des Interviews war „Kriegen Sie das Virus in den Griff, Herr Spahn?“.

Das Video ist auch auf YouTube zu finden, hier sieht man den exakten Ausschnitt:

Die Live-Übertragung des Videos war am 29. Januar 2020.

Kurioserweise steht in dem verbreiteten Videoschnipsel auf Facebook und YouTube, in dem der untere Ausschnitt durch Vergrößerung des Videos entfernt wurde, um die Quelle zu verschleiern, nicht Jens Spahn, sondern Daniel Spahn – peinlicher Fehler der Ersteller.

Christian Drosten 1: Der Ausschnitt stammt aus einem Interview mit ihm in der Sendung „Talk aus Berlin“ des rbb Fernsehens.

Das Video ist ebenfalls auf YouTube zu finden, hier sieht man den exakten Ausschnitt:

Es wurde am 30. Januar 2020 hochgeladen.

Der rbb erklärt auch unter dem Video, dass es zu einem Zeitpunkt entstand, als es in Bayern gerade erst eine Handvoll Infektionen gab und noch niemand von einer Pandemie sprach.

Christian Drosten 2: Der Ausschnitt stammt aus einer Bundespressekonferenz in Berlin.

Das Video ist auch auf YouTube zu finden, hier sieht man den exakten Ausschnitt:

Diese Pressekonferenz fand am 2. März 2020 statt.

Interessant ist, dass in dem Videoschnipsel der vorherige Satz gehlt, da dieser entlarven würde, dass das Video bereits älter ist. Bevor Drosten sagt „Diese Erkrankung ist eine milde Erkrankung“, sagt er „Wir haben viele milde Fälle“.
Zudem sagt er, dass es für die Einzelperson weniger ein Problem ist, problematisch wird es aber, wenn es viele Fälle in kurzer Zeit geben würde – was ja mittlerweile längst geschehen ist.

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Fazit

Die Videoschnipsel stammen aus Januar und März – also zu Zeitpunkten, an denen noch gar nicht wirklich abzusehen war, wie gefährlich das neue Coronavirus eigentlich ist.

So manche Nutzer finden es seltsam, dass Politiker und Wissenschaftler nun das Gegenteil sagen. Für diese Nutzer eine kleine Erläuterung:

Wissenschaft ist keine Religion, es gibt nur sehr wenige Dogmen. Wissenschaft ist kein Glauben, sondern Wissen, deswegen Wissenschaft. Und Wissen ändert sich je nach Erkenntnisstand.

Zum damaligen Zeitpunkt wusste man weitaus weniger über das neue Coronavirus als heute, heute weiß man jedoch, dass Schutzmasken wirksam sind.

Recherche: Dani Büsker

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