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Die Vogelgrippe hat wieder zugeschlagen: Erstmals ist ein Mensch an einer Infektion mit dem H5N2-Virus gestorben. In den USA breitet sich der H5N1-Virus weiter aus und sorgt für Verunsicherung. Doch wie groß ist das Risiko für uns Menschen wirklich? Müssen wir uns Sorgen machen, oder ist das alles nur Panikmache?
Was ist die Vogelgrippe eigentlich?
Die Vogelgrippe, auch als Geflügelpest bekannt, wurde erstmals 1878 in Italien beschrieben und hat sich seitdem zu einem großen Problem in der Tiermedizin entwickelt. Alle Vogelarten können sich anstecken, besonders gefährlich ist die Krankheit für Zuchtgeflügel, bei dem die Sterblichkeit bis zu 100 % betragen kann. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich über direkten Kontakt oder Tröpfcheninfektion. Für Menschen besteht nur bei direktem Kontakt mit infizierten Tieren ein geringes Infektionsrisiko. Größere Ausbrüche bei Menschen sind selten, wie die Fälle in Hongkong 1997 und in mehreren asiatischen Ländern seit 2003 zeigen. Trotz Maßnahmen wie der Tötung von Millionen Vögeln konnte die Ausbreitung des Virus nicht vollständig gestoppt werden. Das Virus hat sich durch Zugvögel auch in Europa verbreitet.
Was ist passiert? Der erste Todesfall durch H5N2
Ende April verstarb ein 59-jähriger Mann in Mexiko-Stadt an den Folgen einer H5N2-Infektion. Fieber, Kurzatmigkeit, Durchfall und Schwindel führten zu seinem schnellen Tod im Krankenhaus. Doch laut WHO war dies kein „reiner“ H5N2-Todesfall: Der Mann litt an Diabetes, Bluthochdruck und einem chronischen Nierenleiden. Diese Vorerkrankungen spielten eine wesentliche Rolle.
Zweiter Fall von Vogelgrippe bei einem Kind in Indien
Indien hat der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Infektion eines vierjährigen Kindes mit Vogelgrippe gemeldet. Es handelt sich um den Subtypen Influenza A(H9N2), berichtete die WHO am Dienstagabend. Dies ist der zweite Fall in Indien; der erste wurde 2019 gemeldet. Das Kind war nach WHO-Angaben bereits Ende Januar mit Fieber, Atemschwierigkeiten und Bauchschmerzen zum Kinderarzt gebracht worden.
Ausbreitung von H5N1 in den USA: Gefahr oder Hysterie?
Das H5N1-Virus breitet sich seit Wochen in den USA aus, befällt vor allem Milchviehherden und hat auch Menschen infiziert. Eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung ist jedoch bisher nicht nachgewiesen worden. Trotzdem bleibt die Frage: Wie gefährlich ist diese Situation wirklich?
Was ist die Vogelgrippe überhaupt?
Die Vogelgrippe, auch Aviäre Influenza genannt, wird durch bestimmte Viren verursacht. Diese Krankheit betrifft hauptsächlich Vögel, kann aber in seltenen Fällen auch Menschen anstecken. Besonders gefährlich sind bestimmte Arten dieses Virus, die schwere Krankheiten bei Vögeln verursachen können. Die Buchstaben H und N stehen für spezielle Eiweiße auf der Oberfläche des Virus und helfen dabei, die verschiedenen Arten der Vogelgrippe zu unterscheiden.
Infektionswege: Wie kann der Mensch sich anstecken?
Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) ist enger Kontakt zu infiziertem oder totem Geflügel notwendig, um sich zu infizieren. Auch dann bleibt das Risiko gering. Die bisherigen Erfahrungen mit H5N1 zeigen, dass nur Menschen mit sehr engem Kontakt zu infiziertem Nutzgeflügel betroffen sind.
Infektionsgefahr in Deutschland:
In Deutschland wurden bisher keine H5-Ausbrüche bei Hausgeflügel oder gehaltenen Vögeln festgestellt. Laut dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) ist die allgemeine Gefahr für den Menschen sehr gering. Menschen müssten große Mengen des Virus aufnehmen, um sich zu infizieren, und selbst dann kommt die Übertragung auf andere Menschen selten vor.
Infektionsgefahr in Österreich:
In Österreich wurden indes mit Mittwoch die Vogelgrippe-Risikogebiete aufgehoben, teilte die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) online mit. In den vergangenen Wochen habe sich die Geflügelpest-Situation hierzulande und europaweit deutlich entspannt.
Von Oktober 2023 bis April 2024 gab es in Österreich in insgesamt vier Geflügelhaltungen (ein Tierpark und drei Hobbyhaltungen) Vogelgrippe-Fälle. In allen Bundesländern, mit Ausnahme Salzburgs, wurde in diesem Zeitraum der Erreger auch bei Wildvögeln gefunden, erläutert die AGES auf ihrer Internetseite. Der Subtyp (A)H5N1, der derzeit in Europa auftritt, sei schlecht an den Menschen angepasst und Erkrankungen bei Personen wurden in Europa bisher nicht beobachtet.
Symptome einer Vogelgrippe-Infektion beim Menschen
Typische Symptome sind Fieber, Husten, Kurzatmigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. In schweren Fällen kann sich eine Lungenentzündung entwickeln, die zum Tod führen kann.
Impfstoffe gegen die Vogelgrippe: Gibt es Schutz?
Ja, es gibt Impfstoffe gegen Vogelgrippe-Viren, insbesondere gegen H5N1. Aufgrund der geringen Fallzahlen werden sie jedoch nicht allgemein empfohlen.
Vorsichtsmaßnahmen: Wie kann man sich schützen?
Das RKI rät, keine toten Vögel oder Tiere anzufassen. Wer beruflich mit verendeten Tieren in Kontakt kommt, sollte Schutzkleidung tragen.
Vogelgrippe in Zahlen
Seit 2003 wurden weltweit über 2.600 humane Erkrankungen und 1.100 Todesfälle durch aviäre Influenza registriert, hauptsächlich im asiatisch-pazifischen Raum. Die meisten Infektionen wurden durch die Subtypen H5N1 und H7N9 verursacht.
Europäische Länder bestellen Impfstoff
Angesichts der H5N1-Ausbreitung in den USA haben 15 europäische Länder 665.000 Impfdosen bestellt. Diese sollen Arbeiter in der Geflügelindustrie und Tierärzte schützen. Die EU-Kommission betont, dass die Bedrohung für die Bevölkerung weiterhin gering ist, man jedoch vorbereitet sein will.
Verhalten von Haustieren wie Hunden im Zusammenhang mit der Vogelgrippe
Frage: Wie verhält es sich generell mit Tieren, die Kontakt zu Vögeln haben könnten (z.B. Hunde)? Wir sind ja ständig an Orten unterwegs, wo Vögel leben, fressen, schlafen und ihre Exkremente hinterlassen.
Antwort: Der Kontakt von Haustieren wie Hunden mit Vögeln und deren Lebensräumen kann theoretisch ein Risiko darstellen, vor allem in Gebieten, wo die Vogelgrippe nachgewiesen wurde. Hier sind einige wichtige Punkte, die zu beachten sind:
- Infektionsrisiko: Hunde können theoretisch das Virus über direkten Kontakt mit infizierten Vögeln oder deren Exkremente aufnehmen. Bisher gibt es jedoch keine häufigen Berichte über Infektionen bei Hunden durch Vogelgrippe.
- Hygienemaßnahmen: Es ist ratsam, nach Spaziergängen die Pfoten und das Fell Ihres Hundes zu reinigen, insbesondere wenn der Hund in der Nähe von toten Vögeln oder Vogelkot war.
- Vermeidung von Kontakt: Halten Sie Ihren Hund von toten oder kranken Vögeln fern. Lassen Sie ihn nicht an solchen Tieren schnüffeln oder sie fressen.
- Tierärztlicher Rat: Bei Anzeichen von Krankheit bei Ihrem Hund, wie Fieber, Husten oder Durchfall, die nach einem möglichen Kontakt mit Vögeln auftreten, sollten Sie umgehend einen Tierarzt konsultieren.
Insgesamt bleibt das Risiko für Haustiere gering, solange grundlegende Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden. Es ist immer gut, wachsam zu sein und auf die Gesundheit Ihres Haustieres zu achten, vorwiegend in Regionen mit bekannten Vogelgrippeausbrüchen.
Weitere Fragen und Antworten
Wie gefährlich ist das Vogelgrippe-Virus H5N2 für Menschen? Das Risiko für gesunde Menschen bleibt gering. Der jüngste Todesfall in Mexiko war hauptsächlich auf die Vorerkrankungen des Patienten zurückzuführen.
Warum breitet sich das H5N1-Virus in den USA so schnell aus? Die Verbreitung des H5N1-Virus in den USA wird durch engen Kontakt zwischen infizierten Tieren begünstigt. Mensch-zu-Mensch-Übertragungen wurden bisher nicht festgestellt.
Wie kann ich mich vor einer Infektion schützen? Vermeiden Sie den Kontakt zu kranken oder verendeten Tieren und folgen Sie den Empfehlungen des RKI, wie Schutzkleidung bei beruflichem Kontakt.
Welche Symptome sollten mich alarmieren? Bei Fieber, Husten, Kurzatmigkeit oder Durchfall nach Kontakt mit Geflügel sollten Sie sofort medizinische Hilfe aufsuchen. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend.
Gibt es Hoffnung auf eine wirksame Impfung? Ja, es gibt Impfstoffe gegen bestimmte Vogelgrippe-Viren. Diese werden jedoch nur in speziellen Fällen eingesetzt, da das allgemeine Infektionsrisiko gering ist.
Fazit
Die Vogelgrippe bleibt hauptsächlich ein Problem für Geflügel. Der erste Todesfall durch H5N2 zeigt, dass auch Menschen betroffen sein können, jedoch bleibt das Risiko gering. Es ist wichtig, wachsam zu bleiben und die Empfehlungen der Gesundheitsbehörden zu befolgen. Überwachung und präventive Maßnahmen sind entscheidend, um eine mögliche Ausbreitung zu verhindern.
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