Vegan, weil pflanzlich? Vorsicht bei Wein und Saft

Vegan, weil pflanzliches Lebensmittel? Wein und Saft komplett tierfrei? Denkste! Auch wenn der gesunde Menschenverstand dieser Logik folgt, darf man den Produktionsprozess nicht außer Acht lassen. und da gibt es durchaus Überraschungen.

Autor: Susanne Breuer

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Am 1. November war Weltvegantag. Die Verbraucherzentrale Thüringen erklärt, warum der Hinweis „vegan“ bei Wein und Saft überflüssig scheint, aber nicht ist.

Vegan bedeutet ohne tierische Inhaltsstoffe. Wieso tragen Getränke wie Wein und Saft, die aus Früchten hergestellt werden, hin und wieder extra das Vegan-Siegel? Die Verbraucherzentrale Thüringen zeigt, was dahinter steckt.

Nix vegan: Tierische Hilfsmittel bei der Weinproduktion

„Dass Wein als vegan deklariert wird, sorgt bei einigen für Irritation. Schließlich handelt es sich um vergorenen Saft von Trauben und damit um ein vermeintlich pflanzliches Produkt.“

Tina Hanke, Fachberaterin Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Thüringen

Doch so offensichtlich ist es dann doch nicht: Bei der Weinerzeugung sind eine ganze Reihe tierischer Hilfsmittel erlaubt. Zum Einsatz kommen können beispielsweise Gelatine, Hühnereiweiß oder Fischblasen. Diese binden vor allem unerwünschte Schwebstoffe und sorgen dafür, dass der Wein am Ende nicht trüb ist.

„Das Gleiche gilt übrigens auch für Säfte. Vor allem Apfelsaft wird oft mit Gelatine geklärt“.

Tina Hanke, Fachberaterin Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Thüringen. „

Da solche Hilfsstoffe nach dem Herstellungsprozess wieder entfernt werden und im Endprodukt maximal Spuren enthalten sind, müssen diese üblicherweise nicht gekennzeichnet werden.

„Hier bleibt also der Spielraum, dass tierische Produkte eingesetzt wurden, Verbraucher und Verbraucherinnen es allerdings am Endprodukt nicht erkennen können“.

Tina Hanke, Fachberaterin Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Thüringen „

Statt tierischer können pflanzliche Hilfsmittel wie Erbsenprotein, das Tonmineral Betonit oder Algenprodukte wie Agar-Agar gleiche Effekte erzielen. Auch mechanische Verfahren sind möglich. Geschmacklich lässt sich in der Regel nicht unterscheiden, wie Wein, Saft und Co. geklärt wurden.

Kennzeichnung als „vegan“ ist nicht verpflichtend

Wie können wir also erkennen, ob beispielweise unser Lieblingswein ohne Gelatine im Herstellungsprozess auskam? Immer mehr Hersteller kennzeichnen ihre Produkte, die ohne tierische Hilfsmittel auskommen, als vegan. Dazu verpflichtet sind sie jedoch nicht. Im Zweifelsfall hilft bei Produkten ohne Kennzeichnung nur die Nachfrage beim Hersteller. Dies signalisiert den Wunsch auf eine transparentere Kennzeichnung. 

Quelle:

Verbraucherzentrale Thüringen
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