Wenn alte Router Betriebsgeheimnisse verraten

Unbeachtete Datenschleuder: Firmengeheimnisse und sensible Daten verbleiben oft auf ausgemusterten Unternehmensroutern

Autor: Tom Wannenmacher

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Wer Unternehmensrouter aussortiert oder weiterverkauft, sollte alle gespeicherten Daten unbedingt und normgerecht löschen. Diese einfache Regel befolgen anscheinend viele KMU nicht, fanden die Experten von ESET heraus.

In einer Untersuchung von 16 gebraucht gekauften Routern stellten sie fest, dass auf mehr als der Hälfte der Geräte noch sensible Informationen abrufbar waren. Erschreckenderweise haben auch Entsorgungsdienstleister hier mangelhafte Arbeit geleistet und Hardware bzw. deren Inhalte nicht vernichtet, sondern weiterverkauft.

„Die möglichen Auswirkungen unserer Ergebnisse sind äußerst besorgniserregend und sollten ein Weckruf sein“, sagt Cameron Camp, Sicherheitsforscher von ESET. „Wir erwarteten, dass mittlere bis große Unternehmen strenge Sicherheitsvorkehrungen für das Stilllegen von Geräten haben – dem war offensichtlich nicht so. Die Mehrheit der untersuchten Geräte enthielt eine digitale Blaupause des betreffenden Unternehmens, beispielsweise Kernnetzwerkinformationen, Anwendungsdaten, Unternehmensanmeldeinformationen und Informationen über Partner, Anbieter und Kunden.“

Von den neun Netzwerkgeräten, für die vollständige Konfigurationsdaten verfügbar waren, enthielten 

  • 22 Prozent Kundendaten
  • 33 Prozent Verbindungen, die Drittanbietern den Zugang zum Netzwerk ermöglichten
  • 44 Prozent Anmeldedaten für die Verbindung mit anderen Netzwerken als vertrauenswürdige Partei
  • 89 Prozent Verbindungsdetails für einige Anwendungen
  • 89 Prozent Router-zu-Router-Authentifizierungsschlüssel
  • 100 Prozent eine oder mehrere IPsec- oder VPN-Anmeldeinformationen oder gehashte Root-Passwörter
  • 100 Prozent genügend Daten, um den ehemaligen Eigentümer/Betreiber zuverlässig zu identifizieren.

Router der Untersuchung stammen aus Organisationen unterschiedlicher Größen und Branchen

Die Router in dieser Untersuchung stammen aus Organisationen unterschiedlicher Größen und Branchen (Rechenzentren, Anwaltskanzleien, Drittanbieter von Technologie, Fertigungs- und Technologieunternehmen, Kreativfirmen und Softwareentwickler). Die Ergebnisse teilte ESET den betroffenen Unternehmen mit, unter denen sich auch bekannte Namen befanden.

Mangelnde Kontrolle spielt Kriminellen in die Hände

„Es gibt gut dokumentierte Prozesse für die ordnungsgemäße Außerbetriebnahme von Hardware, und diese Untersuchung zeigt, dass viele Unternehmen diese nicht strikt befolgen, wenn sie Geräte für den Sekundärmarkt vorbereiten“, sagt Tony Anscombe, Chief Security Evangelist bei ESET. „Das Ausnutzen einer Schwachstelle oder Spearphishing für Anmeldedaten ist potenziell harte Arbeit. Unsere Untersuchungen zeigen, dass es einen viel einfacheren Weg gibt, an diese Daten zu gelangen. Wir empfehlen Unternehmen, die sich mit der Entsorgung von Geräten, der Datenvernichtung und dem Weiterverkauf von Geräten befassen, ihre Prozesse genau zu überprüfen und sicherzustellen, dass sie die neuesten NIST-Standards einhalten.“

Entsorgung nur kontrolliert und fachgerecht

Unternehmen sollten ausschließlich vertrauenswürdige, kompetente Dritte mit der Entsorgung von Geräten beauftragen oder alle notwendigen Vorsichtsmaßnahmen treffen, wenn sie die Außerbetriebnahme selbst vornehmen. Dies gilt nicht nur für Router und Festplatten, sondern für alle Geräte, die Teil des Netzwerks sind. Die ESET Experten raten, die Richtlinien des Herstellers zu befolgen, um alle Daten von einem Gerät sicher zu entfernen, bevor es das Unternehmen verlässt – ein einfacher Schritt, den viele IT-Mitarbeiter durchführen können.

Weitere Informationen sowie das Whitepaper zur Analyse finden Sie HIER.

Lesen Sie auch: Spearphishing – Eine gezielte Bedrohung im digitalen Zeitalter

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