Die Behauptung

Immer wieder wird befürchtet, dass Sand als Ressource knapp wird, insbesondere im Hinblick auf Bauprojekte wie Windkraftanlagen. Der Rohstoff Sand, so der Vorwurf, könnte bald nicht mehr in ausreichender Menge zur Verfügung stehen.

Unser Fazit

Auch wenn nicht jede Sandart für Beton geeignet ist, besteht derzeit keine ernsthafte Gefahr, dass der zum Bau benötigte Sand knapp wird. Windkraftanlagen machen nur einen kleinen Teil des weltweiten Betonverbrauchs aus. Gleichzeitig wird an Alternativen wie Recyclingbeton und künstlichem Sand gearbeitet, um den Einsatz von Natursand zu reduzieren.

Fakten im Überblick:

  • Bausand ist überall auf der Welt verfügbar: Spezieller, für Beton geeigneter Bausand wird international gehandelt. Wüstensand ist aufgrund seiner Struktur nicht verwendbar.
  • Geringer Anteil von Windkraftanlagen: Der Anteil von Windkraftanlagen am weltweiten Sandverbrauch beträgt weniger als 0,1 %.
  • Innovative Alternativen: Fortschritte bei Recyclingbeton und künstlichem Sand werden die Abhängigkeit von Natursand in Zukunft weiter verringern.

Nie mehr wichtige Faktenchecks verpassen!
Melden Sie sich für unseren WhatsApp-Channel, die Smartphone-App (für iOS und Android) oder unseren Newsletter an und erhalten Sie alle Faktenchecks und Updates sofort. Einfach anmelden, immer einen Schritt voraus!


Baustoff Sand: Wie knapp ist er wirklich?

Windkraftanlagen sind ein Schlüsselelement der Energiewende, doch die Verwendung von Beton für ihre Fundamente wirft immer wieder Fragen auf. Es ist wichtig zu verstehen, dass Windkraftanlagen nur einen winzigen Bruchteil des weltweiten Sandverbrauchs ausmachen. Während Sand für die Herstellung von Beton unverzichtbar ist, beträgt der tatsächliche Anteil von Windkraftanlagen am weltweiten Sandverbrauch weniger als 0,1 %. Der größte Teil des Sandes wird in der Bauindustrie für den Bau von Wohn- und Geschäftsgebäuden, Straßen und Brücken verwendet.

Doch nicht jeder Sand ist für den Betonbau geeignet. Wüstensand, wie er zum Beispiel in der Sahara vorkommt, ist zu fein und zu glatt, um stabilen Beton zu bilden. Für Bauprojekte wird deshalb spezieller Bausand verwendet, der aus Flüssen, Seen oder Meeren stammt und weltweit gehandelt wird. Trotz steigender Nachfrage gibt es keine Anzeichen dafür, dass dieser Sand bald knapp wird.

Zahlen und Fakten: Wie viel Sand braucht die Bauindustrie?

Der weltweite Sandverbrauch ist beeindruckend: Schätzungen zufolge werden jährlich bis zu 50 Milliarden Tonnen Sand und Kies für Bauzwecke verwendet. Der Großteil davon geht in den Betonbau für Gebäude und Infrastruktur. Im Vergleich dazu ist der Bedarf für Windkraftanlagen verschwindend gering. Für ein durchschnittliches Fundament einer Windkraftanlage werden zwischen 500 und 1.000 Tonnen Beton benötigt, was einem Bruchteil des weltweiten Sandbedarfs entspricht.

Laut einer Studie der UN-Umweltbehörde UNEP wird die Nachfrage nach hochwertigem Bausand zwar weiter steigen, doch technologische Fortschritte und strengere Vorschriften sorgen dafür, dass Sand effizienter genutzt wird.

Innovationen: Alternativen zu Sand

Neben der effizienten Nutzung von Sand werden derzeit zahlreiche Alternativen entwickelt, um die Abhängigkeit von natürlichem Sand zu verringern. Eine davon ist Recyclingbeton. Dabei wird alter Beton zerkleinert und für neue Bauprojekte wiederverwendet, was nicht nur den Sandverbrauch, sondern auch die CO₂-Emissionen der Bauindustrie reduziert. Recyclingbeton wird bereits in vielen Bauprojekten eingesetzt und gewinnt zunehmend an Bedeutung.

Auch künstlicher Sand, der aus zerkleinertem Gestein oder Industrieabfällen hergestellt wird, bietet vielversprechende Ansätze. Diese künstlich hergestellten Baustoffe können in vielen Fällen natürlichen Sand ersetzen und werden zunehmend in der Bauindustrie erprobt. Projekte wie das „Green Concrete“-Programm in Singapur zeigen, dass solche Alternativen in Zukunft eine Schlüsselrolle bei der Reduzierung des Sandverbrauchs spielen könnten.

Umweltschonende Innovationen in der Praxis

Ein konkretes Beispiel für die Nutzung von Alternativen bietet Singapur, das als einer der größten Importeure von Bausand zunehmend auf Recyclingmaterial und künstliche Materialien setzt. Hier wird Recyclingbeton in großem Maßstab eingesetzt, um den Sandverbrauch zu minimieren und gleichzeitig die Umwelt zu schonen. Dies zeigt, dass nachhaltiges Bauen nicht nur möglich ist, sondern bereits praktiziert wird.

Auch internationale Kooperationen und Forschungen treiben die Entwicklung umweltfreundlicher Baustoffe voran. Um den Sandverbrauch langfristig zu senken, arbeiten viele Länder an strengeren Vorschriften und Anreizen für den Einsatz von Recyclingmaterial.

Sandabbau: Ein notwendiges Übel, aber mit Fortschritten

Trotz positiver Entwicklungen bleibt der Sandabbau ein Thema, das nicht vernachlässigt werden darf. In einigen Regionen der Welt, vor allem in Küsten- und Flussgebieten, hat der unkontrollierte Sandabbau zu erheblichen Umweltschäden geführt. Küstenerosion und der Verlust wichtiger Ökosysteme sind direkte Folgen.

Aber auch hier gibt es Fortschritte. Viele Länder setzen auf strengere Regulierungen und nachhaltigere Abbaumethoden, um die Umweltauswirkungen zu minimieren. So wird in Europa zunehmend darauf geachtet, dass Sand nachhaltig abgebaut wird, ohne die Umwelt dauerhaft zu schädigen.

Langfristige Strategien für eine nachhaltigere Bauindustrie

Die Bauindustrie bewegt sich in eine Richtung, die den Einsatz von Sand langfristig optimiert und reduziert. Neben den bereits erwähnten Alternativen wie Recyclingbeton und künstlicher Sand werden auch andere nachhaltige Baustoffe erforscht. Diese Entwicklungen sind Teil eines breiteren Trends hin zu umweltfreundlicheren Baupraktiken, die nicht nur den Sandverbrauch, sondern auch den CO₂-Ausstoß und die Ressourcenverschwendung reduzieren sollen.

Auch das wachsende öffentliche Bewusstsein spielt eine Rolle: Unternehmen und Bauherren sind zunehmend daran interessiert, nachhaltige Materialien zu verwenden, um umweltbewusste Projekte zu realisieren. Zertifikate und Standards für nachhaltige Baustoffe wie das LEED-Zertifikat gewinnen an Bedeutung.

Fazit: Kein Mangel an Sand, aber Raum für Verbesserungen

Die Befürchtung, dass Sand für den Bau von Windkraftanlagen knapp werden könnte, ist unbegründet. Windkraftprojekte verbrauchen nur einen winzigen Teil des weltweit verwendeten Sands und der benötigte Bausand ist auf dem Weltmarkt gut verfügbar. Technologischer Fortschritt und der Einsatz von Alternativen wie Recyclingbeton und künstlichem Sand tragen dazu bei, den Verbrauch von Natursand weiter zu reduzieren.

Auch wenn der Sandabbau in einigen Regionen problematisch ist, zeigen internationale Bemühungen und strengere Vorschriften, dass die Bauindustrie auf dem richtigen Weg ist, den Sandverbrauch nachhaltiger zu gestalten. Langfristig bieten neue Materialien und Recyclingtechnologien vielversprechende Lösungen, um die Abhängigkeit von natürlichem Sand weiter zu reduzieren.

Lies dazu auch unseren Faktencheck zu Windkraftanlagen.

Abonnieren Sie unseren Newsletter, um auf dem Laufenden zu bleiben. Erkunden Sie auch unser umfangreiches Medienbildungsangebot.


Wenn dir dieser Beitrag gefallen hat und du die Bedeutung fundierter Informationen schätzt, werde Teil des exklusiven Mimikama Clubs! Unterstütze unsere Arbeit und hilf uns, Aufklärung zu fördern und Falschinformationen zu bekämpfen. Als Club-Mitglied erhältst du:

📬 Wöchentlichen Sonder-Newsletter: Erhalte exklusive Inhalte direkt in dein Postfach.
🎥 Exklusives Video* „Faktenchecker-Grundkurs“: Lerne von Andre Wolf, wie du Falschinformationen erkennst und bekämpfst.
📅 Frühzeitiger Zugriff auf tiefgehende Artikel und Faktenchecks: Sei immer einen Schritt voraus.
📄 Bonus-Artikel, nur für dich: Entdecke Inhalte, die du sonst nirgendwo findest.
📝 Teilnahme an Webinaren und Workshops: Sei live dabei oder sieh dir die Aufzeichnungen an.
✔️ Qualitativer Austausch: Diskutiere sicher in unserer Kommentarfunktion ohne Trolle und Bots.

Mach mit und werde Teil einer Community, die für Wahrheit und Klarheit steht. Gemeinsam können wir die Welt ein bisschen besser machen!

* In diesem besonderen Kurs vermittelt dir Andre Wolf, wie du Falschinformationen erkennst und effektiv bekämpfst. Nach Abschluss des Videos hast du die Möglichkeit, dich unserem Rechercheteam anzuschließen und aktiv an der Aufklärung mitzuwirken – eine Chance, die ausschließlich unseren Club-Mitgliedern vorbehalten ist!


Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)