Der 13. Juli 1770: Wolfgang Amadeus Mozart hat nach einem Tagebucheintrag an diesem Tag rein gar nichts erlebt – stimmt das?

Heute schreiben wir wieder mal den 13. Juli. Es ist einiges los in der Welt. Corona-Maßnahmen werden gelockert, man darf wieder ein klein wenig Normalität genießen, essen gehen, Veranstaltungen besuchen, reisen.

Viele haben sich jedoch an die „ruhige Zeit“ gewöhnt und so manche stille Stunden richtiggehend genossen. Manche Kleinigkeiten haben dadurch an Wert und Wichtigkeit gewonnen, eben auch mal Ruhe, kein Stress und „dass einfach gar nix los ist“.

Wolferl Mozart dürfte es am 13. Juli 1770 – heute vor 251 Jahren – ebenso empfunden haben. Dass eben gar nichts passiert ist, dass er gar nichts erlebt hat. Und dass das „auch schön“ sein kann.

Zumindest geht das aus einem Tagebucheintrag des musikalischen Ausnahmetalents hervor, der auf Social Media häufig verbreitet wird. Augenscheinlich fand er das sogar ganz gut so, denn man liest:

Gar nichts erlebt. Auch schön.

Mozart, Tagebuch v. 13.Juli 1770!

Dieses Bild, auf dem der Eintrag zu sehen ist, sorgt natürlich für Erheiterung. Automatisch hat man einen Mozart vor Augen, der leicht gelangweilt da sitzt, schließlich zur Feder greift und eben diesen Eintrag in sein Tagebuch schreibt, es dann zuklappt, mit den Schultern zuckt, lächelt und zu Bett geht.

Faktencheck Mozart und das Nichts

So sehr uns dieser Eintrag auch zum Schmunzeln bringt: Es tut uns leid, dieser Tagebucheintrag von Mozart existiert nicht.

Es handelt sich dabei um einen Hoax. Eine kleine Falschmeldung, eine witzige Flunkerei, die aber niemandem weh tut, weil sie absolut harmlos ist und auch für ein Genie wie Mozart so herrlich menschlich klingt.

Lesen Sie auch >   Terror-Warnung der Hamas entpuppt sich als Fälschung

Diesen geschwindelten Mozart-Tagebuch-Eintrag gibt es sogar mit einem weiteren Datum, nämlich dem 19. Juli 1770. Doch ob 13. oder 19., das Zitat selbst stammt eben nicht von Mozart selbst, sondern von Eugen Egner, Zeichner und Musiker, der es für sein 1998 erschienenes humoristisches Werk „Die Tagebücher des W. A. Mozart. Illustriert von ihm selbst“ (vergleiche) erdacht hatte.

Freitag, der 13.

Übrigens: Der 13. Juli 1770 war ein Freitag. Freitag, der 13. – manch ein abergläubischer Zeitgenosse könnte durchaus froh sein, wenn an einem solchen Tag „rein gar nichts zu erleben“ war.

Das könnte dich auch interessieren: Baerbock und die Stehlampe – Ein selten dämlicher Fake

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)