5 geläufige Mythen über Malware

Autor: Ralf Nowotny

Es gibt eine große Anzahl an Geschichten und Mythen über Viren, Malware und Trojaner, die Nutzer in falsche Sicherheit wiegen können. 5 dieser Mythen werden wir hier darstellen.

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(Screenshot: Thatsnonsense.com )

“Ich habe einen Virus. Mein Computer muss gehackt worden sein.”

In jenem Moment, in dem viele Betroffenen realisieren, dass sie sich einen Virus eingefangen haben, nehmen viele Nutzer auch an, dass sie einem gezielten und komplexen High-Tech Angriff ausgesetzt sind, welcher von einem Hacker in einem abgedunkelten Raum voller Computermonitore und Mainframes aus gestartet wurde –  mit einem speziell geschriebenen Script oder Programm, welches sich durch die Nutzerfirewall schleicht und den heimischen PC hinterrücks infiziert.

Nun, so läuft es jedoch nicht ab. Nicht wirklich.

Wer da an die “Matrix” denkt, ist wohl eher einem Mythos aus Hollywood aufgesessen, wo der Augenschein mehr auf die Optik als auf die funktionierenden Inhalte gelegt wird. Also kein Mr. Anderson, kein Morpheus, keine Trinity.

Wer sich einen Virus oder Malware eingefangen hat, ist zumeist eher auf irgendeinen kleinen Trick oder Betrug hereingefallen, was mit ein wenig Erfahrung teilweise auch vermieden werden kann.

In den meisten Fallen fängt man sich eine Schadsoftware ein, indem man sich guten Glaubens eine infizierte Datei lädt. Diese sind oftmals getarnt als Browsererweiterungen, Plugins oder Codecs für Videos, oder sogar angebliche Antiviren/Antimalwareprogramme. Letztere sind sind besonders fatal, da Nutzer quasi den Bock zum Gärtner machen. Ein beliebter weg, Malware auf den PC zu schleusen, sind die infizierten E-Mail Anhänge, getarnt als Rechnungen oder Mahnungen.

“Über Sicherheit am Smartphone brauche ich mir keine Gedanken machen”

Da die Smartphones als mobile Geräte einen stark steigenden Anteil als Nutzer im Internet ausmachen, wächst dementsprechend auch die Bedrohung durch Malware, welche speziell für Attacken auf Smartphones konzipiert werden. Und die Größe beider Gruppen nimmt derzeit rasant zu!

Die Halbjahresberichte 2014 vieler Sicherheitsfirmen gaben wieder, dass der Anteil der auf mobile Endgeräte gerichteter Malware auf dem Vormarsch ist. Der große Teil dieser Malware zielt dabei immer noch auf die mobilen Windows-Systeme, jedoch die Angriffe auf Androidgeräte wurden stark ausgeweitet, so dass man auch hier nicht einfach mehr Apps wild herunterladen kann, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen. Speziell von Apps außerhalb der offiziellen Stores sollte man die Finger lassen!

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(Screenshot: Thatsnonsense.com )

“Mein Antivirenprogramm schützt mich vor jeder Bedrohung”

Natürlich ist es unheimlich wichtig, eine gute Antivirensoftware auf dem Rechner installiert zu haben, wer jedoch nun denkt, dass damit alle Angriffe abgewehrt werden können, liegt falsch. Es gibt verschiedene Softwarepakete, die PCs schützen, es ist auch wichtig, ein Betriebssystem immer auf den neuesten Updates zu halten, doch am Ende reichen all diese Maßnahmen nicht zu 100% aus, um unerfahrene Nutzer, die sich ständig Malwareangriffen aussetzen, effektiv zu schützen.

Wer nicht zuerst denkt, bevor er klickt, wird auch bei bester Ausstattung Probleme bekommen, seinen PC sauber zu halten. Am Ende ist es ein Zusammenspiel dieser beiden Aspekte, um einen PC dauerhaft von nervigen Infektionen sauber halten zu können: die gute Sicherheitssoftware, aber auch ein gesundes Verständnis dafür, wie man Onlinebetrug erkennt, wie und wo man sich Viren fangen kann und welche Fallen es gibt. Wissen ist Sicherheit! Denn wer ständig irgendwo in eine Onlinefalle tappt, dem nutzt auch der beste Virenscanner kaum etwas.

Nicht vergessen: alle Sicherheitskomponenten sollten immer auf dem Neuesten Stand sein!

“Ich kann meinen Rechner nur infizieren, wenn ich einen Dateidownload auf einer Seite starte”

Webseiten, die schädliche Dateien als legitime Programme zum Download anbieten oder den Download verschleiern, sind natürlich die verbreitetsten Möglichkeiten, wie PCs mit Malware infiziert werden, jedoch gibt es auch noch andere Wege, sich Viren einzufangen.

Sogenannte Exploits oder Drive-by Downloads können schwache Sicherheitssoftware umgehen oder Sicherheitslücken am PC ausnutzen, um weitere Dateien die Schaden anrichten können, ohne nötige Erlaubnis auf dem Rechner zu installieren und zu verbreiten.

Auch hier zeigt es sich deutlich, dass eine Sicherheitssoftware, die up-to-date ist, enorm wichtig ist, da sie eventuelle Drive-Bys erkennt und blockieren kann. Eine andere, teilweise aus der Mode gekommene, aber immer existente Variante, ist die Infektion via Datenträger. Wer sich noch an  “die gute alte Zeit” ohne Internet erinnert,  kennt noch die Viren, welche per Diskette auf den Rechner kamen. Auch heute gibt es immer noch die Möglichkeit, den Rechner über USB-Speicher oder Disc infiziert zu bekommen.

“Ich merke das schon, wenn mein Rechner infiziert ist”

Früher haben Nutzer vielleicht durchaus bemerkt, das ihr Rechner infiziert ist, da er sich ungewöhnlich verhielt. Ob träges Verhalten, starke Beanspruchung von CPU und Festplatte (ohne, dass ein Programm läuft) oder unerwartet auftretende Popups:  dieses Verhalten konnte ein Indiz für eine Infektion mit einem Virus oder Malware sein.

Doch die Zeiten haben sich geändert. Adware (eine Malware, die Spamfenster öffnet) zum Beispiel, welche leicht erkennbar ist, ist kaum noch verbreitet, was auch mit daran liegt, dass viele Nutzer gelernt haben und nicht mehr jeden Mist an Fensterchen anklicken. Träges Verhalten von Rechnern ist auch kaum noch bemerkbar, da die Leistungen der Rechner in den letzten 1 Jahren enorm zugenommen haben.

MIMIKAMA

Autor: Ralf. mimikama.org

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Vieles an Malware und Viren wurde auch exakt zu gestaltet, dass man sie gar nicht bemerken kann, weil sie nicht bemerkt werden sollen! Hier ruhen besondere Gefahren: Keylogger (Programme, welche die Eingaben des Benutzers aufzeichnen) und Botnet Installationen sollen im Hintergrund laufen und nicht bemerkt werden. Sie sind auf Langzeit ausgelegt und werden oft erst bei einem Antivirenscan erkannt. Das ist auch zugleich ein Grund, warum man regelmäßig einen kompletten Virenscan mit aktuellen Datenbanken ausführen soll.

An dieser Stelle bedanken wir uns bei den Kollegen von ThatsNonsense.com für die englische Vorlage dieses Artikels.

Übersetzung: Andre, mimikama.org

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