Alte Frau von Pflegerin geschlagen und misshandelt
In den sozialen Netzwerken verbreitet sich ein schockierendes Video, in dem eine alte, wehrlose Frau von einer Pflegerin geohrfeigt und getreten wird. Die tragische Szene fand in einem Altenheim im Kosovo statt. In Deutschland wird nun mit diesem Video gegen Migranten gehetzt.
Autor: Elke Haberl
Die Behauptung
Ein Video aus einem Altenheim zeigt eine Pflegerin, die eine Seniorin ohrfeigt und nach ihr tritt. Die Pflegerin und ihre Kolleginnen amüsieren sich dabei. Da die brutale Pflegerin im Video nicht Deutsch spricht, wird behauptet, sie wäre Migrantin und würde in einem deutschen Pflegeheim Senioren misshandeln.
Unser Fazit
Das Video ist leider wahr und schockierende Realität. Doch es entstand nicht in einem deutschen Pflegeheim und die Pflegerin ist auch keine in Deutschland lebende Migrantin. Die schrecklichen Szenen ereigneten sich in einem Pflegeheim im Kosovo. Drei der beteiligten Pflegerinnen wurden bereits von der Polizei inhaftiert. Die Ermittlungen wurden aufgenommen – es gilt die Unschuldsvermutung.
Die kosovarische Schauspielerin Kaltrinë Zeneli postet am 2. November 2022 ein Video auf Facebook und fordert Politiker und die Medien auf, zu handeln. In dem tausendfach gesehenen und geteilten Video ist eine Altenpflegerin sichtbar, die eine alte, wehrlose Frau immer wieder schlägt und nach ihr tritt. Im Hintergrund lachen weitere Kolleginnen, die das Geschehen filmen. Das Video löst zu Recht eine große Empörungswelle aus.
Das brutale Video entstand im Kosovo
Dieses Video entstand in der Seniorenresidenz Orenda in Peje im Kosovo am 2. November 2022. Es ist mehr als schockierend und schlägt zu Recht hohe Wellen. Der Premierminister Albin Kurti gab ein Statement hierzu ab und sagt laut heute.de: „Was wir in dem Video gesehen haben, ist schrecklich. Alte Menschen sind unsere am meisten geliebte Personengruppe. Sie haben so viel zu unserer Gesellschaft beigetragen.“
Zusätzlich berichten viele regionale und internationale Medien über den brutalen Vorfall. Die gewalttätige Altenpflegerin im Video und ihre zwei Kolleginnen wurden bereits von der Polizei verhaftet. Auch hiervon zirkulieren Videos auf diversen Plattformen. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen – es gilt die Unschuldsvermutung. Dass auch die zwei weiteren Kolleginnen im Hintergrund verhaftet wurden, liegt daran, dass diese den Fall nicht der Polizei gemeldet hatten.
Wer ist die Seniorin?
Seit etwa einem Jahr sei die Seniorin in dem besagten Altenheim in Peja und leide an Alzheimer, schreibt watson.ch. Sie solle in den 90er Jahren im Kosovo für die Unabhängigkeit gekämpft haben und zusätzlich solle ihr Sohn im Kosovo-Krieg gefallen sein. Für die Pflege der Frau habe die Familie jeden Monat zwischen 600 und 800 Euro bezahlt. Dies würde in etwa drei Monatslöhnen im Kosovo entsprechen. Aktuell wohne die Seniorin nicht mehr in dem besagten Altenheim, sondern sei von ihrer Familie abgeholt worden.
Nein, die brutale Pflegerin ist keine in Deutschland arbeitende Migrantin!
In Deutschland wird das Video verständlicherweise auch reichlich geteilt und verbreitet, allerdings oft ohne den dazugehörigen Kontext. In Kommentaren heißt es „Das sind unsere Auländischen Fachkräfte, die können anpacken.“ (sic!)
Mit dem Video wird gegen Migranten gehetzt. Migranten würden demnach nach Deutschland kommen und in deutschen Pflegeheimen alte Menschen schlagen und misshandeln. Etwas, was nicht der Realität entspricht. Immer wieder wird in den Kommentaren auch von einigen Profilen aufgeklärt, dass diese Tragödie im Kosovo geschehene war und nicht in Deutschland. Dennoch kommt es immer wieder zu fremdenfeindlichen Kommentaren.
Fazit
Das Video ist leider wahr und schockierende Realität. Doch es entstand nicht in einem deutschen Pflegeheim, und die Pflegerin ist auch keine in Deutschland lebende Migrantin.
Die schrecklichen Szenen ereigneten sich in einem Pflegeheim im Kosovo. Drei der beteiligten Pflegerinnen wurden bereits von der Polizei inhaftiert. Die Ermittlungen wurden aufgenommen – es gilt die Unschuldsvermutung.
Quelle:
Facebook, heute.at, watson.ch
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