Video zeigt keine randalierenden Migranten in Wiener Schule

In einem auf sozialen Medien gepostetes Video von randalierenden Schülern:innen wurde behauptet, die Szenerie spiele sich in einer Wiener Schule ab. Dies ist jedoch nicht richtig. 

Autor: Elke Haberl

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Die Behauptung

In einem schockierenden Video randalieren Schüler:innen mit Migrationshintergrund ein Klassenzimmer und gehen hilflose Lehrer:innen an. Diese Schule solle sich in Wien befinden.

Unser Fazit

Wie bereits 2019 von Mimikama festgestellt, handelt es sich bei dem Video um einen Vorfall, der sich im Mai 2019 an einer Schule in Brasilien ereignete. Das Video stammt demnach nicht aus einer Wiener Schule. Ob die im Video beteiligten, randalierenden Schüler:innen einen Migrationshintergrund aufweisen, kann nicht geklärt werden.

Das Video kursiert bereits seit 2019 im Internet!

Bereits 2019 haben wir exakt über dasselbe Video, in dem man randalierende Schüler:innen – angeblich mit Migrationshintergrund – sieht, berichtet. Ein schockierendes Video soll angeblich zeigen, wie sie ein Klassenzimmer einer Schule zerstören und Lehrer:innen angreifen. 2019 wurde dieser Vorfall in diversen europäischen Staaten vermutet. Nun wird spekuliert, dass es sich um Aufnahmen aus Wien handeln solle. Beide Vermutungen sind jedoch falsch.

Das Video ging 2019 auf mehreren sozialen Plattformen viral und wurde mit Kommentaren wie: „Die armen Menschen die vorm Krieg geflüchtet sind…Also mir tut diese Lehrerin leid…und alle Menschen die Steuern bezahlen …wovon der Schaden bezahlt werden muss…“ (sic!) geteilt. 

Im Oktober 2022 wurde es von uns erneut gesichtet, mit dem Kommentar: „Schule in Wien… wie nennt man diesen Unterricht“

Screenshot Beitrag mit besagtem Video / Facebook
Screenshot Beitrag mit besagtem Video / Facebook

Der Vorfall ereignete sich nicht in Wien, sondern in Brasilien!

Mehrere brasilianischen Nachrichtenagenturen gaben bekannt, dass sich der Vorfall im Mai 2019 in Brasilien ereignete, und zwar in der Maria de Lourdes Teixeira Schule in Carapicuiba, einer Gemeinde in São Paulo.

Über den Fall wurde damals weitläufig berichtet, und er wurde auch den Behörden gemeldet. Als möglicher Grund wurde damals ein Mangel an Lehrpersonal und Inspektionen angegeben und eine damit einhergehende Desillusionierung der Schüler:innen in São Paulo genannt. Etwas, was die Tat jedoch nicht rechtfertigen sollte. Die randalierenden Schüler:innen wurden vom Direktor suspendiert und teilweise von der Polizei auch inhaftiert.

Dass das Video nicht aus der österreichischen Hauptstadt stammt, ist auch daran zu erkennen, dass alle Beteiligten Portugiesisch sprechen.

Zu oft werden falsche Tatsachen über Migranten geteilt

Leider ist es nicht selten, dass solche Videos benutzt werden, um erfundene Behauptungen über das Verhalten von Geflüchteten in Europa aufzustellen und leider massenhaft zu verbreiten. Mimikama hatte schon mehrmals solche Anschuldigungen aufgeklärt. Ob die Schüler:innen der besagten Klasse einen Migrationshintergrund aufweisen, ist mittels des Videos ebenfalls nicht zu klären und stellt eine reine Mutmaßung dar.

Zusätzlich wurde das Video in mehreren Ländern viral geschickt, immer mit der Anschuldigungen Flüchtlinge in Frankreich, Belgien, Österreich, Spanien usw. würden sich exakt so wie im Video verhalten. Etwas, was nicht der Wahrheit entspricht. Schade ist, dass es vorwiegend negative News in die Medien schaffen. Gute Beispiele von bestens integrierten und hilfsbereiten Einwanderern, die den Großteil aller Migranten darstellen, verbreiten sich bedauerlicherweise deutlich seltener. 

Dass wir nicht die einzigen Faktenchecker sind, die diese Behauptung in Bezug auf das Video aus Brasilien aufstellen, könnt ihr bei APnews, bei Observador oder auch bei Journalstar nachlesen.

Fazit

Wie bereits 2019 berichtet, handelt es sich bei dem Video um einen Vorfall, der sich im Mai 2019 in Brasilien ereignete. Das Video stammt demnach nicht aus Wien.

Ob die im Video beteiligten, randalierenden Schüler:innen einen Migrationshintergrund aufweisen, kann nicht geklärt werden.

Quelle:
viraltab.news, g1, APnews, Observador, Jounalstar
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