Amazon kauft iRobot: Schnüffelnder Staubsauger?

Mit dem Kauf von iRobot sichert sich Amazon eine neugierige Haushaltshilfe, weshalb Kritiker diesen möglichen Deal als „Albtraum“ einstufen.

Autor: Claudia Spiess

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Die Kritik bezieht sich neben der eventuell möglichen Monopolstellung auf die Ausstattung der Roboterstaubsauger von iRobot. So wurden die Roombas seit dem Modell j7 mit KI-gestützten Frontkameras ausgestattet. Zuvor waren diese „Augen“ in Richtung Decke ausgerichtet, was die Navigation unterstützte.
Mit dem neueren Blick nach vorne können die Helferleins allerdings auch Objekte in der Wohnung erkennen. So besagen es zumindest erste Analysen, nach denen bereits rund 43 Millionen Objekte erkannt und an iRobot übermittelt wurden.

Für Amazon scheint dies höchst interessant zu sein: 1,7 Milliarden Dollar will der Online-Riese für die US-Firma springen lassen.
Dafür hat Amazon einen guten Zeitpunkt gewählt, denn iRobot meldete kürzlich einen Umsatzrückgang von 30 Prozent.

Wenn Alexa und Konsorten dein Wohnzimmer abchecken

Wird der Deal zwischen Amazon und iRobot abgeschlossen, gesellt sich der Roomba zu Amazons Smart-Home-Kumpels: Alexa gemeinsam mit den Smart-Lautsprechern Echo, Blink-Sicherheitskameras, Video-Türklingeln von Ring und Wi-Fi Routerhersteller Eero. Hier ist ohne Zweifel schon sehr Vieles vorhanden, um sein Smart-Home einzurichten.

Datenschützer schlagen vermutlich die Händer über dem Kopf zusammen, wie auch Ron Knox vom Institute for Local Self-Reliance auf Twitter schreibt:

„Es könnte die gefährlichste und bedrohlichste Übernahme in der Geschichte des Unternehmens sein.“

In seinem Thread erläutert er seine Befürchtungen:

„Amazons Interesse am Kauf eines beliebten Produkts wie Roomba ist offensichtlich. Aber mit der Übernahme von iRobot würde Amazon so viel mehr bekommen: Ein konkurrierendes Produkt, einen riesigen Datensatz und einen neuen Weg in die Häuser und das Leben der Menschen. […]

Es handelt sich auch um eine reine Datenerfassung. Die fortschrittlichsten Versionen von Roomba sammeln Informationen über Ihr Haus, während sie reinigen. Er weiß, wo Sie Ihre Möbel aufbewahren, wie groß die einzelnen Räume sind und so weiter. Es ist ein Staubsauger und ein Kartierungsgerät.

Dies würde es Amazon, dem Unternehmen, das alles über die amerikanischen Verbraucher wissen will – wo wir leben, wie wir einkaufen, was wir essen und so weiter -, ermöglichen, ein Unternehmen zu kaufen, das vielleicht die meisten Daten über die Größe, Form und Anordnung der Innenräume unserer Häuser hat.“

Ron Knox, Twitter

Monopolisierung befürchtet

Neben den datenschutzrechtlichen Befürchtungen kommt noch die Möglichkeit einer Monopolstellung hinzu, weshalb es Befürworter gibt, dass der Deal zwischen Amazon und iRobot noch von der Bundesbehörde FTC begutachtet werden soll.

Auch darüber schreibt Ron Knox in seinem Thread:

„Jeff Bezos hat gesagt, dass Amazon sich den Weg zur Dominanz erkaufen will. Durch die Übernahme von Roomba und die Kombination mit seiner enormen Monopolmacht, die durch sein Prime-System gestützt wird, würde es genau das tun.
Es mag heute andere intelligente Staubsauger geben, aber das wird nicht mehr der Fall sein, sobald Amazon Roomba besitzt. […]
Das Unternehmen kann seine Konkurrenten durch Verdrängungspreise aus dem Markt drängen und so eine Monopolstellung erlangen. Das ist der Weg von Amazon.“

Ron Knox, Twitter

Auch ohne iRobot gibt es nur wenig, was Amazon nicht über das Leben seiner Kunden weiß. Darunter fallen persönliche Informationen wie, was Menschen essen, kaufen, sehen, lesen oder hören. Bald weiß es auch über jeden Zentimeter des Zuhauses Bescheid. Dies mag für Nutzer sicherlich viele Vorteile haben, doch auch Datenschutzbedenken werden sich nicht einfach so wegsaugen lassen.

Quelle: derStandard, Verge, Reuters

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