Hass im Netz – Der Anteil der Betroffenen wächst
Hass und Hetze im Internet erfahren bereits seit Jahren eine erhöhte mediale Aufmerksamkeit. Die Politik ist dem Thema mit zahlreichen Gesetzesvorhaben zur Bekämpfung von Hass im Netz begegnet: unter anderem wurde der Strafrahmen für öffentlich im Internet begangene Beleidigungen erhöht. Auf europäischer Ebene wurde vor kurzem der „Digital Services Act“ verabschiedet, der Verpflichtungen der Plattformbetreiber unionseinheitlich regelt. Auch die Plattformen selbst haben vielfach ihre Moderations- und Löschpraxis angepasst. Gleichzeitig haben jedoch Themen wie die Corona-Pandemie und der russische Angriffskrieg den Hass im Netz befeuert.
Lieber Leser, liebe Leserin, Mimikama ist dein Kompass in der Informationsflut. Aber um den Kurs zu halten, brauchen wir dich. Jeder Beitrag, ob groß oder klein, bringt uns näher an eine Welt der verlässlichen Informationen. Stell dir vor, du könntest einen Unterschied machen, und das kannst du! Unterstütze uns jetzt via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon. Deine Hilfe lässt uns weiterhin Fakten liefern, auf die du zählen kannst. Mach mit uns den ersten Schritt in eine vertrauenswürdigere Informationszukunft. ❤️ Dank dir kann es sein.
Was hat sich aus Sicht der Bevölkerung am Klima im Netz geändert? Gibt es eine Zu- oder Abnahme von Betroffenheit durch digitalen Hass seit 2020?
Bereits 2020 führte die Forschungsgruppe g/d/p im Auftrag von Frau Professorin Hoven (Universität Leipzig) eine bundesweite Bevölkerungsumfrage zum Thema Hassreden bzw. „Hate Speech“ im Internet durch. Frau Professorin Hoven leitet das durch das Bundesministerium der Justiz geförderte, auf drei Jahre angelegte Forschungsprojekt „Der strafrechtliche Umgang mit Hate Speech im Internet“. Darin soll das Phänomen Hate Speech aus kriminologischer, strafrechtlicher und strafprozessualer Perspektive beleuchtet werden.
Zwei Jahre später hat die Forschungsgruppe g/d/p eine Wiederholungsmessung mit der gleichen Methodik durchgeführt, um Veränderungen in dem Bereich der Hassreden im Internet aufzuspüren.
Die Ergebnisse der aktuellen Erhebung weisen nicht auf eine Entspannung hinsichtlich der Bedrohungslage durch Hass im Netz hin. Im Gegenteil: Der Anteil der Betroffenen wächst und damit der Anteil der Menschen, die sich eingeschränkt fühlen und ein Bedürfnis nach härteren Sanktionen äußern.
Innerhalb von zwei Jahren ist der Anteil der von Hassreden Betroffenen von 18% auf 24% gestiegen.
Jede:r zweite Befragte hat aus Sorge vor Hassreden schon einmal darauf verzichtet, einen Beitrag zu posten oder Beiträge bewusst vorsichtiger formuliert. 2020 traf dies auf 42% der Befragten zu.
Aktuell sind 49% der Befragten der Meinung, dass Beleidigungen im Internet härter bestraft werden sollten als persönliche Beleidigungen. 2020 betrug der Anteil der Befürworter:innen härterer Sanktionen 43%.
Es besteht die Gefahr, dass trotz der eingangs genannten Gesetzesvorhaben wichtige Stimmen in der öffentlichen Diskussion leiser werden oder Meinungsäußerungen ganz zurückgehalten werden. Dies betrifft Stimmen sowohl von Frauen als auch von Männern. Männer haben seit der letzten Erhebung vor zwei Jahren „aufgeholt“, sodass aktuell nicht nur jede zweite Frau, sondern auch jeder zweite Mann eigene Beiträge aus Sorgen vor Hassreden vorsichtiger formuliert oder darauf verzichtet, einen Beitrag zu posten.
Zudem zeigen sich deutliche Unterschiede hinsichtlich der Wahrnehmung und Betroffenheit von Hassreden im Netz je nach Alter der Befragten: Mit zunehmendem Alter sinkt der Anteil der Betroffenen von Hassreden im Netz. Zugehörige der Generation Z sind am häufigsten betroffen: Jede:r zweite Befragte unter 22 Jahren hat bereits selbst Hass im Netz erlebt.
HIER gelangen Sie zur Studie.
Über die Forschungsgruppe g/d/p
Die Forschungsgruppe g/d/p gehört zu den Top Marktforschungs- und Beratungsunternehmen in Deutschland. Wir arbeiten mit qualitativen und quantitativen Methoden und bieten umfassende und punktgenaue Analysen sowie Insight basierte Beratung. Seit mehr als 40 Jahren arbeiten wir für international führende Unternehmen aus allen Branchen sowie öffentliche Institutionen.
Das könnte dich auch interessieren: „Mimikama das Glauben? Der Faktencheck Podcast Teil 15: Hass im Netz!„, „Hatespeech oder Cybermobbing: Was genau ist eigentlich Hass im Netz?„
Quelle: presseportal
Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstand durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)
Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum
INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE
Ihnen liegt es am Herzen, das Internet zu einem Ort der Wahrheit und Sicherheit zu machen? Fühlen Sie sich überwältigt von der Flut an Fehlinformationen? Mimikama steht für Vertrauen und Integrität im digitalen Raum. Gemeinsam können wir für ein transparentes und sicheres Netz sorgen. Schließen Sie sich uns an und unterstützen Sie Mimikama!. Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama
Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!
Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.