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Seit Beginn der Coronapandemie gibt es viel eine Menge verbreiteter Irrtümer. Wir bringen dazu ein paar Corona-Fakten. Hier der vierte Teil!

Corona-Fakten gegen Mythen und Erzählungen, für jedoch mehr Aufklärung:

„Der Impfstoff ist bei so einer schnellen Zulassung nicht sicher“

Falsch! Für die zugelassenen Corona-Impfstoffe sind die gleichen Schritte erfolgt, wie üblich. Im Unterschied zu anderen Impfstoffen liefen die Schritte jedoch teilweise parallel statt hintereinander, wodurch eine schnellere Zulassung möglich war. Der Vergleich mit den bisherigen Impfprojekten wird zwar häufig herangezogen, hinkt aber. Die notwendigen Phasen der Impfstoffentwicklung gelten auch während einer Pandemie. Bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs ist die Situation einfach eine andere. Da die ganze Welt betroffen ist, ist das Interesse viel grösser als sonst. Es gab diesmal deshalb keine Startschwierigkeiten, keine Finanzierungsprobleme oder bürokratische Hürden, usw.

Es wurde trotz der schnellen Zulassung kein einziger Schritt ausgelassen, sodass Wissenschaftler fest davon ausgehen, dass der Impfstoff sicher ist. In Bezug auf die Anforderungen an Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit wurden keine Abstriche gemacht. Auch, wenn mRNA-Impfstoffe an sich neu sind, wird schon lange an ihnen geforscht, sodass viel über ihre Sicherheit bekannt ist.

„Langzeitfolgen des Impfstoffs sind noch unklar“

Richtig. Durch die Wirkweise des mRNA-Impfstoffs ist allerdings nicht von Langzeitfolgen auszugehen. Das Risiko für Nebenwirkungen liegt im Bereich von 0,0001 Prozent. Schwere Impfschäden treten zudem meist sehr zeitnah auf – in der Regel zeigen sich langfristige Nebenwirkungen spätestens nach acht Wochen. Was danach im Körper passiert, kann nicht mehr direkt mit dem Impfstoff zusammenhängen, da der Impfstoff selber längst vom Körper abgebaut ist. Durch die Wirkweise des mRNA-Impfstoffs ist daher nicht von Langzeitfolgen auszugehen. Diese Aussage ist daher an sich richtig, jedoch gibt es keinen Grund zur Sorge!

Mögliche Nebenwirkungen: An der Einstichstelle kann es zur Rötung, Schwellung und auch leichten Schmerzen kommen. Auch Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen, Übelkeit sowie Schüttelfrost und gelegentlich Fieber zählen zu den Nebenwirkungen, die in den ersten drei Tagen nach der Impfung auftreten können. Denn beim Ankurbeln des Immunsystems macht der Körper keinen Unterschied zwischen einem echten Infekt und dem durch Impfung nur „vorgetäuschtem“. Deshalb entsprechen manche Nebenwirkungen den Symptomen eines leichten Infekts.

Eine schwere Nebenwirkung von Impfungen kann ein anaphylaktischer Schock sein. Das ist eine massive allergische Reaktion des gesamten Körpers, die lebensbedrohlich verlaufen kann und die direkt in den Minuten nach der Impfung einsetzt. Deshalb bleiben Geimpfte nach der Impfung auch noch für einige Minuten unter Beobachtung durch medizinisches Personal, das im Notfall ein Gegenmittel spritzen kann. Menschen, die zu schweren allergischen Reaktionen neigen, sollten sich deshalb vor der Impfung im Impfzentrum beraten lassen.

Andere sehr seltene Nebenwirkungen werden sich in den Statistiken erst zeigen können, wenn mehrere Millionen Menschen geimpft wurden. Auch Spätfolgen der Impfung müssen sich, wenn es sie denn gibt, erst noch zeigen. Allerdings werden Impfstoff im Körper recht schnell wieder abgebaut. Daher sind späte unerwünschte Nebenwirkungen, die erst nach Monaten oder gar Jahren auftreten, nicht zu erwarten.

Um mögliche Folgen der Impfung frühzeitig zu erkennen und zu überwachen, führt die Europäische Arzneimittelagentur EMA seit Sommer 2020 europaweite Beobachtungsstudien durch. Sehr seltene Nebenwirkungen zeigen sich oft erst, wenn sehr viele Menschen geimpft wurden, daher ist eine kontinuierliche Beobachtung und Aufmerksamkeit richtig und wichtig.

„Die Impfung macht Frauen unfruchtbar“

In den sozialen Netzwerken hält sich das Gerücht, dass die COVID-19-Impfung bei Frauen zu Unfruchtbarkeit führt, hartnäckig. Ein Blick auf seriöse Daten und Fakten bringt allerdings auch hier Entwarnung, denn es gibt bislang keine Belege, die diese These stützen.

Begründet wird die Behauptung damit, dass das sogenannte Spike-Protein, mit dem das Coronavirus an menschliche Zellen andockt, einem anderen körpereigenen Protein namens Syncytin-1 ähneln soll. Bei gebärfähigen Frauen ist Syncytin-1 etwa für die Bildung der Plazenta verantwortlich, über die das ungeborene Kind in der Gebärmutter mit Nährstoffen versorgt wird. Da der Körper nach einer Impfung mit den zugelassenen mRNA-Impfstoffen (BioNTech/Pfizer, Moderna) Antikörper gegen das Spike-Protein bildet, um das Virus zu neutralisieren bzw. zu bekämpfen, weite sich diese Antikörper-Reaktion auch auf das Syncytin-1 aus und verhindere so die Bildung der Plazenta, so die These.

Laut Experten ist diese Vermutung allerdings falsch. Demnach gebe es keine besondere Ähnlichkeit zwischen den beiden Proteinen, wodurch auch eine Kreuzreaktion unmöglich sei. Prof. Dr. Ingo Drexler, Stellvertretender Institutsleiter der UKD-Virologie und Leiter der AG „Molekulare Virologie“, erklärt: „Ein Sequenzvergleich zwischen den beiden Proteinen zeigt, dass die wenigen übereinstimmenden Abschnitte (insgesamt 6) zwischen den beiden Proteinen viel zu kurz sind, als dass der Impfstoff eine Reaktion gegen das Syncytin-1 auslösen kann.“ Lars Dölken, Professor für Virologie und Immunbiologie der Universität Würzburg ist zudem der Ansicht: Selbst wenn beide Proteine Ähnlichkeiten aufweisen, könne man nicht schlussfolgern, dass die körpereigenen Abwehrkräfte gegen das Coronavirus auch das Protein Syncytin-1 angreife. Es gibt derzeit weder wissenschaftliche Belege noch einen begründetet Verdacht in den bisher durchgeführten Studien, dass die Impfstoffe die weibliche Fruchtbarkeit beeinflussen.

Auch Priv.-Doz. DDr. Michael Feichtinger, ärztlicher Leiter des „Wunschbaby Institut Feichtinger“ in Wien betont: „Es gibt bisher keinerlei Hinweise, dass sich eine Corona-Impfung negativ auf die Fruchtbarkeit oder die Schwangerschaft auswirkt. Die internationalen Fachgesellschaften haben ihre Empfehlungen überarbeitet und empfehlen deshalb seit kurzem die Impfung auch für Frauen mit Kinderwunsch.“

Einer der mRNA-Impfstoff-Hersteller (BioNTech/Pfizer) gebe zudem in seinem Informationsblatt an, dass Auswirkungen der Impfung auf die Fertilität nicht bekannt sind. Derzeit laufen diesbezüglich noch präklinische Toxizitätsuntersuchungen im Tiermodell. In der Gebrauchsinformation zur Anwendung des Impfstoffs von BioNTech/Pfizer heisst es lediglich: „Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor dem Erhalt dieses Impfstoffes Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.“

„Die Corona-Impfstoffe enthalten gesundheitsschädliche Stoffe“

Auch diese Behauptung ist falsch. In den Covid-19-Impfstoffen sind kaum Substanzen enthalten, die eine allergische Reaktion auslösen könnten. So enthalten sie kein toxisches oder tierisches Material, wie etwa Formaldehyd, Hühnereiweiss oder Konservierungsmittel. Auch erzeugen sie keine infektiösen Partikel, sodass kein Risiko der Umwandlung zu einem vermehrungsfähigen Virus besteht.

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„Eine Corona-Infektion ist weniger schlimm als unbekannte Langzeitfolgen“

Stimmt nicht. Gerade in der zweiten Welle gibt es auch bei jungen Menschen schwere Verläufe und Genesene mit Spätfolgen, die sich über Monate hinziehen können. Demnach ist das Risiko von Komplikationen bei einer Corona-Infektion viel höher – nicht nur für Risikopatienten, sondern auch für junge, gesunde Menschen. Die Langzeitschäden durch die Erkrankung sind real und viele Genesene leiden noch immer unter Long-Covid.

Beim mRNA-Impfstoff ist es sehr unwahrscheinlich, dass die Folgen einer Impfung schlimmer sein sollten als eine Corona-Infektion. Wissenschaftler, Forscher und Ärzte gehen aufgrund des Aufbaus des Impfstoffs nicht von Langzeitfolgen aus. Mit einer Impfung werden neben den Antikörpern auch Immunzellen trainiert, die Corona-infizierte Zellen erkennen und zerstören können. Auch wenn diese erzeugten Antikörperspiegel nach der Impfung nach einigen Monaten abfallen können, kann eine schützende Immunantwort durch eine Impfung erreicht werden. Die Behauptung, dass in dem Fall die Schutzimpfung nicht mehr wirkt, ist falsch. Wie lange der Schutz anhält, wird im Rahmen der klinischen Prüfungen auch nach einer Zulassung weiter ermittelt.

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Hier geht es zu den Corona-Fakten Teil 3!

 

Symbolbild Corona-Fakten, Artikelbild von Golubovy / Shutterstock.com


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