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Ein Foto einer COVID-19-Impfstoff-Verpackung soll beweisen, dass AstraZeneca bereits vor Monaten wusste, wie der Impfstoff zusammengesetzt sei.

Auf Facebook wird ein Foto geteilt, das die Verpackung eines COVID-19-Impfstoffs von AstraZeneca zeigen soll. Beigefügt ist ein Text, in dem behauptet wird, man hätte Informationen von einem Mitarbeiter eines Unternehmens erhalten, das Verpackungen für Medikamente produziert.

Es handelt sich um folgendes Foto und diesen Text:

Screenshot Facebook Beitrag
Screenshot Facebook Beitrag

Gefunden …
Hallo Leute, gestern habe ich eine Nachricht von einem Mitarbeiter erhalten, der in einem Unternehmen arbeitet, das Verpackungen für Medikamente in Großbritannien herstellt. Vor einigen Wochen waren sie für den Versand an den Kunden vorbereitet. Fast eine Million Packungen und 80 Dosen in der Packung. Ich werde die Nachricht zitieren: „Und es ist nicht so, als hätten sie es gestern bestellt. Der Prozess der Herstellung und Auswahl der Farben des Projekts dauert einige Monate, soweit ich weiß, wusste der Berg vor mindestens 4 Monaten.“ Die Produktion von Verpackungen mit der Zusammensetzung des Impfstoffs begann also vor der Ankündigung, dass der Impfstoff bereits erfunden wurde … Wir möchten Sie daran erinnern, dass sogar die Forschung eingestellt wurde, da nach der Verabreichung des Impfstoffs an Freiwillige mehrere Menschen starben …

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Wurde da von langer Hand geplant?

Dies soll zumindest der Text vermitteln. Das Foto tauchte Mitte November erstmals in den sozialen Medien auf. Hier wird im Text einerseits gemutmaßt, dass bereits „vor mindestens 4 Monaten“ – also im Sommer – die Zusammensetzung des Impfstoffes bekannt gewesen sei. „Vor einigen Wochen“ wären die Verpackungen zum Versand an den Kunden vorbereitet worden.

Abgesehen davon, dass es keinen Beleg für die Herkunft des Textes gibt, sehen wir uns doch mal die Zeitachse der Impfstoff-Entwicklung an.

Entwicklung COVID-19-Impfstoff

AstraZeneca gab am 30. April in einer Presseinformation die Zusammenarbeit mit der Universität Oxford bekannt:

„AstraZeneca und die Universität Oxford kündigten heute ein Abkommen für die Entwicklung und weltweite Distribution des potenziellen rekombinanten Adenovirus-Impfstoffs der Universität an, welcher eine Infektion mit SARS-CoV-2 und damit COVID-19 verhindern soll.“

Zum Zeitpunkt dieser Bekanntgabe hatte die Universität Oxford bereits einen Impfstoff entwickelt: ChAdOx1 nCoV-19

Hierzu findet sich ebenfalls ein Vermerk in derselben Presseaussendung:

„Der potenzielle Impfstoff trat letzte Woche in die Phase I klinischer Studien ein. Jetzt wird die Sicherheit und Wirksamkeit an gesunden Freiwilligen im Alter von 18 bis 55 Jahren in fünf Studienzentren in Südengland untersucht. Daten aus der Phase-I-Studie könnten nächsten Monat vorliegen. Der Eintritt in klinische Spätphase-Studien soll bis Mitte dieses Jahres erfolgen.“

Weiteres konnte man hier auch lesen, dass AstraZeneca für die Entwicklung, Herstellung und Distribution des Impfstoffes verantwortlich wäre:

„Die Kooperation zielt darauf ab, den Patienten den möglichen Impfstoff, bekannt als ChAdOx1 nCoV-19, zur Verfügung zu stellen, der vom Jenner Institute und der Oxford Vaccine Group der Universität Oxford entwickelt wurde. Gemäß der Vereinbarung wäre AstraZeneca für die Entwicklung und weltweite Herstellung und Distribution des Impfstoffs verantwortlich.“

Somit machen die Zeitangaben durchaus Sinn und bringen keine überraschenden oder unlogischen Erkenntnisse mit sich. Auch, dass man die Zusammensetzung „vor 4 Monaten“ oder „einigen Wochen“ bereits kannte, erschließt sich hieraus und ist durchaus stimmig.

Die Deutsche Presse-Agentur dpa hat bei AstraZeneca auch angefragt, ob das Foto tatsächlich die Verpackung des Impfstoffs zeigt, erhielt jedoch leider keine Auskunft. Auch ein genaues Datum zum Produktionsstart war nicht herauszubekommen, allerdings wurde bereits noch während der Durchführung klinischer Studien mit der Produktion begonnen.

Auch dies macht durchaus Sinn. Bei der Herstellung des COVID-19-Impfstoffs wurden alle Hebel angesetzt, um diesen so schnell wie möglich an so viele Menschen wie möglich ausgeben zu können.

Fazit

Ja, AstraZeneca plante natürlich bereits vor Monaten, als der Impfstoff fertig war. Es ist auch durchaus vorstellbar, dass die Verpackungen schon damals gedruckt wurden, damit man im Fall einer Zulassung keine Zeit bei der Auslieferung verliert. Denn was hilft ein fertiger Impfstoff, wenn man dann – wie der „wissende Mitarbeiter“ schreibt – monatelang Farben und Designs von Verpackungen abstimmen muss.

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Quelle: dpa


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