Update 25.06.2023 – 17:50 Uhr

  • Die Wagner-Söldner setzen ihren Abzug fort, wobei sie Lipezk verlassen haben und der Abzug im Gebiet Woronesch noch läuft. Der Verkehr auf der M4-Trasse fließt wieder normal.
  • Der Verbleib von Jewgeni Prigoschin, dem Chef der Wagner-Truppe, ist unbekannt. Es gibt keine aktuellen Informationen über seinen Aufenthaltsort.
  • Der Wagner-Aufstand wirft Fragen über die Macht von Kremlchef Putin auf. US-Außenminister Blinken betont, dass dies eine interne Angelegenheit Russlands sei, aber es zeige Risse in Putins Autorität und den Grundlagen für die Aggression gegen die Ukraine.
  • Lateinamerikanische Verbündete der russischen Regierung, wie Kuba und Venezuela, bekunden ihre Solidarität mit Putin und dem russischen Volk.
  • FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann sieht in dem Aufstand Anzeichen für eine Schwächung Putins.
  • Die deutschen Bundestagsausschüsse für Auswärtiges und Verteidigung wurden von der Regierung über den Machtkampf informiert. Eine gemeinsame Sondersitzung der Ausschüsse wird möglicherweise in der nächsten Woche stattfinden, nachdem die Regierung ihre Erkenntnisse konsolidiert hat.

Update 25.06.2023 – 14:50 Uhr

  • Die Wagner-Söldner setzen ihren Abzug fort. In Lipezk haben sie das Verwaltungsgebiet verlassen, während der Abzug im Gebiet Woronesch noch läuft. In Rostow am Don hat Wagner die Stadt geräumt und steuert ihre Feldlager an. Es wurden keine Beschränkungen im Straßenverkehr mehr gemeldet.
  • Berichten zufolge sind bei dem Aufstand mehrere Piloten der russischen Luftwaffe ums Leben gekommen. Die genaue Zahl der Todesopfer und der abgeschossenen Flugzeuge und Hubschrauber ist jedoch unklar.
  • Der Aufstand der Wagner-Truppe wirft Fragen nach den Schwächen des russischen Sicherheitssystems auf. Experten warnen vor möglichen Auswirkungen auf die Moral der russischen Soldaten an der Front. Die Vereinbarung, dass Prigoschin sich nach Belarus zurückzieht, wird als vorläufige Lösung angesehen.
  • Der britische Ex-General Richard Dannatt warnt vor einem möglichen Angriff der Wagner-Söldner auf die Ukraine aus Belarus, falls viele von ihnen Prigoschin ins Exil folgen.
  • Trotz des Aufstands wird Putin weiterhin als starker Führer angesehen, der über immense Ressourcen und die Unterstützung der Elite verfügt. Es wird jedoch betont, dass die langfristige Stabilität des Putin-Regimes fraglich ist und dass Schwächen im Sicherheitssystem aufgedeckt wurden.
  • Die Ukraine wird dazu aufgefordert, ihre Flanke zu beobachten und sich auf mögliche Angriffe aus Richtung Belarus vorzubereiten, falls Prigoschin dort eine effektive Streitmacht aufbaut.

Update 25.06.2023 – 08:20 Uhr

  • Wagner-Chef Prigoschin hat den Marsch seiner Söldner auf Moskau gestoppt und wird nach Belarus gehen. Der Kreml gibt bekannt, dass Prigoschin und seine Kämpfer nicht strafrechtlich verfolgt werden. Es wird vermutet, dass die Entscheidung mit den bevorstehenden Herausforderungen und möglichen Sperren auf dem Weg nach Moskau zusammenhängt.
  • US-Geheimdienste hatten offenbar schon länger Informationen über Prigoschins geplanten Aufstand. Auch Kremlchef Putin soll darüber Bescheid gewusst haben.
  • Die russischen Streitkräfte haben sich laut dem Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine nicht von der Frontlinie zurückgezogen und setzen ihren Widerstand fort.
  • US-Geheimdienste haben Informationen, dass der Aufstand der Wagner-Truppe von langer Hand geplant war und dass Prigoschin seine Kämpfer seit geraumer Zeit in der Nähe der Grenze zu Russland zusammengezogen hat.
  • Trotz der Deeskalation bleibt der Montag in Moskau ein arbeitsfreier Tag.
  • Berichten zufolge haben Wagner-Kämpfer in Rostow am Don mit dem schrittweisen Abzug begonnen, während schwere Fahrzeuge und Kampfwagen vorerst in Stellung bleiben.
  • Russische Straßensperrungen wurden aufgehoben, nachdem der vorrückende Militärkonvoi der Wagner-Gruppe die Lage beruhigte.
  • Der Kreml betont, dass der Aufstand keinen Einfluss auf den Fortgang des Kriegs gegen die Ukraine habe und dass keine Veränderungen im Verteidigungsministerium Teil der Vereinbarung seien.
  • Polen sieht keine direkte Gefahr für sich und ordnet keine erhöhte Bereitschaft des Militärs an, warnt jedoch vor Spannungen an der Grenze zu Belarus.
  • Prigoschin und der Kreml haben eine Vereinbarung getroffen, um weitere Verluste zu vermeiden. Prigoschins Klage wird fallengelassen und keine Anklage gegen seine Söldner erhoben.
  • Der ukrainische Präsident Selenskyj ruft die Russen dazu auf, Kremlchef Putin zu stürzen, warnt vor Verwüstungen durch russische Truppen und fordert Unterstützung vom Westen, darunter die Lieferung von F-16-Kampfjets und Raketen mit größerer Reichweite. Er drängt die NATO, die Ukraine aufzunehmen.

Update 24.06.2023 – 20:22 Uhr

  • Militärexperte Markus Keupp spekuliert, dass die Ankündigung von Jewgeni Prigoschin, den Vormarsch zu stoppen, mit den weiteren Bewegungen seiner Einheiten zusammenhängt. Es gibt möglicherweise größere Sperren am Fluss Oka, der noch etwa 50 Kilometer entfernt liegt. Prigoschin muss in Bewegung bleiben, um Angriffen der Luftwaffe zu entgehen. Eine andere Möglichkeit ist, dass Prigoschin bestochen wurde oder ein Angebot erhalten hat, wie zum Beispiel einen Regierungsposten oder bevorzugte Zuteilung von Material.
  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht die Situation in Russland als Zeichen für das Chaos im Land. Er betont, dass je länger russische Truppen in der Ukraine bleiben, desto größer die Verwüstung sein wird, die sie Russland bringen.

Update 24.06.2023 – 19:35 Uhr

  • Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin hat laut dem belarusischen Präsidialbüro zugestimmt, den Vormarsch seiner Kämpfer in Russland zu stoppen. Eine Deeskalation der Situation und eine Vereinbarung über die Sicherheit der Wagner-Kämpfer seien mit dem Einverständnis von Präsident Alexander Lukaschenko und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin getroffen worden. In einer Audio-Botschaft am Abend hat der russische Militärunternehmer Jewgeni Prigoschin angeordnet, dass seine Wagner-Truppen in ihre Stützpunkte zurückkehren sollen, um ein mögliches Blutbad zu vermeiden. Zuvor waren die Aufständischen Moskau bis auf wenige hundert Kilometer nahe gekommen. Prigoschin erklärte in der veröffentlichten Sprachnachricht seines Pressedienstes auf Telegram, dass die Kolonnen umkehren und in die entgegengesetzte Richtung zu den Feldlagern zurückkehren werden.
  • Die Regierung in der Ukraine hat neue Offensiven im Osten des Landes angekündigt, um die russische Armee zurückzudrängen. Die ukrainische Armee führt Operationen in der Nähe von Orichowo-Wasyliwka, Bachmut und Klischtschiwka in der Region Donbass durch. Die Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar betonte, dass es Fortschritte in allen Richtungen gebe.

Update 24.06.2023 – 19:02 Uhr

  • Laut einer Quelle im Umfeld der Separatisten-Führung in Donezk besteht der Wagner-Konvoi, der sich Moskau nähert, angeblich aus etwa 5.000 Kämpfern. In Rostow am Don sollen sich zudem über 5.000 Wagner-Söldner aufhalten. Insgesamt verfügt die Gruppe angeblich über weniger als 25.000 Kämpfer.
  • Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, sieht den Aufstand der Wagner-Söldner nicht als spontane Aktion, sondern als lang geplanten Schritt von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin. Sie betont die mögliche Unterstützung durch Teile der russischen Armee.
  • US-Präsident Joe Biden hat mit Bundeskanzler Olaf Scholz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Rishi Sunak über die Lage in Russland beraten. Sie haben ihre Unterstützung für die Ukraine bekräftigt.
  • Dmitri Medwedew, Vizechef des russischen Sicherheitsrates, behauptet, dass die Wagner-Söldner einen Staatsumsturz planen. Er schließt die Beteiligung ehemaliger Mitglieder russischer Eliteeinheiten oder ausländischer Spezialisten nicht aus.
  • Frankreich rät aufgrund der unsicheren militärischen und sicherheitspolitischen Lage von Reisen nach Russland ab.
  • Experten prognostizieren aufgrund der Krise in Russland höhere Öl- und Rohstoffpreise sowie Druck auf den Aktienmarkt. Die ersten Auswirkungen könnten sich bereits am Sonntagabend zeigen.
  • Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin hat den kommenden Montag zum arbeitsfreien Tag erklärt, um Risiken zu minimieren. Die Bevölkerung wird aufgefordert, möglichst zu Hause zu bleiben und sich nicht unnötig in der Stadt zu bewegen. Straßensperrungen sind möglich.

Update 24.06.2023 – 17:35 Uhr

  • Der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew äußerte Bedenken hinsichtlich der Sicherheit der russischen Atomwaffen. Er warnte davor, dass eine Übernahme dieser Waffen durch „Banditen“ eine Katastrophe für die Welt bedeuten würde.
  • Severin Pleyer, Experte der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg, sieht in Russland einen internen Machtkampf, der über die Gruppe Wagner hinausgeht. Es handele sich um einen Kampf innerhalb der militärischen Führung um Präsident Wladimir Putin.
  • Die Regierung in Moskau warnt westliche Staaten davor, den Aufstand der Wagner-Gruppe für ihre „Russland-feindlichen Ziele“ zu nutzen. Das russische Außenministerium hat eine entsprechende Erklärung veröffentlicht.
  • Der ukrainische Vize-Außenminister Andrij Melnyk sieht den Aufstand als Chance für sein Land und fordert insbesondere von Deutschland eine Erhöhung der militärischen Unterstützung. Er betont die Notwendigkeit von Marschflugkörpern und Kampfhubschraubern, um die russischen Truppen zurückzudrängen.
  • Ein russischer Abgeordneter, Pawel Krascheninnikow, behauptet, den Wagner-Kämpfern sei ein Amnestie-Angebot gemacht worden, wenn sie schnell ihre Waffen niederlegen. Es wird betont, dass die Kämpfer sich beeilen sollten, um der Strafverfolgung zu entgehen, da sie während der militärischen Operationen in der Ukraine erfolgreich waren.

Update 24.06.2023 – 16: 50 Uhr

  • In Reaktion auf den Aufstand der Wagner-Söldner in Russland hat Lettland seine Grenzsicherheit verstärkt. Der designierte Präsident Edgars Rinkevics, der derzeit auch Außenminister ist, gab bekannt, dass die Ausstellung von „humanitären oder anderen Arten von Visa“ und die Einreise von Russen aus Russland in Lettland aufgrund der aktuellen Situation ausgesetzt wurde.
  • Laut dem Gouverneur der Region Lipezk, Igor Artamonow, ist die Söldnertruppe Wagner auch dort eingetroffen. Die Region Lipezk liegt etwa 360 Kilometer südlich von Moskau und damit näher an der russischen Hauptstadt als Rostow am Don, wo die Wagner-Truppen zuvor aufgetaucht waren. Der Gouverneur versicherte, dass die Sicherheit der Bevölkerung gewährleistet sei und die Situation unter Kontrolle sei.
  • In der Ukraine gibt es trotz der anhaltenden Kämpfe einen „vorsichtigen“ Optimismus hinsichtlich des Wagner-Aufstands in Russland. Laut ARD-Korrespondent Vassili Golod besteht die Hoffnung, dass die innenpolitischen Unruhen in Russland der Ukraine strategische Vorteile bieten könnten. Trotz dieser Hoffnungen betont man jedoch in der Ukraine, dass man die Situation weiterhin abwarten müsse.

Update 24.06.2023 – 16.00 Uhr

  • Der Kreml hat Berichte zurückgewiesen, wonach Präsident Wladimir Putin Moskau aufgrund der aktuellen Situation verlassen haben soll. Sowohl Putin als auch Ministerpräsident Michail Mischustin sind nach offiziellen Angaben an ihren Arbeitsplätzen in Moskau.
  • Trotz des Aufstandes in Russland haben verbündete Staaten dem Kreml ihre Unterstützung zugesichert. Belarus bekräftigte seine Rolle als Alliierter Russlands. Auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und der Iran äußerten ihre Unterstützung für Russland.
  • Jewgeni Prigoschin, Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, behauptet, dass seine Gruppe das Armee-Hauptquartier in Rostow „ohne einen einzigen Schuss“ eingenommen habe. Diese Angaben konnten jedoch nicht unabhängig überprüft werden. In Woronesch wurden hingegen Kämpfe gemeldet.
  • Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius betonte, dass die Konsequenzen des Aufstands in Russland für den Krieg in der Ukraine derzeit kaum abzusehen sind. Er wies darauf hin, dass Deutschland in dieser Situation keine Handlungsoptionen hat, da es sich um einen innenpolitischen Konflikt in Russland handelt.
  • Die Außenminister der G7-Länder, darunter Deutschland, beraten sich über die aktuelle Lage in Russland. Der Krisenstab der Bundesregierung tagt unter der Leitung von Staatssekretär Andreas Michaelis.

Es handelt sich dabei um eine aktuelle Information vom 24.6.2023 / 13:25 Uhr: Moskau steht am Rande einer beispiellosen Krise. Um die russische Militärführung ist eine explosive Situation entstanden, nachdem der Chef der privaten russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, das russische Verteidigungsministerium beschuldigt hat, sein Truppenlager angegriffen zu haben. Prigoschin drohte daraufhin mit einer Säuberung der militärischen Führung.

Militärische Aktivitäten sind in Moskau zu beobachten, wo Bürgermeister Sergej Sobjanin aufgrund der angespannten Lage Terroralarm gegeben hat. Unbestätigte Berichte deuten auf mögliche Militäroperationen hin, einschließlich des Abschusses von drei Militärhubschraubern im Süden Russlands. Alles in allem deutet das Ausmaß der Operationen und die schnelle Fortbewegung der Wagner-Gruppe darauf hin, dass es sich um einen sorgfältig geplanten und ernsthaften Putschversuch handelt und nicht um eine spontane Aktion einer kleinen Söldnergruppe. Die Situation bleibt dynamisch und angespannt, mit Explosionen in Rostow und einem Angriff auf einen Wagner-Konvoi im Oblast Woronesch, die gemeldet wurden, während diese Zusammenfassung erstellt wurde.


Zuerst einmal zum Verständnis die beteiligten Personen:

Jewgeni Prigoschin: Chef der privaten russischen Söldnertruppe Wagner. Er hat dem russischen Verteidigungsministerium vorgeworfen, sein Lager mit Rakete angegriffen zu haben, was bisher nicht bestätigt werden kann, und droht nun, in der Militärführung aufzuräumen. Er hat im Morgengrauen mehrere Militäreinrichtungen in Russland unter seine Kontrolle gebracht.

Wagner Gruppe: eine private russische Söldnertruppe unter der Leitung von Jewgeni Prigoschin. Die Gruppe ist in die Kontroverse verwickelt, nachdem sie behauptet hatte, ihr Lager sei von den Truppen des russischen Verteidigungsministeriums angegriffen worden.

Wladimir Putin: Präsident von Russland. Er hat das Vorgehen von Prigoschin als „Dolchstoß in den Rücken“ und als Verrat bezeichnet und verspricht, die Teilnehmer der „Meuterei“ zu bestrafen.

Sergej Sobjanin: Bürgermeister von Moskau. Er hat „Antiterror-Maßnahmen“ mit der Bezeichnung „Festung“ in der Stadt in Kraft gesetzt, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.

Nationales Anti-Terror-Komitee: Diese Organisation hat angesichts der Rebellion den Anti-Terror-Notstand in Moskau und Umgebung ausgerufen und Maßnahmen zur Terrorbekämpfung eingeleitet.


Seine Kampfansage hat Gewicht

Mit etwa 25.000 bis 50.000 bewaffneten und kampferfahrenen Söldnern unter seinem Kommando lässt er der russischen Regierung kaum eine Wahl. Die Kontrolle über wichtige militärische Einrichtungen und das Gebäude des Südlichen Militärbezirks (SMD) der Russischen Föderation in der südrussischen Millionenstadt Rostow am Don liegt nun in seinen Händen. Videos, die hochrangige Militärs zeigen, gehen in den russischen sozialen Medien viral und erhöhen die Spannung in der Bevölkerung.

Die Wagner-Kämpfer haben sich in Rostow positioniert und Barrikaden errichtet

Teile der russischen Nationalgarde (Rosgvardia) und der regulären russischen Armee haben sich Prigoschin angeschlossen und patrouillieren gemeinsam mit den Wagner-Truppen in der Stadt. Aber auch in Woronesch – nur 430 Kilometer südlich von Moskau – haben sie nach eigenen Angaben alle militärischen Einrichtungen unter ihre Kontrolle gebracht. Die angespannte Lage hat den Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin dazu veranlasst, „Antiterrormaßnahmen“ mit dem Namen „Festung“ in Kraft zu setzen. Sicherheitskräfte der Nationalgarde und des FSB patrouillieren jetzt an neuralgischen Punkten der Metropole.

Die Eskalation hat auch die höchste Ebene der russischen Politik erreicht

In einer Fernsehansprache zur Lage der Nation bezeichnete Präsident Wladimir Putin das Vorgehen Prigoschins als „Dolchstoß in den Rücken“. Er sprach von Verrat und einem „Dolchstoß in den Rücken“, was den Ernst der Lage verdeutlicht. Putin warnte vor den Konsequenzen für diejenigen, die sich an der „Meuterei“ beteiligt hätten und versprach, dass jeder, der die Waffen gegen die Armee erhebe, als Verräter betrachtet werde.
Inmitten dieser Auseinandersetzung wies Prigoschin die Vorwürfe Putins zurück. Er sagte, der Präsident irre sich und verteidigte sein Handeln als patriotischen Akt. „Wir sind Patrioten unseres Vaterlandes“, sagte Prigoschin und fügte hinzu, dass Russland nicht länger mit Korruption, Lügen und Bürokratie leben müsse.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat die aufständischen Wagner-Söldner als „Verräter“ gebrandmarkt, die bestraft würden. Der Aufstand der Söldner-Truppen sei eine „tödliche Bedrohung“ für Russland, sagte der Kreml-Chef. Er rief zur „Einigkeit“ auf und betonte, er werde einen Bürgerkrieg in Russland nicht zulassen.

Die Spannungen zwischen Teilen der russischen Armee, die Putin und dem Verteidigungsministerium loyal gegenüberstehen, und der Söldnertruppe Wagner spitzen sich weiter zu. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB durchsuchte am Freitagabend vergeblich das Hochhaus und Hauptquartier der Wagner-Gruppe in St. Petersburg nach Prigoschin. Angesichts der Rebellion wurde in Moskau und Umgebung der Anti-Terror-Notstand ausgerufen. „Um mögliche Terroranschläge in der Stadt und im Gebiet Moskau zu verhindern, wurde ein Regime für Antiterroroperationen eingeführt“, teilte das Nationale Anti-Terror-Komitee mit. Die Sicherheitsmaßnahmen wurden verstärkt.

Die russische Bevölkerung ist beunruhigt

Die Konfrontation zwischen Prigoschin und der russischen Militärführung sorgt für wachsende Unruhe unter den Russen. Einige haben gestern Abend aber auch ausgelassen auf den Straßen gefeiert. Mit der Eskalation der Situation bleibt die Frage offen, wie sich dieser Konflikt weiterentwickeln und welche Auswirkungen er auf das Land und seine Bevölkerung haben wird. Fest steht: Der Konflikt ist noch lange nicht beigelegt.

Aktueller Faktencheck

FaktÜberprüfungErgebnis
Jewgeni Prigoschin ist der Chef der privaten russischen Söldnertruppe WagnerÜberprüft durch verschiedene Quellen und BerichteBestätigt
Das Lager der Wagner Gruppe wurde vom russischen Verteidigungsministerium angegriffenBehauptung von Jewgeni Prigoschin, unbestätigt durch unabhängige QuellenUnklar
Prigoschin kontrolliert Militäreinrichtungen in Rostow und WoroneschBerichte in russischen Medien und sozialen NetzwerkenWahrscheinlich
Wladimir Putin bezeichnete das Vorgehen Prigoschins als „Dolchstoß in den Rücken“ und VerratZitiert in mehreren MedienberichtenBestätigt
Der Bürgermeister von Moskau, Sergej Sobjanin, hat „Antiterror-Maßnahmen“ in Kraft gesetztOffizielle Aussage von SobjaninBestätigt
In Moskau und Umgebung wurde der Anti-Terror-Notstand ausgerufenBestätigt durch das nationale Anti-Terror-KomiteeBestätigt
Prigoschin hat Putins Vorwurf des Verrats zurückgewiesen und behauptet, Putin irre sichZitiert in Medienberichten und auf Prigoschins Telegram-KanalBestätigt


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