Facebook: Fabrizio Brambilla und Marcel Hohmann

Autor: Tom Wannenmacher

Seien Sie immer achtsam, was Sie auf Facebook anklicken, auch wenn Ihnen ein Freund etwas über den Messenger sendet
Seien Sie immer achtsam, was Sie auf Facebook anklicken, auch wenn Ihnen ein Freund etwas über den Messenger sendet

Fabrizio Brambilla und Marcel Hohmann! Wer ist das und vor allem: Stellen diese eine Gefahr für Facebook- und WhatsAppnutzer dar?

Auf Facebook und via WhatsApp machen diese “gefährliche” Hacker nun schon seit Jahren die Runde! Mit nachstehender Warnung möchten Nutzer ihre Freunde schützen – deshalb wird diese immer wieder verbreitet und sorgt so für unnötig Panik bei Facebook- und WhatsApp-Nutzern:

1. Die Warnung vor einem gewissen “Marcel Hohmann”

Sag mal bitte allen leuten in deiner liste, dass sie den kontakt mit ‚Marcel Hohmann‘ nicht annehmen sollen! das ist ein Virus (über whats app u.s.w) der zerstört die ganze festplatte und zieht sich die daten runter, wenn ihn einer deiner kontakte erwischt, bist du auch betroffen, weil er sich durch die liste frisst! also kopier und schicken !!! Wenn dich die Nummer 065420164 anruft,nimm ja nicht ab! Ist ein Hacker und es werden auch all deine Kontakte betroffen sein! Es ist heute Morgen auch von EUROP1 und RTL bestätigt worden!
Screenshot Mimikama: Facebook

2. Warnung vor einem gewissen “Fabrizio Brambilla”

Bitte sage allen Kontakten in deiner Messenger-Liste, dass Sie nichts von Fabrizio Brambilla akzeptieren sollen. Er hat ein Foto mit einem Hund. Er ist ein Hacker und hat das System mit Ihren Messenger-Konto verbunden. Wenn einer deiner Kontakte es akzeptiert, wirst Du ebenfalls gehackt, also stelle sicher, dass alle deiner Freunde es wissen. Vielen Dank . Bitte weiterleiten
Screenshot Mimikama: Facebook

Es handelt sich bei solchen Warnungen um Kettenbriefe!

Wir kennen diesen Kettenbrief bereits sehr gut, da im Prinzip nur der Name ausgetauscht wird. Aber vielleicht denken ja viele Nutzer „Oh, das ist jetzt jemand anders! Dann ist es bestimmt wahr, also teile ichdas!“. Anders können wir es uns nicht erklären.

Würde das überhaupt alles so funktionieren?

Kann “Marcel” die Festplatte zerstören und kann “Fabrizio” einfach so, das “System” über den Messenger hacken?

Nein! Denn diesen “Marcel Hohmann” “Virus” gibt es gar nicht.

Vor Jahren hat sich irgendein Nutzer einen Scherz erlaubt und im Laufe der Jahre wurde immer wieder ein Teil dazu gedichtet. Wie z.B. die Telefonnummer sowie die TV-Sender! Auch der Screenshot, der im Moment in Umlauf ist, stimmt so nicht. Es mag sein, dass sich damals jemand aus Spaß so ein Konto eingerichtet hat, aber man beachte bei dem Screenshot das Facebook-Logo sowie die Aufteilung der Navigationsleiste. Man kann auf dem Screenshot noch das alte Facebook-Logo erkennen, welches im Sommer 2015 durch einen neues ersetzt wurde.

Das Märchen vom Hack über den Messenger

Der Facebook-Messenger ist dazu da, um Texte und kleinere Dateien mit anderen Nutzern auszutauschen, auch „Chat“ genannt. Somit könnte ein „Hack“ nur stattfinden, wenn jemand eine infizierte Datei geschickt bekommt und diese öffnet.
Man kann aber nicht „gehackt“ werden, indem man einfach einen Kontakt annimmt und dieser einen dann anschreibt. Technisch einfach nicht möglich.

Vielleicht ein Körnchen Wahrheit?

Da müssen wir jetzt einfach mal vermuten, aber so wie wir Facebook kennen, gehen wir mal davon aus, dass irgend jemand einmal tatsächlich eine Nachricht eines Fabrizio Brambilla bekommen hat. Möglicherweise eine Nachricht wie ein angebliches Youtube-Video und dem Text „Bist du das?“ oder ähnlich. Wir berichteten über solcherlei Nachrichten: Man klickt ein angebliches Video von sich an, loggt sich auf einer gefälschten Facebook-ähnlichen Seite mit seinen Zugangsdaten ein und verbreitet damit diese Nachricht automatisch an alle Facebook-Freunde weiter, zudem hat man dann auch die Zugangsdaten den Betrügern geschenkt.

Viele Nutzer haben dabei den Eindruck, sie seien „gehackt“ worden, in Wirklichkeit aber haben sie ihre Daten quasi freiwillig Betrügern gegeben, da sie nicht aufpassten, wo sie ihre Daten eingeben. So wird aus der eigenen Naivität plötzlich ein ominöser „Hacker“.

So oder ähnlich können wir uns hypothetisch vorstellen, was passiert ist. Diejenige Person, die den Kettenbrief angefangen hat, ist aber sicher nicht durch eine Freundschaftsanfrage über den Messenger gehackt worden. Falls wir es noch nicht erwähnt haben sollten: Es ist technisch nicht möglich!

Generell gilt zu sagen:

Seien Sie immer achtsam, was Sie auf Facebook anklicken, auch wenn Ihnen ein Freund etwas über den Messenger sendet. Dasselbe gilt auch für Freundschaftsanfragen von Personen, die man nicht kennt! Zum anderen gilt es zu sagen, dass man solche Statusbeiträge, bei denen NAMEN auftauchen, nicht UNGEPRÜFT teilen sollte, denn die im Statusbeitrag erwähnten Nutzer wurden, wenn überhaupt, selbst Opfer eines Phishingangriffs.

Fazit

Nein, jener Fabrizio und Marcel Hohmann sind keine Hacker, die euren Account hacken können. Diese Name reihen sich nun in die „Hacker“ namens Christoph und Jessica Davies,Peter Enis, Ute Christoff und Paolo Tizzanini ein. Alles Namen, die in solchen oder ähnlichen „Warnungen vor Hackern“ auftauchten, dessen Namensträger aber wahrscheinlich froh sind, wenn sie endlich nicht mehr als „Facebookprofil-Hacker“ bezeichnet werden.

Im Namen aller als „Hacker“ bezeichneten unschuldigen Personen bitten wir euch also: Verbreitet solche Kettenbriefe nicht!

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