Tierquälerei Fake-Rettungsvideos boomen auf YouTube

Inszenierte Tierrettungsvideos werden auf YouTube millionenfach aufgerufen und rufen starke Emotionen und Reaktionen bei den Betrachtern hervor.

Autor: Claudia Spiess

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Tierquälerei oder auch gefährliche Situationen mit Tieren – Videos davon sind aus sozialen Medien nicht wegzudenken. Auch Videos von Tierrettungen boomen. Man ist hin- und hergerissen beim Ansehen solcher Bilder: Schafft es das Tier? Kommen die Retter rechtzeitig, um zu helfen? Geht die Sache gut aus?

Erst kürzlich habe ich mit meiner Mutter darüber gesprochen, sie war kritisch und sagte: „Ich versteh nicht, warum die Leute immer alles filmen müssen. Wenn ein Tier in Not ist, greif ich doch nicht zum Handy und mach ein Video, dann helf ich!“
Und recht hat sie. Denn leider handelt es sich bei diesen Tierrettungs-Videos in den meisten Fällen um inszenierte Situationen.

Es geht um Geld!

Berichte über YouTube als Plattform für Inhalte mit Tierquälerei gibt es bereits seit Jahren. Nun machte „Wired“ im März YouTube auf 28 Kanäle mit offensichtlich inszenierten Tierrettungsvideos und Inhalten zu Tierquälerei aufmerksam.

Auf den Kanälen finden sich oftmals gestohlene Videos, zum Teil stammen diese von echten Tierschutzorganisationen. Einige der Kanäle scheffeln Geld mit Werbung, fordern zu Spenden über PayPal auf oder verkaufen Merchandising-Artikel wie beispielsweise T-Shirts.

„Lady Freethinker“, eine Non-Profit-Tierschutzorganisation, analysierte im Zeitraum Mai bis Juni 2020 rund 2.000 der gefakten Tierrettungsvideos auf YouTube. Diese wurden mehr als eine Milliarde mal angesehen. Den YouTubern hinter diesen Videos könnte das rund 15 Millionen Dollar und dem Unternehmen dahinter mehr als 12 Millionen Dollar an Werbeeinnahmen eingebracht haben. Die Untersuchungsergebnisse finden sich HIER.

Vom unabhängigen Forscher umbi erhielten Berichterstatter eine Liste mit mehr als 2.000 YouTube-Kanälen, die ebenfalls inszenierte Rettungen, gestohlene Videos und auch falsche Tierheime mit fragwürdigen Zahlungsinformationen enthielten. Hier konnte der Forscher auch erkennen, dass mehrere Kanäle wohl von denselben Drahtziehern betrieben wurden, da dieselben PayPal-Informationen verwendet wurden.

Löschen keine endgültige Lösung

Zwischenzeitlich soll YouTube fast alle dieser Kanäle gelöscht haben. Die Problematik ist damit allerdings nicht aus der Welt geschaffen.

Videos werden oftmals kopiert, erneut hochgeladen und somit weiter verbreitet. Wird also der originale Account, der ein Video zuerst veröffentlicht hat, gelöscht, bleiben die Inhalte trotzdem online.

Die Gestaltung der Videos zielt darauf ab, möglichst viel Geld zu bringen. Vorschaubilder werden in dramatischer Art und Weise bearbeitet, oft ist viel Blut zu sehen. Harmlose Beiträge werden durch die Art der Präsentation gewalttätiger dargestellt.

YouTube verbietet gestellte Tierrettungen

Am 30. Juni kündigte YouTube ein Verbot gestellter Tierrettungen an, was unter die Richtlinien zu gewalttätigen oder grausamen Inhalte fällt. Um gegen hochgeladene Videos vorzugehen, sollen einerseits menschliche Prüfer sowie auch Maschinenlernen eingesetzt werden.

Beim naheliegenden Suchbegriff „animal rescue“ erhält man nun tatsächlich weniger Ergebnisse. Versucht man es allerdings mit „poor puppy“, gelangt man immer noch zu grausamen Beiträgen, die in den letzten Monaten upgeloadet wurden, berichtet der Standard.

Dies stellt das Verbot seitens YouTube wiederum in Frage. Nina Jackel von Lady Freethinker äußerte sich dazu:

„Ein Verbot gefälschter Rettungsaktionen zu verkünden ist ein vielversprechender erster Schritt, aber die bisherigen Bemühungen scheinen weitgehend wirkungslos zu sein. Ich hoffe, dass YouTube sinnvolle Maßnahmen setzt, um diese grausamen Inhalte vollständig zu beseitigen.“

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Quelle: Standard, Wired, Lady Freethinker
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