Das falsche Zitat von Margarete Bause

Autor: Kathrin Helmreich

Das falsche Zitat von Margarete Bause
Das falsche Zitat von Margarete Bause

Erneut kursiert ein gefälschtes Zitat, welches Margarete Bause im Jahre 2018 gesagt haben soll.

Falsches Zitat von Margarete Bause – Das Wichtigste zu Beginn:

  1. Ein angebliches Zitat von Margarete Bause (MdL Bayern, B’90/Die Grünen) lautet: „Nur weil jemand vergewaltigt, beraubt oder hoch kriminell ist, ist das kein Grund zur Abschiebung. Wir sollten uns stattdessen seiner annehmen und ihn akzeptieren, wie er ist. Es gibt Menschenrechte.“
  2. Das Zitat kursiert bereits seit 2018 und Margarete Bause distanziert sich via Facebook von dem Zitat.
  3. Es handelt sich um ein gefälschtes Zitat.

Es geht um folgendes Sharepic, das vor allem auf Facebook geteilt wird:

Screenshot by mimikama.org
Screenshot by mimikama.org

Belegbare Zitate grüner Politiker:

Margarete Bause (MdL Bayern):

„Nur weil jemand vergewaltigt, beraubt oder hoch kriminell ist, ist das kein Grund zur Abschiebung. Wir sollten uns stattdessen seiner annehmen und ihn akzeptieren, wie er ist. Es gibt Menschenrechte.

Der Faktencheck

Dieses Zitat ist ein Fake (wir berichteten). Margarete Bause schreibt am 20. August 2018 Folgendes zu diesem angeblichen Zitat:

+++ ACHTUNG FAKE +++
Seit letzter Woche kursiert ein Fakezitat von mir im Internet. Obwohl der verwendete Bildausschnitt über ein Jahr alt ist und das Zitat nur so vor Rechtschreibfehlern strotzt, hat es sich rasant verbreitet. Die Folge: wüste Beschimpfungen und Drohungen gegen meine Mitarbeiter*innen und mich.

Die wahre Tragödie ist allerdings, dass dies kein Einzelfall ist. Tagtäglich werden dutzende – wenn nicht hunderte – Falschmeldungen wie diese verbreitet. Mit minimalem Aufwand fabrizieren rechte Blogs eine nicht enden wollende Propagandaflut im Netz. Ihr Ziel: Vorurteile schüren sowie Hass und Hetze verbreiten.

Und die Saat geht auf: Allein in diesem Fall waren mehr als 2.000 Menschen dazu bereit, ein dilettantisch bearbeitetes und offensichtlich fehlerhaftes Bild zu teilen und dadurch die Hetzjagd gegen Bündnis 90/Die Grünen und mich zu befeuern. Das zeigt zum einen wie verroht im politischen Diskurs agiert wird, zum anderen aber auch wie bereitwillig sich Menschen mittlerweile für Hass und Hetze instrumentalisieren lassen.

All dies ist kein neues Phänomen. Angefeuert von Rechtspopulist*innen und Rechtsextremist*innen verschiebt und radikalisiert sich der politische Diskurs bereits seit Jahren. Wo vor nicht einmal fünf Jahren laut aufgeschrien und gewarnt wurde, zucken viele mittlerweile teilnahmslos mit den Schultern. So selbstverständlich sind Hass, Hetze und Menschenfeindlichkeit geworden.

Wie der Frosch im Kochtopf bemerken viele die stetig steigende Temperatur selbst dann nicht, wenn es anfängt um uns herum zu brodeln und zu köcheln. So wie vor einem Monat als das Bundeskriminalamt neue Zahlen zur Gewalt gegen Geflüchtete herausgab und man sich darüber freute, dass die Brandanschläge auf Asylbewerberheime rückläufig seien – schließlich gäbe es nur noch jeden zweiten Tag einen.

Ich für meinen Teil möchte nicht weiter miterleben, wie eine lautstarke Minderheit die Politik und unser Land vor sich hertreibt. Damit das gelingt, braucht es keine Heldentaten, keinen großen Mut und auch nicht viel Zeit. Es reicht den Mund aufzumachen. Denn wie Kofi Annan richtig sagte: „Alles was das Böse braucht, um zu triumphieren, ist das Schweigen der Mehrheit.“

Fake-Zitate im Internet

Natürlich ist Frau Bause nicht die Erste, die von Fake-Zitaten im Internet betroffen ist. Auch von anderen Politikern kursieren eine Menge gefälschter Zitate im Netz.

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Insbesondere sind die Zitate von Uwe Ostertag hervorzuheben. Der Mann ist nach eigenen Angaben (Vollzeit-)Troll und versteht es, zeitnahe Themen aufzugreifen und Zitate daraus zu stricken, die durchaus als „echt“ durchgehen würden.

Dafür musste er sich auch vor Gericht verantworten.

Fazit

Trolle wie Ostertag haben es relativ leicht, im Internet Falschnachrichten zu streuen, denn oft genießen sie den Status der Anonymität und geben erst gar nicht an, dass es sich um Satire oder erfundene Zitate handelt.

Besonders bei politisch motivierten angeblichen Zitaten lohnt sich ein Blick über den Tellerrand.

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