About pfizerpapers: Analyse zu Falschmeldungen über Impfstoff von Pfizer

Der Impfstoff Comirnaty von Pfizer ist immer wieder Thema von Falschmeldungen und Verschwörungstheorien. Eine Analyse der Desinformationsströme durch den Faktencheck-Verbund BENEDMO (EDMO) über den Covid19-Impfstoff von Pfizer wurde nun veröffentlicht.

Autor: Andre Wolf

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Bild von x3 auf Pixabay
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Die „PfizerPapers“ oder „Pfizer Leaks“ genannt, sind ein wiederkehrendes Thema in Verschwörungstheorien über den Impfstoff von Pfizer/BioNTech gegen Covid19. In einem Bericht des BENEDMO-Hubs haben Bellingcat, Textgain, die Universität Leuven und Nieuwscheckers den Inhalt und die Verbreitung dieser Geschichten in Flandern und den Niederlanden analysiert.

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 4. November 2022 auf benedmo.eu in niederländischer Sprache veröffentlicht. Organisationen, die zu dieser Analyse beigetragen haben: Bellingcat, Textgain, Universität von Leuven, Nieuwscheckers.

https://benedmo.eu/wp-content/uploads/2022/11/BENEDMO-Analyse-Pfizerpapers2.pdf

Als Pfizer/BioNTech am 20. November 2020 eine Lizenz für den Impfstoff Covid-19 beantragte, reichte das Pharmaunternehmen ein umfassendes Dossier mit klinischen Daten bei der Food and Drug Administration (FDA) ein, der Behörde, die die Sicherheit und Bewertung von Arzneimitteln und Impfstoffen in den Vereinigten Staaten überwacht. Nachdem der Impfstoff im Dezember 2020 die vorläufige Zulassung erhalten hatte, veröffentlichte die FDA klinische Daten aus der Impfstoffstudie. Im August 2021 erhielt der Impfstoff die endgültige Zulassung. Im November 2021 veröffentlichte die FDA einen Bericht mit den Ergebnissen der ersten Monate nach der Marktzulassung des Impfstoffs, einschließlich unerwünschter Ereignisse, die die Bürger selbst melden konnten.

Falsche Behauptungen über die Unwirksamkeit von Impfstoffen oder verschwiegene Nebenwirkungen tauchen regelmäßig auf Verschwörungswebsites und in sozialen Medien auf. Auslöser ist die Veröffentlichung der 300.000 Seiten umfassenden Akten durch die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA). Ein Gerichtsurteil hat die FDA gezwungen, die Akten in einem beschleunigten Verfahren zu veröffentlichen: etwa 50.000 Seiten pro Monat. Diese regelmäßige Veröffentlichung von Informationen ermutigt zu neuen – sachlich falschen – Behauptungen über schwere Nebenwirkungen, zahlreiche Fehlgeburten oder verschwiegene Todesfälle.

pfizerpapers Analyse

Der Bericht von BENEDMO analysiert niederländischsprachige Beiträge über die Pfizer Papers auf Verschwörungsseiten, auf Twitter und durch die Arbeit von Faktenprüfern. Auf der Grundlage eines Datensatzes von 35.000 Tweets, die zwischen dem 11. November 2020 und dem 29. August 2022 gesammelt wurden, zeigt der Bericht, dass die Pfizer Papers auf Twitter in kurzen, aber wirkungsvollen Spitzen auftauchen, die auf Veröffentlichungen auf Verschwörungsseiten folgen. Die Artikel, die viral gehen, werden nach ein oder zwei Tagen nicht mehr geteilt.

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About pfizerpapers: Analyse zu Falschmeldungen über Impfstoff

Aufmerksamkeitsspitzen: Die blaue Linie zeigt die Anzahl der Tweets pro Tag, die sich auf Schlüsselwörter zu den Pfizer Papers beziehen. Die gelbe Linie zeigt die Anzahl der Tweets, die Artikel von Verschwörungsseiten über Pfizer Papers teilen. Die gestrichelten Linien markieren die am meisten verbreiteten Beiträge.
Inhaltlich lassen sich in den Beiträgen über die Papiere drei wiederkehrende narrative Themen ausmachen. Das erste Narrativ versucht, den Impfstoff Comirnaty als unwirksam abzustempeln: Der Impfstoff funktioniert nicht oder nur in begrenztem Umfang. Das zweite Narrativ dreht sich um schwerwiegende Nebenwirkungen, wie Herzprobleme, Blutgerinnsel und Fehlgeburten. Die dritte Erzählung konzentriert sich auf die Geheimhaltung: Der Konzern würde versuchen, die Dokumente mindestens 75 Jahre lang geheim zu halten.

Auf den ersten Blick scheint es, als ob jeder neue Stapel der Pfizer Papers neue Verschwörungstheorien hervorbringt. Bei genauerem Hinsehen stellt sich jedoch heraus, dass sich die „Nachrichten“ weiterhin auf ältere Dokumente aus den Jahren 2020 und 2021 stützen. Der Nachrichtenwert wird also nur vorgetäuscht. Das Recycling alter Behauptungen könnte erklären, warum die Veröffentlichung neuer Pfizer-Papiere seit Mai 2022 weniger Aufmerksamkeitsspitzen in den sozialen Medien erzeugt. Derzeit deutet die Analyse darauf hin, dass der Einfluss der Papiere als Inspiration für Desinformationen über Covid19-Impfstoffe abnimmt.

Mehr dazu …

In den letzten Monaten wurden Beiträge über die die sogenannten Pfizerpapers auf Social Media verbreitet. Mehrere unrichtige Behauptungen in Bezug auf diese Dokumente wurden von flämischen und niederländischen Faktencheckern widerlegt. Diese Faktenprüfer haben nun genau hingeschaut und die einzelnen Falschminformationen in einem umfangreichen Bericht zusammengefasst. Den vollständigen Bericht finden Sie hier (auf Niederländisch).

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