Sind Frauen die Stoßdämpfer der Corona-Krise?

Autor: Charlotte Bastam

Artikelbild Frauen & coronakrise von EugeneEdge / Shutterstock.com
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Frauen müssen weltweit mehr unter den wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Krise leiden.

Diese Frage kann man sich stellen, wenn man sich die aktuellen Erhebungen der globalen Datenanalyse der UNO auf der Plattform „COVID-19 Global Gender Response Tracker“ ansieht. Darin werden weltweit an die 2500 Maßnahmen zur Verbesserung und Unterstützung von Frauen während der Krise untersucht. Darunter fallen auch Kategorien wie häusliche Gewalt oder den Anteil an Pflegearbeit.

In Bezug auf die Gleichberechtigung sind die Ergebnisse ernüchternd. Ein fünftel der 206 untersuchten Staaten und Territorien haben überhaupt keine Maßnahmen eingeleitet, um Frauen und Mädchen während der Krise zu schützen und zu unterstützen. Dabei sind gerade Frauen weltweit an vorderster Front in Medizin und Pflege im Kampf gegen die Pandemie engagiert. Auch sind es gerade Frauen, die neue Belastungen in der Familie auffangen, wenn Kindergärten und Schulen schließen. Für Silke Staab von UN Women werden Frauen damit zu „Stoßdämpfern“ sozialer Fragen in der Pandemie, mit jedoch großen wirtschaftlichen Auswirkungen für sie selbst. Denn frühere Krisen haben bereits gezeigt, dass Frauen sich deutlich schwerer als Männer davon wirtschaftlich erholen.

Gravierende Auswirkungen für Frauen

Dass die Krise für Frauen weltweit ökonomische und sozial gravierendere Auswirkungen haben wird, ist jedoch schon länger bekannt. Bereits im April wies ein Bericht von UN Women daraufhin. Doch vielerorts scheinen die Reaktionen darauf ausgeblieben zu sein.

Wie sieht es hier, in reichen Industrienationen aus? Zu Hochzeiten des Homeoffices in Deutschland berichteten viele Betroffenen von einem „Backlash“, von einem Zurückfallen in alte Rollenmuster, während sie Familie und Beruf gleichzeitig managen. Doch auch in den DAX-Vorständen zeigt sich nun die Ungleichheit in der Krise. Erstmals seit Jahren ging der Anteil an Frauen zurück, von 29 auf 23. Damit sind es nur noch 12,8 Prozent. Auch in Österreich sind überwiegend Frauen von der krisenbedingten Arbeitslosigkeit betroffen. Bisher bleibt die Politik was Frauen betrifft eher tatenlos. Zwar gab es ein Extra-Kindergeld, doch die Forderung von Familienministerin Giffey Unternehmenshilfen an Frauenförderung zu koppeln setzte sich nicht durch.

Dabei entstehen Ungleichheiten und Probleme in der Krise nicht neu. Vereinbarkeit von Beruf und Familie wie auch häusliche Gewalt sind Themen, die Frauen schon immer betreffen. Doch die Krise wird zum Katalysator. Diese Zustände sind jedoch nicht nur jetzt ein Problem, sondern zeigen auch für den Kampf um mehr Gleichberechtigung ungute Prognosen für die Zukunft auf.

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