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Über den Nasenabstrich kursieren viele Horrorgeschichten. Doch diese hier ist tatsächlich wahr: Bei einer Patientin trat danach Hirnflüssigkeit aus.
Der blanke Horror: Du sollst einen Corona-Test machen, jemand steckt dir ein Stäbchen in die Nase, und danach hast du ein unangenehmes Gefühl im Rachen und man stellt fest, dass nach dem Abstrich Hirnflüssigkeit ausgetreten ist.
Genau dieser Fall ist geschehen. Eine Frau klagte über Kopfschmerzen, metallischen Geschmack, Lichtempfindlichkeit und Nackensteifheit. Kurz vorher wurde im Zuge von OP-Vorbereitungen bei ihr ein nasaler Corona-Test durchgeführt, eine Standardprozedur vor Operationen.
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Die Untersuchungen zu diesen Symptomen zeigten, dass im Nasensekret der Frau tatsächlich Hirnflüssigkeit zu finden war. Daraufhin äußerten die behandelnden Ärzte die Vermutung, dass während des Tests der Nasentupfer dafür verantwortlich war, dass ein Beutel mit Flüssigkeit beschädigt wurde.
Diese Geschichte ging weltweit viral und wurde auch dazu genutzt, um bereits bestehende (und auch falsche) Horrormeldungen um den Abstrich nochmals zu intermalen.
Faktencheck Hirnflüssigkeit
Wer mag, kann an dieser Stelle mit dem Faktencheck stoppen und die Horrormeldung zur Hirnflüssigkeit als solche verbreiten, um Angst vor den Abstrich zu schüren. Wer interessiert ist an weitergehenden Informationen und verstehen will, was da genau passiert, sollte dringend weiterlesen.
Es stellte sich recht schnell heraus, dass der Abstrich selbst nicht verantwortlich für den Austritt der Hirnflüssigkeit war.
Die Frau hatte bereits zuvor eine sog. Enzephalozele, also eine Lücke im Schädel. Durch eine solche Lücke können Hirnteile nach außen dringen.
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Die Ärzte verglichen aktuelle CT-Bilder von ihr mit Bildern aus dem Jahr 2017 und bemerkten, dass bereits 2017 eine Enzephalozele in der rechten vorderen Siebbeinhöhle zu sehen war, die seinerzeit als Nasennebenhöhlenerkrankung identifiziert wurde. Zu diesem Fall gibt es auch einen ausführlichen Bericht (siehe hier).
Der Riss wurde operativ wieder gerichtet. Eine Schädigung oder Verletzung des Hirns, so wie es teilweise reißerisch in diversen Schlagzeilen proklamiert wird, hat nicht stattgefunden. Der Abstrich führte nicht zu dem Riss im Schädel, da dieser bereits vorher da war. Der Abstrich dürfte jedoch den Riss negativ beeinflusst haben. Ferner hat man es hierbei mit einem weltweit einmaligen Fall zu tun, der bei Menschen ohne Enzephalozele nicht replizierbar sein dürfte. Ob die Frau jemals in Lebensgefahr war, geht aus dem medizinischen Bericht nicht hervor.
Die Schlussfolgerung der behandelnden Ärzte dürfte jedoch ernst zu nehmen sein: Bei Patienten mit bekannten früheren Schädelbasisdefekten sollte man alternative Methoden zum nasalen Screening in Betracht ziehen!
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Symbolbild Hirnflüssigkeit; Artikelbild: Shutterstock / Von Yeongsik Im
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