Musiker, insbesondere Pianisten, stehen derzeit im Fokus einer raffinierten Betrugswelle. Die Betrüger bedienen sich dabei einer scheinbar herzzerreißenden Geschichte: Eine vermeintliche Witwe bietet per E-Mail ein hochwertiges Piano, oft ein Yamaha Baby Grand, an, das einst ihrem verstorbenen Mann gehörte. Die Masche ist Teil eines klassischen Vorschussbetrugs, bei dem die Täter die Opfer mit emotionalen Geschichten und dem Versprechen hochwertiger, kostenloser Waren ködern.

Der Lockruf des kostenlosen Pianos

Das Prinzip dieser Betrugsmasche ist ebenso einfach wie effektiv. Die Betrüger versenden massenhaft E-Mails, in denen sie vorgeben, das kostbare Instrument verschenken zu wollen. Die Nachrichten wirken persönlich und vertrauenswürdig. So beginnt eine typische Betrugsmail: „Hallo, wie geht es Ihnen heute? Ich möchte das Baby Grand Piano meines verstorbenen Mannes an einen passionierten Instrumentenliebhaber verschenken. Mit freundlichen Grüßen, Alexandria Keller Owen“.

Screenshot der betrügerischen Mail von watchlist-internet
Screenshot der betrügerischen Mail zum kostenlosen Piano von watchlist-internet

Die Falle schnappt zu

Wer auf das verlockende Angebot eingeht und antwortet, gerät schnell in die Fänge der Kriminellen. Zunächst scheint alles harmlos: Adressdaten werden abgefragt, um angeblich den Versand des Pianos zu organisieren. Doch dann wird es teuer. Die Betrüger behaupten, dass für den Transport des Instruments Gebühren anfallen, die der Empfänger vorab bezahlen soll. Doch die versprochene Lieferung findet nie statt. Die Speditionsfirma existiert nicht – es handelt sich um eine weitere Erfindung der Täter.

Klassischer Vorschussbetrug

Diese Vorgehensweise ist ein typisches Beispiel für den so genannten Vorschussbetrug. Die Opfer werden mit dem Versprechen großer Werte gelockt, sollen aber im Voraus zahlen – sei es für Versand, Gebühren oder andere fiktive Kosten. In Wirklichkeit existieren weder das versprochene Geld noch die versprochenen Wertgegenstände. Die Opfer zahlen weiter, bis der Betrug auffliegt.

Fragen und Antworten zum Piano-Spam-Betrug

Frage 1: Wie kann ich mich vor solchen Betrügereien schützen?
Antwort 1: Seien Sie besonders vorsichtig bei Angeboten, die zu gut klingen, um wahr zu sein. Bestehen Sie auf persönlichen Kontakt und überprüfen Sie die Identität des Anbieters durch unabhängige Quellen.

Frage 2: Was soll ich tun, wenn ich auf eine solche Betrugsmail geantwortet habe?
Antwort 2: Beenden Sie sofort jeden weiteren Kontakt und informieren Sie Ihre Bank und die Polizei. Letztere kann Ihnen auch bei der Anzeigenerstattung behilflich sein.

Frage 3: Woran erkenne ich ein seriöses Angebot?
Antwort 3: Seriöse Angebote verlangen in der Regel keine Vorauszahlungen ohne gesicherte Vertragsgrundlage und bieten Möglichkeiten zur Überprüfung der Angebotsdetails.

Frage 4: Wie häufig sind solche Betrügereien?
Antwort 4: Vorschussbetrug ist weit verbreitet und nutzt verschiedene Vorwände, um Menschen zu täuschen. Die Methoden ändern sich, aber das Grundprinzip bleibt gleich.

Frage 5: Bekomme ich mein Geld zurück, wenn ich bereits bezahlt habe?
Antwort 5: Die Chancen, bereits bezahltes Geld zurückzubekommen, sind leider sehr gering. Betroffene sollten jedoch nicht zögern, den Vorfall bei der Polizei anzuzeigen.

Fazit

Es gilt, wachsam zu bleiben und Angebote kritisch zu hinterfragen, insbesondere wenn sie per E-Mail kommen und überraschend günstig erscheinen. Vorschussbetrug zielt darauf ab, unter Vortäuschung falscher Tatsachen Zahlungen zu erpressen. Verdächtige E-Mails sollten daher ignoriert oder im Zweifelsfall überprüft werden. Wir ermutigen Betroffene, sich bei Fragen oder Verdacht auf Betrug an die Polizei zu wenden und die Möglichkeit zu nutzen, sich über aktuelle Betrugsmaschen zu informieren, z.B. über den Mimikama-Newsletter oder durch die Teilnahme an Online-Vorträgen und Workshops.

Weitere Informationen und Anmeldung unter https://www.mimikama.org/mimikama-newsletter/ und https://www.mimikama.education/online-vortrag-von-mimikama/.

Quelle: watchlist-internet

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