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Auch 2018: Und da haben wir sie wieder – die Freikarte über 200 Euro, die nur für Asylbewerber gültig sein soll…
Aber dieses Mal wurde schön reingezoomt, sodass das Originalfoto in seinen Informationen soweit beschnitten wurde, dass der Anschein erweckt wird, es handle sich doch um echte Scheine. Doch noch immer geht es hier um eine anonyme Honeypot-Aktion, die Internetnutzer gezielt dazu verleiten soll, sich aufzuregen, wütend zu sein und sich, sehr unfein ausgedrückt, “veraschen” lassen.
Und dies zeigt noch immer Wirkung, denn am 24.1.2018 wurde dieses Image mit den Worten: “Ich glaub mich tritt ein Gaul…Was denn noch?” abermals auf Facebook in Umlauf gebraucht!
Um es nochmals ganz klar zu machen:
Das Originalbild sah vor Jahren einmal so aus:
Auf diesem Screenshot erkennt man noch das vollständige Ausmaß dieses Fakes. Wahrscheinlich wurde es mittlerweile zugeschnitten, um die offensichtlichen Hinweise eines Fakes zu vertuschen.
Denn sehen wir genau hin, fallen uns mindestens fünf Hinweise auf, die deutlich machen, dass es sich um nichts anderes, als um einen Fake handeln kann.
Aber zuallererst:
Würde man wirklich von offizieller Stelle irgendetwas dieser Art bewilligt bekommen, würden sie wohl auch eher “Bewilligungsbescheid” heißen und als Brief in A4-Form inkl. persönlicher Anrede und allem Pipapo kommen.
Solche “Freikarten” kennt man dann doch eher vom Zirkus, einem Konzert oder auch von Gesellschaftsspielen …
Gehen wir nun genauer auf die fünf Punkte ein, die uns das Originalbild verrät:
1. “!!!1!”
Durch diesen kleinen Hinweis wird subtil darauf hingewiesen, dass der Verfasser in einem vorangeschriebenen Satz bewusst und mit voller Absicht falsche Angaben gemacht hat und sich über diese lustig macht – quasi eine ironische Übertreibung.
Ergo wird EinsElf von Internettrollen benutzt, die auch Ausdrücke wie “Drölf” oder “Drölfzig” verwenden, die als fiktive Bezeichnungen irreführen sollen.
Wer diesen “Fachjargon” im Internet noch nicht kennengelernt hat, der läuft natürlich Gefahr, diese Aussagen ernst zu nehmen und genauso so zu reagieren, wie der Verfasser es sich wünscht.
2. Der Datumsstempel der Post
Der Stempel der Post mit dem Datum 17.2.2016 wird hier besonders vorgehoben, indem die vermeintlichen “Freikarten” alles, was wichtig gewesen wäre zu sehen, verdecken.
So wirkt alles sehr arrangiert. Das damals aktuelle Datum zu zeigen, als Beweis, dass es sich hier um eine echte Briefzusendung handeln soll… nun ja.
3. Der Stempelaufdruck “Das Problem heißt Rassismus”
Woher dieser Briefumschlag auch immer stammt: Mit Sicherheit waren in diesem nicht die abgebildeten Karten.
4. Das “Begleitschreiben”
Das “Begleitschreiben” soll hier wohl den Anschein erwecken, dass es sich um etwas “Hochoffizielles” handeln würde. Schaut man jedoch genauer hin, kann man auf dem Originalbild noch ein paar Zeilen lesen.
Natürlich wurde diese Information in der neuen Version einfach weggeschnitten, da diese Zeilen verraten würden, dass es sich nicht um ein zu den Karten gehöriges Schriftstück handelt.
Zu lesen ist:
“…werden die Leistungen an einen Zahlungsempfänger überwiesen, auf Antrag…- Mitglied der Bedarfsgemeinschaft seine eigene Leistungen überwiesen…”
Im unteren Teil erkennt man eine abgeschnitten Zeile. Vervollständigt man diese, dann kann man lesen:
“…in der Regel für sechs Monate bewilligt und”
Diese Zeilen haben wir im Netz gesucht und wir wurden fündig!
Man findet sie auf einem Musterberechnungsbogen der Bundesagentur für Arbeit vor:
5. Der Strichcode/Barcode
So einen Strichcode kann jeder erstellen, der den richtigen Font/die richte Schriftart auf seinem Rechner installiert hat. Wie funktioniert das? Man schreibt z.B. “Ihr seid dumm” mit einer lesbaren Schriftart und konvertiert diesen dann in einen Strichcode.
Wir haben diesen Strichcode mit einer “Barcode-Scanner-App” prüfen lassen! Das Ergebnis: Hinter diesem Strichcode verbirgt sich der Satz: “IHR SEI DUMM” Was eigentlich alles aussagt!
Und was ist jetzt genau eine anonyme Honeypot-Aktion?
Honeypot ist ein englischer Begriff und heißt übersetzt „Honigtopf“.
Und weil Honig süß und lecker ist, verführt er so manch naiven Süßzahn dazu, von ihm naschen zu wollen. Versucht er dies, wird er aber von den Bienen gestochen…
Nun, münzt man dieses Vorgehen auf einen dieser anonymen Trolle um, die diese Freikarten erfunden und ins Netz gestellt haben, wollen sie Internetnutzer dazu verleiten, ihnen auf den Leim oder auch auf den “Honig” zu gehen. Diese Leute amüsieren sich darüber, wenn sich andere durch ihre Falschnachrichten aufregen, erzürnen und anstacheln lassen.
Ergebnis:
Bei diesen gefälschten “Freikarten” handelt es sich um einen Fake! Hier waren wohl Internettrolle am Werk, die mit einer anonymen Honeypot-Aktion andere Nutzer in die Irre führen wollen und damit auch Hass und Neid säen.
Und diese Freikarten für Mobiltelefone sind nicht die ersten Fakes dieser Art.
Wir berichteten bereits über solche Abrisse, die angeblich vom Sozialamt der Stadt Aachen kommen sollen.
Oder auch die Freikarten für einen Bordellbesuch.
Lasst euch nicht hinters Licht führen! Diese Freikarten sind frei erfunden.
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